~Prolog~

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(Bild: Keira)

Der kühle Sommerwind bläst durch das offenstehende Fenster in mein Zimmer.
Die Zeichnung auf meinem Tisch werden von dem Wind davon getragen und landen dann sanft auf dem beigen Holzlaminat.

Meine Füße berühren den kalten Boden, die kühle Luft die aus dem Ventilator strömt umhüllt mich und Am liebsten würde ich zurück in mein warmes Bett fliehen.
In dem viel zu großen T-Shirt das ich zum Schlafen trage laufe ich, noch Schlaftrunken, zu den auf den Boden liegenden Zeichnungen.
Ich hebe sie auf, nur um sie dann in die oberste Schublade meines Weißen Schreibtisches zu legen.

Danach öffne ich die weißen Holtztüre des Kleiderschranks um ein Weißes, Kurzes Sommerkleid herauszuholen.
Es ist ein süßes Kleid, das allerdings ziemlich teuer war.
Eigentlich waren all meine Anziehsachen teuer, das liegt daran das in meiner Familie die fehlende Liebe einfach durch Materiellen Wohlstand ersetzt wird.

Ich bin das einzige Kind meiner Eltern und ich bin ziemlich sicher bei der Annahme das sie mich nicht aus Liebe bekommen haben.
Mein Vater und meine Mutter führen eine Anwaltskanzlei.
Selbst ihre Ehe war nur für ihre Arbeit.
Ich bin nur die Absicherung dafür das, dass Unternehmen nach ihrem Ruhestand weitergeführt wird.
Was meine Zukunft angeht, da habe ich nichts zu entscheiden.

Wenn es nach mir gehen würde, würde ich später Architektur studieren und nicht Jura.
Ich seufze einmal und ziehe mich dann um.
Nach dem ich mich dann soweit fertig gemacht habe laufe ich die lange treppe in die Eingangshalle hinunter.
Ich habe wie meist jeden Morgen keinen Hunger und verlasse so das viel zu große Haus.
Ich weiß das einige auf der Schule mich dafür beneiden das meine Eltern reich sind, doch ich wäre lieber Arm mit liebenden Eltern.

Ich will das Grundstück so schnell verlassen wie es geht, doch bevor ich durch das sonst verschlossene Tor in die Freiheit ausbrechen kann werde ich von meinem bereits wartenden Fahrer aufgehalten.
»Miss, das Auto steht bereits für sie.
Bitte steigen sie ein danit ich sie zur Schule Fahren kann.«

Frustriert darüber das ich es erneut nicht geschafft habe diesem Albtraum zu entkommen atme ich schwer aus.
Ich will wirklich nicht undankbar wirken, doch nur weil man reich ist, ist man nicht gleich beliebt.
Es passiert oft das ich "Daddys kleine Prinzessin" oder "Verwöhnte Schlampe" genannt werde.
Beides ist völlig unberächtigt.
Ich hatte in meinem Leben noch keine Beziehung geschweige denn meine V-Card abgeben.
Ich bin alles andere als die Prinzessin irgendeines Familienmitgliedes meiner Familie.
In meiner Familie geht es ausschließlich um die Kanzlei die meine Eltern führen.

Ich lasse mich auf den Beifahrersitz des viel zu teuren Sportwagens sinken.
Es sollte ein Geschenk zu meinem 16 Geburtstag vor fast einem Jahr sein.
Allerdings glaube ich nicht das ich jemals vor dem Steuer dieses Autos sitzte und wenn es nach meinen Eltern geht werde ich denn Rest meines Lebens von einem Fahrer gefahren.

Kurz gefasst mein Leben ist eine Langweilige Routine, die mein größter Albtraum geworden ist.

PsychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt