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Der Feind alias Aquila, wie er sich selbst gerne nannte, saß auf seinem selbst gebauten Thron aus menschlichen Gebeinen und wartete. Er wusste selbst nicht worauf, aber ein Gefühl sagte ihm, dass er nicht umsonst wartete. Und dieses Gefühl trügte ihn nicht. Nach einer halben Stunde warten kam sein oberster Hellseher in den Thronsaal gestürzt. "Was gibt es neues?", fragte Aqulia. "Schlechte Neuigkeiten Sire." antwortete der Hellseher. "Wir konnten die Zeichen entschlüsseln." Mit den Zeichen meinte der Hellseher Visionen, die seit 16 Jahren immer wieder die Hellseher im Dienste von Aquila heimgesucht hatten. "Und? Was bedeuten sie?" fragte Aquila neugierig. "Nichts gutes Sire. Vor 16 Jahren ist einer der età mago geboren worden." Die età mago waren Sagenumwoben. Etwa alle 500 Jahre kam einer von ihnen zur Welt und nach ihrer Geburt wurden die Zeitalter bestimmt. Die Geburt dieses età mago war offensichtlich nicht bekannt, denn es war das Jahr 793 des siebten Zeitalters. Bisher hatten sich alle sieben età mago auf die Seite des Königreichs gestellt. Die età mago waren Geschöpfe, entweder Elf oder Mensch, deren Magische Fähigkeiten ihresgleichen suchten. Sie waren mächtiger als der große Wächter selbst und konnten nicht nur die Elementenmagie betreiben, sondern auch alle anderen Magieformen, wohingegen bei normalen Menschen bzw. Elfen diese Kräfte äußerst selten vorkamen. Seit dem Tod des letzten età mago warteten die obersten Magier im Sanktuarium von Volgas vergeblich auf einen neuen. Und das waren in der Tat schlechte Neuigkeiten. Wenn er sich für das Gute entschied, wären all die Jahre die Aquila auf den baldigen Krieg hingearbeitet hatte vergeblich gewesen, denn ein einzelner età mago könnte erheblich lästig werden, geschweige denn er hätte eine ganze Armee im Rücken. soweit durfte es nicht kommen. "Schickt die Halblinge aus, sie sollen ihn herbringen.", sagte Aquila. Sein Berater sog scharf die Luft ein. "Seid ihr euch sicher Sire?", fragte er, das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Seid ihr euch sicher, dass ihr meine Entscheidungen anzweifeln wollt?", fragte Aquila scharf. Kopf schüttelnd und sich verbeugend stolperte der Berater aus dem Thronsaal heraus. Aquila setzte sich wieder. Er war unbewusst aufgestanden als er den Berater weggeschickt hatte. Er wusste, dass Krieg bevorstand. Er hatte nur gehofft noch etwas länger warten zu können.

Die Legenden von Ofrar - Sturm der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt