Graben. Immer endlos graben. Das war die Aufgabe von GW-320 gewesen, ein Geowaz, dass in einem Bergwerk immer stetig grub. Schon immer war es das Werkzeug für die Menschen gewesen. Kaum geschlüpft wurde es mit seinen Artgenossen in eine Trainingshalle gebracht, bei der es unter harten Bedingungen trainierte, um sich schnell zu entwickeln. Als es eines Tages zu einem Georok wurde, wurde es einem Cyrosball zugeordnet und bekam dann diesen Namen GW-320. Das G stand für Granithöhle und das W für dass, was es suchen sollte: Wassersteine. Sie schimmerten in einem schönen sanften Blau und hatten die Kraft bestimmte Pokémon zu entwickeln. GW-320 hatte schon viele dieser schönen Steine gefunden, doch er wurde dabei ständig einem ziemlich großen Risiko ausgesetzt. Meist waren in der Nähe dieser Steine eine Wasserader und buddelte er einmal falsch, könnte er sie mit seinen Klauen aufreißen und die Höhle überfluten. Er würde also ertrinken. Demnach grub es langsam, aber sehr bedacht und genau, überprüfte jedes Mal, ob hier Feuchtigkeit war und hörte es nur ein paar Tropfen, die auf dem Boden herunter tropften, so schlug es einen anderen Weg ein. Diese Idee hatte dafür gesorgt, dass GW-320 noch lebte, während viele seiner Artgenossen in den Strömen des Wassers umkamen, verschüttet durch Schlamm, Gestein und Dreck. Ab und an stolperte das Pokémon auf einige Überreste seiner Kameraden und wenn es keine kurze Ruhepause hatte, nahm es die Überreste mit sich und verbuddelte sie würdevoll in die Erde. Keiner hatte es verdient zu sterben und schon gar nicht so qualvoll. Doch wer sich gegen die Herrscher auflehnte, wurde bestraft, im schlimmsten Fall sogar getötet. Ersatz gab es genug. GW-320 konnte man durch jedes andere Geowaz ersetzen. Jeden Monat kamen immer mehr neue seiner Art, sowie auch andere Gesteinspokémon darunter auch ein Onix, welches das Gestein auf einem großen Wagen nach draußen zog und ab und an beim Buddeln half mit dessen Horn aus Stein auf dem Kopf. Nie hatte das Geowaz einen Gedanken verschwendet zu fliehen. Es wurde streng überwacht und wenn es den Versuch wagte zu fliehen, wurde es bestraft. Doch heute wollte das Schicksal es verändern.
GW-320 grub wie jeden Tag und suchte sich einen abgelegenen Tunnel, um alleine zu sein. Es war ihm nicht nach Gesellschaft, außerdem konnte es sich dem Risiko aussetzen von Wassermassen verschlungen zu werden, weil jemand falsch gegraben hatte. Plötzlich war ein Beben, gefolgt von Schreien zu hören und das Geowaz unterbrach seine Arbeit. Es wandte sich um und rannte so schnell es konnte zu dem Ort, an dem er den Schrei vernommen hatte. Erschrocken blieb es stehen und sah wie Wasser aus den Wänden herausbrachen und den Tunnel und somit die ganze Höhle unter Wasser setzte. Den Auslöser sah GW-320 nur für einige Sekunden. E war ein Georok gewesen. Das Pokémon konnte gerade noch sehen, wie es seine Arme Hilfesuchend nach oben streckte, ehe die Wassermasse das Gestein-Pokémon endgültig verschluckte. Gw-320 zögerte nicht lang und ergriff die Flucht, doch das Wasser war schnell und schon standen seine klobigen Beine unter Wasser. Es schrie auf vor Schmerzen, denn Wasser tat dem Gesteins-Pokémon gar nicht gut. Doch es musste durchhalten, bis es draußen war. Dann plötzlich krachte es hinter ihm und es konnte nur noch sehen, wie eine Wassermasse nach dem Pokémon griff und es in die Tiefe zog. Es strampelte verzweifelt, versuchte die Wasseroberfläche zu erreichen und rang nach Luft, aber sein eigenes Gewicht war zu hoch. Es konnte nichts tun als aufzugeben. Deshalb schloss es die Augen und hoffte, dass es alles schnell gehen würde.
Als es aufwachte, war dessen erster Gedanke, ob es nun im Poké-Himmel war, beim Pokémon-Gott und seinen Wächtern, aber ein Blick an den kahlen Wänden verriet es, dass es sich immer noch in einer Höhle befand. Geschwächt von dem Wasser, schaffte GW-320 es gerade so auf dem Boden zu kriechen, hinüber zu dem Licht, dass ihm wie eine Lampe den Weg wies. War da der Ausgang oder erwartet ihn die nächste grausame Tortur? Am Ende des Ganges, stolperte es über einen Stein und rollte den Abhang hinunter bis es gegen einen großen Stein donnerte, nach hinten fiel und so erst einmal liegen blieb. Was würde GW-320 dafür geben eine leckere Sinelbeere zu essen, die Süße auf der rauen Zunge zu schmecken, während die Kräfte in dem Pokémon langsam erweckt wurden. Selbst wenn es nun weg war von diesem Bergwerklabor, es könnte nirgendswo hin. Es war zu schwach um weiter zu gehen. Demnach blieb es liegen und wartete und wartete.
In diesem Moment pulsierte ein hellgrünes Licht auf und das Geowaz drehte sich um. Die Wand gut hundert Meter weiter weg in der eine merkwürdige Zeichnung in Stein eingemeiselt wurde, leuchtete hell pulsierend auf, ehe das Licht nach jedem Lidschlag weiter verebbte und wieder verstummte. Das Geowaz hob sich schwermütig auf und rollte sich zu der Wand hin. Inschriften von Pokémon waren zu lesen und Geowaz, der dazu trainiert wurde, dies lesen zu können, entschlüsselte sie.An alle Pokémon, die meine Kinder sind,
verzagt nicht und kämpft für eure Freiheit
Wenn ein Pokémon in Schwierigkeiten steckt, so helft ihm
Wer gerade keine Hoffnung sieht, wird Hoffnung gegeben.
Ihr alle auf dieser Welt, kämpft um das Leben, damit die Welt wieder ein Ort des Friedens wird.
Und wenn es soweit ist, werde ich euch empfangen und die Liebe geben, die ihr euch wünschtMew
Heiße kochende Tränen floßen über Geowaz Gesicht und tropften auf den Boden. In dieser Inschrift war viel Wärme und Liebe zu spüren, aber auch Erwartung, Mut und Hoffnung. Es war ein Appelle an jedes Pokémon für sein eigenes und der anderen Pokémon zu kämpfen. Ob die Welt einst friedlich war oder nicht, das konnte GW-320 nicht sagen. Doch eines war klar. Jemand wollte, dass es das Wasser überlebte und sich der Aufgabe widmet andere Pokémon zu beschützen. Denn Geowaz war ein Nutzpokémon, doch tief in sein Inneres spürte es die Liebe und Wärme seiner eigenen Mutter, die es als Ei auf die Welt gebracht hat. Und um diese Liebe wird es kämpfen!
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Sidestories of Pokécircle - Generation 1 - Hörbuch
FanfictionDies sind die Sidestories die Parallel zu Katarinas Geschichte laufen.