Falsche Ansichten?

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So es geht weiter.
Ich hoffe es gefällt euch und danke für die vielen lieben Kommentare zu meiner Anfrage, was ihr meint, wie es weiter geht. Ich habe mich riesig über eure Kommentare gefreut! :3
Schreibt fleißig weiter und viel Spaß bei dem folgendem Kapitel.

Eure Lilli <3

Alicia schreckte aus ihrem Traum auf. Kerzen gerade saß sie in dem fremden Bett und ihre Augen huschten unruhig durch den hellen Raum. Sie war alleine. Erst nach einer Weile beruhigte sie sich wieder und ihr fiel ein, was gewesen war. Langsam lies sie sich zurück in die weichen Kissen sinken, welche sie sanft empfingen. Was war dies nur für eine elendige schule. Wo war sie da nur hinein geraten? Noch eine weile blieb sie liegen, ehe sie sich aus dem Bett erhob. Immer noch trug sie die Kleidung des Vortages. Ihre Hand wuschelte schnell durch ihre zerwühlten Haare, was jedoch nicht all zu viel helfen wollte. Ihre Kleidung strich sie so gut es ging glatt. Dann lief sie auf die Tür zu, öffnete diese und trat auf den Flur hinaus. Eigentlich wollte sie schnell raus und auf ihr Zimmer, doch kam sie nicht weit. Ihre Füße hatten sie kaum einen Meter weit gebracht, als sich ihr Eric in den weg stellte. Ein breites grinsen zierte sein Gesicht. „Guten Morgen Schlafmütze. Es gibt Frühstück.“ Meinte er und deutete in den raum aus dem er heraus getreten war. Das einzige was sie an Regung von sich gab war eine nach oben gezogene Augenbraue. „Was ist denn mit dir passiert? Hat dich ein Kobold gebissen?“ Ihre stimme klang misstrauisch und zugleich irgendwo belustigt. Dieses fröhliche wollte so gar nicht zu dem Eric passen, welchen Alica kennen gelernt hatte. Bei ihren Worten verrutschte sein grinsen ein wenig und er schien für einen Moment gar wütend, dann jedoch fing er sich wieder. „Stell dich nicht an.“ Knurrte er. Ohne dass sie etwas hätte machen können, griff er nach ihrem Arm und zerrte sie hinter sich her in den Raum. Wieder spürte sie diesen Schlag welcher ihr durch Mark und Bein ging. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihr und sie zuckte heftig zusammen. Es war immer wieder das gleiche und doch schien es ihm nicht so zu gehen wie ihr. Hatte sie es sich beim ersten Mal nur eingebildet, dass auch er es spüren konnte? Dass auch er von einem Schauer erfasst wurde? Sie wollte gerade protestieren, als ihr Blick auf den Tisch fiel. Ihr blieben jegliche worte im halse stecken. Er hatte an alles gedacht und es war kein frühstück wie jenes, welches man unten in der Kantine erhielt. Es war schon eher eines, wie man es in Hotels bekommen würde, welche einiges zu bieten wussten. Kaffee, Säfte, Kakao oder Wasser. Milch, Brötchen, Eier, Schinken, Hörnchen und Müsli. Alles was man sich nur wünschen konnte um ein schönes frühstück zu genießen befand sich darauf. Eric stand nun hinter ihr und betrachtete sie leicht von der Seite. „Setz dich und iss. Ich habe das sicher nicht umsonst hingestellt..“ meinte er und schob sie zu einem der Stühle. Fast widerstandslos lies sie sich darauf fallen. Sicher war seine Art nicht die feinste, doch konnte sie nicht umhin ein zu sehen, dass sie verdammt viel Hunger hatte. Er nahm ihr gegenüber platz und betrachtete sie. Nach einer ganzen weile seufzte er, nahm ein Brötchen und warf es beinahe schon auf ihren Teller. „Ich sagte Iss!“

Eric:

Gott wie stur konnte man nur sein? Hatte er sich etwa nicht genug Mühe gegeben? Er griff nach einem Brötchen und warf es auf ihren Teller. „Ich sagte Iss!“ seine Stimme klang kälter als er es wohl eigentlich gewollt hatte, doch anders verstand sie es wohl nicht. Sie zuckte leicht zusammen als das Brötchen auf ihrem Teller landete. Sie wirkte so verloren. So schüchtern und stark zugleich. Es war zum verzweifeln. Er selber nahm sich nur eine Tasse mit Kaffee, natürlich schwarz und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Egal wie sehr er sich auch dagegen erwehren wollte, sie war anders. Er betrachtete sie genau dabei wie sie langsam nach der Butter griff. Wie ihre schlanken, zierlichen Hände das Messer umschlossen und das Brötchen aufschnitten. Wie sie sich zu entscheiden versuchte und dann doch nur etwas Marmelade nahm. Erdbeere. Ihre Augen huschten immer wieder leicht nervös zu ihm hoch. Beinahe, als wenn sie sich fürchten würde. Als wenn sie angst hätte, er würde sie angreifen. Wie ein kleines Lämmchen auf der Hut vor dem Wolf, welcher ihr gegenüber saß. Er hob die Tasse an seine Lippen und trank einen kleinen Schluck des Kaffees. Sie hatte sich lediglich Wasser genommen. Bescheiden, huschte es durch seinen Kopf. Wenn er ehrlich zu sich gewesen wäre, so hätte er wohl festgestellt, dass es ihm gefiel sie so zu sehen. Verschlafen. Mit zerzausten Haaren und an seinem Tisch sitzend. Doch das tat er nicht. Er war weder ehrlich zu sich selber, noch sonst zu irgendwem. Die meisten mieden ihn und das zu Recht. Sein Kopf neigte sich auf die Seite, als er beobachtete, wie sie sich erst ihre Haare nach hinten warf und dann zögernd zu essen begann. Als wenn er es vergiftet hätte. Wut stieg in ihm auf und er unterdrückte gerade noch ein schnauben. Nichts konnte man ihr recht machen. Sie war eine verzogene und sture Göre. Seine Hände schlossen sich enger um die Tasse und seine Fingerknöchel traten weiß hervor. Offenbar hatte auch sie das bemerkt, denn sie senkte schnell ihren Blick auf ihren Teller und sie legte das Brötchen auf die Seite. „Ich sollte in mein Zimmer gehen…“ meinte sie und wollte aufstehen. Er war schneller. Seine Hand lag bereits auf ihrer Schulter, da hatte sie sich kaum ein Stück erhoben. Er drückte sie herunter und sein Blick lastete schwer auf ihr. „Du bleibst hier sitzen. Du wirst essen, bis du satt bist. Dann werde ich dich in dein Zimmer bringen. Du wirst dich umziehen und dann werde ich dich zu deinem Unterricht begleiten.“ Meinte er kalt. Kaum dass er gesprochen hatte, war ihm eigentlich schon klar, dass es nicht gut gehen konnte. Und natürlich war dem auch so. Ihr empörter und funkelnder Blick traf ihn direkt und beinahe unvorbereitet. Sie schubste ihn von sich und sprang auf. Ihre Stimme strotze nur so vor Sturheit. „Du spinnst ja wohl! Ich bin doch nicht dein beschissenes Eigentum! Ich kann gehen wenn ich will und wann ich will und ich brauche keinen elenden Babysitter. Erstrecht nicht so einen wie dich!“ fauchte sie und stürmte an ihm vorbei. Er knurrte auf und eilte hinter ihr her. Als er die Tür passierte schlug er mit geballter Faust gegen den Rahmen. Wie konnte man nur so ein stures, arrogantes Ding sein? Wie konnte sie es eigentlich wagen so mit ihm zu reden? Sie sollte dankbar sein, dass er sich überhaupt dazu herab lies, mit ihr zu reden oder sie an zu sehen! Jedes andere Mädchen hätte darum gebettelt, nur einmal ein Wort mit ihm reden zu dürfen und sie? Er bat ihr sogar an sie zu begleiten und sie sah es als angriff! Seine Hand packte ihren Arm und krallte sich in diesen, gerade bevor sie aus der Tür zu seiner Wohnung stürmen konnte. Er riss sie herum und drückte sie gegen das Holz. Langsam kam er ihn näher und sofort wich die Wut in ihrem Gesicht Verwirrtheit. Ihm war nur zu klar, warum dem so war. Nicht nur sie spürte es immer wieder. Jedes Mal wenn sie einander berührten, war es wie ein elektrischer Schlag. Nur konnte er es verbergen. Die Wut in ihm überschattete seine anderen Gefühle. Er stand direkt vor ihr und sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren, ebenso wie er den ihren. Seine Finger legten sich unter ihr Kinn und zwangen sie, ihn an zu sehen. Ihr Blick war eine Mischung aus Wut, Verwirrtheit und Angst. Ja…sie hatte Angst vor ihm. Etwas das sie auch besser haben sollte. Beinahe hätte er sich zu ihr hinab gebeugt und sie einfach geküsst. Doch riss er sich noch gerade so zusammen. Seine Stimme war kaum mehr als ein kaltes wispern. „Du wirst nicht gehen. Du tust was ich dir sage. Wenn nicht, dann werde ich da nächste mal nicht da sein, wenn Marcus sich dir wieder nähert…haben wir uns verstanden?“

Ihr schwaches und stummes nicken war ihm Antwort genug. Schnell lies er sie los und trat einige schritte von ihr. Selbst jetzt duftete sie leicht nach Limonen Graß, was ihm nie entgangen war und in ihrer Nähe fiel es ihm sehr schwer, sich nicht zu vergessen. Sei es nun in seiner Wut oder in der Etikette. Er fuhr sich durch seine Haare und atmete einmal leicht durch. Ihr Blick richtete sich kurz auf den Boden, ehe sie ihn wieder ansah und ihre Kleidung zurecht rückte. „Können wir dann gehen?“ Ihre Stimme zitterte ein wenig. Er nickte und sie drehte sich ohne ein weiteres Wort herum und öffnete die Tür. Sie trat auf den Flur hinaus und er folgte ihr. Seine Schritte gaben keinen Laut von sich, als er sie durch die Flure begleitete.

Alicia:

Schnell lief sie durch die Flure. Sie konnte die Blicke der anderen fühlen, welche auf ihr lasteten. Es musste ein fürchterlicher Anblick sein, wie sie mit zerzausten Haaren, zerknitterter Kleidung und Eric im Schlepptau zu ihrem Zimmer lief. Sie verfluchte ihn dafür, dass er sie begleitete. Dass er sie behandelte wie ein kleines Kind, doch war er es auch der sie vor Marcus Schützte. Und leider schien es so, als wenn er der Einzige wäre, der dies könnte. Sie rannte beinahe doch blieb er immer direkt hinter ihr. Sie konnte es fühlen. Auch wenn sie ihn nicht direkt sah oder hörte wusste sie, dass er da war. Es war dieses kribbeln, welches sich immer wieder durch ihren Körper stahl, wenn er in ihrer Nähe war. Vor ihrem Zimmer hielt sie an. Sie drehte sich zu ihm herum und hoffte, dass ihr Blick abweisend genug war, auch wenn sie sich dem nicht sicher sein konnte. „Du wartest gefälligst hier!“ Dann trat sie auch schon in ihr Zimmer ohne ihm die Zeit zu lassen, ihr eine Antwort zu geben. Sie trat in ihr Zimmer und das erste was sie tat, war verzweifelt gegen das Bett zu treten. Was stimmte nur nicht mit ihr? Sie atmete durch und schloss für einen Moment ihre Augen. Dann zog sie sich um. Ihre alten Klamotten landeten in der Ecke. Die neuen zog sie sich schnell an und sie kämmte sich ihre Haare. Flocht sie nach hinten. Sie sah immer noch fürchterlich aus. Dann stützte sie sich einen Moment auf dem Tisch ab, ehe sie einen Blick in den Spiegel warf und aufschrie. Sie wirbelte mit erhobener Hand herum, doch wurde sie abgefangen. Eric funkelte sie finster an. „Was sollte das werden?“ knurrte er. Sie riss ihr Knie nach oben und er sprang noch gerade rechtzeitig nach hinten. „Was hast du denn für eine Macke auf einmal?“ blaffte er sie an doch sie griff nur nach ihrer Bürste und schmiss sie ihm entgegen. „Raus hier! Verpiss dich! Raus aus meinem Zimmer!“ Schrie sie und warf ihm ein Glas entgegen. Er machte eine wischende Bewegung und das Glas flog gegen die Wand und zerbrach klirrend. Sein Blick wurde eiskalt und sie musste sich beherrschen um nicht zurück zu weichen. „Tu das noch einmal und ich schwöre dir, ihr werde dich so lange in meinem Zimmer ans Bett fesseln, bis ich sicher bin, dass du es niemals wieder versuchen wirst..“ knurrte er und ging langsam auf sie zu. Sie blieb eisern stehen und hob ihre Hand zu einer neuerlich Ohrfeige, doch packte er ihr Handgelenk und drückte so fest zu, dass sie leise aufwimmerte. Dann schubste er sie von sich. Ihre Füße verhedderten sich und sie schlug hart auf dem Boden auf. Ihr Kopf schlug einmal gegen die Wand. Eric drehte sich ohne ein Wort herum und verließ ihr Zimmer. Sie blieb verwirrt und gleichzeitig vollkommen erledigt auf dem Boden sitzen. Ihr Körper schmerzte und sie wollte weinen, doch war sie so wütend und verängstigt, dass keine einzige Träne über ihre Wangen rinnen wollte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 12, 2014 ⏰

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Sklavin wieder willen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt