Prolog

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Sherlock PoV:

Sherlock lief durch die langen Gänge des Gebäudes auf der abgelegenen Insel. Er wollte zu seiner Schwester. Wieder mit ihr Violine spielen. In letzter Zeit war er oft hier. Seine Eltern begleiteten ihn häufig, doch heute folgten sie ihm nicht wie Schatten. Auf eine seltsame Art und Weise hat Euros die Familie wohl wieder ein Stück zusammengerückt. Auch wenn seine Familie wohl nie so wirklich menschlich werden würde. Sherlock hatte Mycroft in einigen Dingen verzeihen können, die er heute aus einem anderen Blickwinkel sah, die sich durch Euros hatten erklären lassen, auch, wenn er ihm wohl niemals ganz verzeihen könnte, dass er sie so lange vor ihm verschwieg. Seine Schritte wurden langsamer, als er die letzte Sicherheitstür passierte. Euros sahs ihm mit dem Rücken zu gewendet auf ihrem Bett, sie schien heute noch weniger als sonst zum reden bereit zu sein. Sie hatte fast kein Wort gesagt seid den Vorfällen vor ein paar Monaten. Schmerzhaft erinnerte der Detektiv sich an die Angst, die er um John hatte, als dieser drohte zu ertrinken.VOn Zeit zu Zeit war auch er einfach nur ein Mensch und John bedeutete ihm etwas. Er war ein guter Freund, einen besseren könnte er wohl nie haben. Sherlock packte seine Violine aus und überlegte, was er spielen sollte. Die Violine war kalt und weich auf seiner Schulter und eine kurze Erinnerung durchströmte ihn. Er lächelte müde, wie lange ihn diese Momente wohl noch verfolgen würde? Er hatte das Gefühl, es würde sogar schlimmer. Leise begann er zu spielen. Diese Lüge gehörte auch zu den Dingen, die immer zwischen ihm und seinem Bruder stehen würden. Sie hatten gelogen, beide. Als Euros das Lied erkannte drehte sie sich um und studierte das Gesicht ihres Bruders, als könnte sie daraus lesen, was er selbst nicht verstand. Schließlich stimmte auch sie in das melancholische Spiel ihres Bruders ein. Das Lied für Die Frau, zog Sherlock in eine Art Bann, wie immer, wenn er es spielte. Er sah sie vorsich, wie er sie zum ersten Mal sah und er sie nicht lesen konnte und wie sie ihn zu Ende doch ein wenig faszinierte. Er erinnerte sich an den Tag an dem er sie rettete und an dem er sie gehen lies. An das Gefühl, dass ihm etwas fehlte. An das Gefühl von Einsamkeit. Ein Quietschen ertönte; er hatte sich grausam verspielt. Euros lies die Violine sinken und starte ihn an :"Du verspielst dich nie." Auch Sherlock lies die Violine sinken und nickte, wenn auch eher vor Bewunderung, dass seine Schwester wieder sprach. Euros studierte ihr Gegenüber. "Am Ende geht es immer um sie." Sherlock holte Luft um zu widersprechen. "Und doch hast du sie gehen lassen." ,sagte die junge Frau. "Es...Sie war eine Schwachstelle.", antwortete Sherlock. "Ja, das stimmt wohl. Aber hast du sie gehen lassen, weil sie dich schwach gemacht hat. Nein deine Angst mit diesen Gefühlen nicht umgehen zu können hat dich dazu gebracht,  Du hast sie gehen lassen, weil du den Gedanken nicht ertragen konntest, dass sie dich vielleicht eines Tages fallen lässt. Du hast sie gehen lassen, weil du dich selbst nicht unter Kontrolle hast. Weil du Angst hattest, dass das das erste in deinem Leben ist, was du nicht perfekt beherrschst. Und am Ende Sherlock, mein großartiger, hochbegabter Bruder bist auch du nur ein Feigling.", war alles was Euros antwortete, bevor sie sich umdrehte und in ihr Bett fallen lies, als hätte ihr dieses Gespräch, nachdem sie so lange stumm war, alle Kraft geraubt.
"Tschüss", sagte Sherlock verärgert. Er freute sich nicht mal darüber, dass seine Schwester wieder gesprochen hatte. Er war sauer, sauer auf alles und jeden. Warum meinten alle immer, alles besser zu wissen als er? Er war kein Feigling! Wenigstens seine Schwester hätte doch die Rationalität in seinen Schritten gut heißen sollen. Generft stieg Sherlock in den Jet um zurück nach Hause, nach 221 B Bakerstreet zu fliegen.

The day I let you go ~ Sherlock and IreneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt