FR 21:32 - Bleibst du bei mir?

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Keiner der beiden weiß wie lange sie schon so dastehen. Arm in Arm. Es fühlt sich an als wären Stunden vergangen, seitdem David durch die Tür der WG getreten ist, realistisch gesehen waren es aber wahrscheinlich nur Minuten.
"Matteo", haucht David gegen die Schulter des Jungen in seinen Armen. Zu mehr ist seine Stimme gerade nicht in der Lage. Er ist selbst überrascht überhaupt einen Ton herausbekommen zu haben.
"Nicht jetzt", Matteo zieht ihn nur näher an sich, auch wenn es unmöglich erscheint. Er will keine Erklärung oder Entschuldigung hören. Jedenfalls nicht jetzt. Irgendwann, ja, aber nicht jetzt. David ist hier in seinen Armen. Er ist gekommen. Und das ist gerade alles was er braucht.
Zwei Wochen lang bestand der einzige Kontakt zwischen den beiden aus den Zeichnungen von David. Matteo hat ihn vermisst, wusste nicht mehr was zwischen ihnen ist und jetzt ist er in seinen Armen. Er will diesen Moment nicht mit Worten zerstören. Mit den Worten die das alles kaputt machen können. Das Gespräch muss kommen, das weiß er auch, das will er auch, aber nicht jetzt.
Nach einer Weile drückt der Blonde David vorsichtig nach hinten und legt seine Stirn and die des anderen.
"Bleibst du bei mir?"
"Wenn du mich hier haben willst?"
Matteo sieht keinen Sinn darin mehr Worte zu verwenden. Er streift langsam Davids Jacke von seinem Körper, nimmt seine Hand und zieht ihn hinter sich in sein Zimmer.
Dort angekommen wirft er die Jacke auf seinen Hocker. Schuhe und Beanie finden dort kurz darauf auch ihren Platz. Matteo dreht sich wieder zu dem Braunäugigen der ihn hilflos ansieht. David will etwas sagen. Irgendwas, doch er bringt nichts raus. Wie zugeschnürt ist seine Kehle. Er wollte Matteo nicht verletzen. Wollte er nie, doch er wusste auch nicht wie er ihm sein Geheimnis sagen sollte. Er weiß es immer noch nicht, doch er weiß das er es tun muss, da er den Jungen sonst verlieren wird.
Nach einer kurzen Zeit, die die beiden in Stille verbringen, wendet Matteo seinen Blick ab und setzt sich auf sein Bett. Unsicher setzt sich David auf den Rand des Bettes, mit dem Rücken zu Matteo. Im Augenwinkel fällt ihm etwas auf dem Nachttisch des Jungen auf. Ein Bild. Eine Zeichnung um genau zu sein. Seine Zeichnung.
Sie liegt immer noch da. Ist es Absicht oder war er einfach nur zu faul sie wegzuräumen?
Viel Zeit um darüber nachzudenken hat er jedoch nicht, da Matteo ihn nach hinten zieht und sie nun nebeneinander liegen. Der Blonde rückt näher an David und schläft nach einer Weile ein. Bei dem Braunäugigen dauert es etwas länger. Zu groß die Angst und die Zweifel. Doch bevor er seine Idee, wiedereinmal abzubauen, durchziehen kann, holt ihn die Müdigkeit ein.

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