Lie·be
/Liébe/
Substantiv, feminin [die]
1a.
[ohne Plural] starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem [nahestehenden] Menschen
"mütterliche, kindliche, reine, innige Liebe"
1b.
[ohne Plural] auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen, verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, Hingabe o. Ä.
"die wahre, große Liebe"'
[Quelle: Google]~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
,,Lucas, fang mich doch, fang mich doch"
,,Warte ab, dich kriege ich noch"
,,Fang mich doch, du Eierloch"
,,Mahal, warte! Pass auf!"Bevor ich überhaupt verstehen konnte was Lucas mir sagen wollte, war es schon zu spät. Ich stolperte über einen riesigen Stein und kurze Zeit später fingen die Tränen auch ungehindert über mein Gesicht strömen.
,,Mahal, ist alles in Ordnung?", rannte Lucas besorgt zu mir und erschrak, als er meine aufgeschürfte Knie sah.
Ich schüttelte meinen Kopf, während ich endlos am schluchzen und schnaufen war und wortwörtlich an meinen Tränen erstickte.
,,Hör auf zu weinen, okay? Ich kann dir auch ein Lied vorsingen wenn du willst, aber dann musst du erst einmal aufhören zu weinen.", sagte Lucas fürsorglich und pustete behutsam auf meine Wunde.
Ich nickte nur, denn aus mir kam kein einziger Ton raus. Wie denn auch, wenn ich beim Weinen kaum Luft bekam.
<Dodo, l'enfant do,
L'enfant dormira bien vite
Dodo, l'enfant do
L'enfant dormira bientôt.Une poule blanche
Est là dans la grange.
Qui va faire un petit coco
Pour l'enfant qui va fair' dodo.>Meine Tränen stoppten und mein Atem wurde immer ruhiger. Ich schaute Lucas die ganze Zeit von der Seite an, während er für mich das Lied sang.
,,Tut mir leid, weiter kann ich leider nicht singen", sagte er und schaute auf den Boden.
,,Auf welcher Sprache hast du gesungen?", fragte ich ihn neugierig.
,,Französisch. Meine Mama hat mir das jedesmal, als ich am Weinen war, immer vorgesungen." erklärte er.
,,Oh", gab ich ganz leise von mir. Ich wusste, dass er nicht sehr gerne über seine Mutter redete und setzte dann auch einen Punkt zu diesem Gespräch.
,,Ich glaube es ist besser, wenn wir jetzt nach Hause gehen. Meine Mama wartet bestimmt schon mit dem Abendessen auf uns." Ich versuchte aufzustehen. Vergeblich.
Mein Knie tat so weh, dass ich kaum aufstehen konnte.
Plötzlich spürte ich, wie etwas mich anhob und eher ich mich versah, war ich schon auf Lucas' Rücken.
,,Lucas, du musst mich nicht Huckepack tragen."
,,Ist schon gut, Mahal. Mein Papa sagt immer:,,Ein wahrer Mann beschützt seine Prinzessin rund um die Uhr". Und da du wie meine kleine Schwester bist, bist du ja praktisch gesehen meine Prinzessin.", lachte er.
Ich haute mit meiner Hand leicht auf seinen Kopf.
,,Wen nennst du hier deine Prinzessin? Ich bin mein eigener wahrer Mann.", gab ich beleidigt von mir.
Den restlichen Weg unterhielten wir uns über alles mögliche. Was meine Mama wohl zu Abend gekocht hat, ob nur Männer wahre Männer sein können und ob nur Mädchen Prinzessinnen sein könne, die rund um die Uhr beschützt werden müssen und alles, was mich meinem Schmerz vergessen ließ.
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12 Jahre später
„Papa! Wann verstehst du das endlich! Ich liebe Mahal nicht! Ich liebe jemand anderes!"
,,Aber ihr ward doch so süß als Kinder. Außerdem weißt du ganz genau, dass diese Hochzeit von deiner und ihrer Mutter geplant wurde, schon bevor du auf dieser Welt warst!"
,,Das hat aber nichts mit mir zu tun! Ich werde kein Mädchen heiraten, das ich nicht liebe!"
,,Lucas Anthony Ainsley! Ich diskutiere nicht mit dir! Deinetwegen ist deine Mutter gestorben und ihren allerletzten und einzigen Wunsch willst ihr noch nicht einmal erfüllen?!"
,,Denkst du wirklich, dass du mich so moralisch erpressen kannst? Ich werde sie nicht heiraten! Und wäre Mama noch am Leben, hätte mir sicherlich dasselbe geraten."
Wütend verließ den dann den Raum.,,Lucas! Lucas! Bleib sofort stehen!"
Als ich aus der Wohnzimmertür ging, erblickte ich Mahal mit glasigen Augen im Flur stehen.
,,Oh-h, hi Lu-ucas.", sagte sie so leise, dass ich sie fast kaum verstehen konnte.
,,Du hast ja bereits alles mitbekommen also bin ich dir auch keinerlei Erklärung mehr schuldig." schaute ich kurz an ihr vorbei und machte meinen Weg nach draußen.
,,FUCK!", schrie ich dann so laut wie ich konnte, sobald ich draußen war. Ich wusste nicht, dass Mahal die ganze Zeit im Flur stand und das Gespräch zwischen mir und meinem Vater mitbekommen hat.
Ich liebe Mahal. Wirklich. Aber eben als kleine Schwester und nicht als Freundin oder erst Recht nicht als Ehefrau. Aber warum möchte mir keiner zuhören? Keinem interessiert es wie es mir geht.
,,Mama, wo bist du bloß nur, wenn ich dich am allermeisten brauche", liefen mir die Tränen über meine Wange.
,,Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an dich denke. Ich wünschte du wärst noch hier", schaute ich nach oben zum Himmel während mir meine Tränen nun unkontrollierbar runterliefen.
,,Weißt du, Mama... Ich habe ein echt tolles Mädchen kennengelernt. Ihr Name ist Rachel. Sie ist das schönste Mädchen hier am College und sie hat mich gefragt ob ich mit ihr ausgehen möchte. Wir sind jetzt schon seit einem Monat zusammen und ich weiß, dass sie das Mädchen meiner Träume ist! Ich kann unmöglich Mahal heiraten!", erzählte ich meiner Mutter.
Denn auch obwohl sie tot war, spürte ich jeden Tag ihre Präsenz. Sie beschützte mich wie ein Schutzengel. Sie war mein Schutzengel.
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,,Gezwungene Liebe und gefärbte Schönheit halten nicht viel Farbe."
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Lucky me. Lucky You.
Romance04.05.2018 ,,Wollen Sie, Herr Lucas Anthony Ainsley mit ihrer hier anwesenden Verlobten, Frau Mahal Haile, die Ehe eingehen? Dann antworten Sie bitte mit ,,Ja"." ,,Nein" ------------------------------ „Wo bin ich?" ,,Was meinen Sie, eure Hoheit? Sie...