Sidestory 3: Liebesbeweis

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Verliebtsein war ein schönes Gefühl, aber nicht wenn der Schwarm so unerreichbar war. Das dachte auch Smijan, ein Smettbo, das tief in einem Wald auf einer Lichtung mit seinen Artgenossen lebte. Nun ja überlebte, traf es besser. Seit Jahrhunderten war der dunkle Wald ein Zufluchtsort für sämtliche Pokémon gewesen und wurde von starken Pokémon wie Sichlors, Pinsirs, Omots oder anderen starken Käferpokémon geschützt. Jedoch stürmten Menschen mit Pokémon an ihrer Seite den Wald und da konnten selbst die Wächter des Waldes nichts ausrichten.
Nun geschah es, dass jeden Monat starke Pokémon von den Menschen in sogenannte Cyrosbälle gefangen und mitgenommen wurden und somit die Gemeinschaft die Käferpokémon schrumpfte. In so einer Zeit war für Liebe kein Platz, doch Smijan war anders. Schon als Raupy interessierte es sich für die Natur und die Schönheit von kleinen Dingen wie Blumen, das Glitzern im Bach oder die schönen Steine am Rand des Flusses. Das änderte sich auch nicht, als es ein Safcon wurde und auch nicht, als es endlich seine endgültige Form erreichte und zu einem Smettbo wurde. Ja er schwärmte und zwar für ein Smettboweibchen, dessen Farbe rosa war und sie von den anderen Smettbos unterschied. Oft war sie von Bewundern und Bewerber umgeben. Ihr Name war Bonnie und sie hatte nicht einmal mit Smijan gesprochen. Trotzdem wusste es sehr viel über das Weibchen. Sie spielte sehr gerne mit den Raupys und kümmerte sich darum, dass diese in der Nacht vor anderen Pokémon geschützt waren. Sie holte immer zu essen und sorgte, dass jeder in der Gemeinschaft satt wurde. Sie war gütig und sehr liebevoll.
Immer wenn er sie sah, bekam Smijan einen verträumten Gesichtsausdruck und ließ das was er gerade in der Hand hatte fallen, weshalb dann schallendes Gelächter ausbrach.
Eines Tages fegte ein heftiger Sturm über den Wald, der sämtliche Bäume entwurzelte und auf die hilflosen Raupys und Hornlios fiel und sie begrub. Der Sturm wurde von mächtigen Ibitaks ausgelöst und als Smijan aus seinem Versteck hervor trat, konnte er auf den Rücken dieser Vögel Menschen erkennen. Sofort zog ihn seine Mutter zurück ins Versteck und sie warteten ab, bis sich der Sturm gelegt hatte. Als sie fort waren, stellte die Käfergemeinschaft entsetzt fest, dass kaum noch Beeren vorhanden waren. Ältere Käferokémon klagten über den Verlust ihrer kleinen Pokékinder, die von Bäumen erschlagen wurden, während andere noch Überlebende aus der Erde buddelten oder dessen Wunden versorgten. Smijan sah kurz wie Bonnie eine Kuhle für ein paar Raupys machte, die verzweifelt ihre Eltern suchte. Sie befahl ihnen hier zu bleiben, während sie etwas zu essen organisierte. So erhob sie sich und flog davon. Smijan zögerte nicht und folgte ihr. Alleine in unbekanntes Gebiet zu fliegen war zu gefährlich. Das erwies sich als richtig, denn als sie mehrere Kilometer von zu Hause weg waren, wurde Bonnie von feindlichen Bibors angegriffen, die dachten, sie würde diese angreifen. Schnell setzte Smijan eine Konfusionsattacke ein und schleuderte eines der Bibors weg, ehe es Bonnie packte und mit ihr in eine Baumkrone flog. Dort in einem Astloch versteckten sie sich und warteten. Mehrmals wollte Bonnie das Versteck verlassen, doch Smijan zog sie erbarmungslos zurück, ehe er sich an den Eingang stellte, sodass sie nicht entkommen konnte. Wütend schrie sie auf und wollte Stachelspore einsetzen, als Smijan im Anflug von Panik sie umarmte und ihr mitteilte, dass es für alle ein schwerer Verlust wäre, wenn sie nun auch sterben würde. Zu Smijans größter Verwunderung gab sie nach und sie beide warteten ab, bis es um sie still wurde und sie weiterfliegen konnten. An einem Fluss fanden sie einen Strauch voller Beeren. Mit einem großen Blatt als Tragekorb legten sie so viele Beeren darein wie sie tragen konnten und flogen mit ein paar kleinen Umwegen zurück. Dort wurden sie von hungrigen Raupys erwartete, die erfreut auf das Blatt mit den Beeren schauten. Smijan entfernte sich ein wenig, während Bonnie die kleinen Raupys fütterte. Dabei fiel ihm auf, dass sie selbst gar nichts zu sich nahm, sondern eher den Anderen das Futter gab. Seufzend drehte sich Smijan um und flog zurück zu den mit Beeren gefüllten Sträuchern und holte eine besonders saftige und große Beere, die so groß war wie sein Kopf. Er flog zurück und zögerte als Bonnie wieder einmal von Bewunderern umgeben war. Sie selbst schien zwar glücklich aber auch erschöpft zu sein. Kein Wunder. Sie hatte die ganze Zeit nichts gegessen. Smijan fasste all seinen Mut zusammen, legte die Beere zur Seite und drängte sich vor zu Bonnie. Er bat sie um ein Vieraugengespräch. Da stieß ihn ein großes Smettbomännchen zur Seite, dass sich als Bonnies Freund vorstellte und wütend verlangte, dass Smijan gehen sollte. Smijans Herz rutschte ihm nach unten. Bonnie war schon vergeben? Wütend schob sie ihn zur Seite und meinte, er soll sich nicht zu sehr aufspielen, ehe sie sich freundlich zu Smijan wandte und mit ihm an einen ruhigen Ort flog. 

Das Männchen holte die Beere hervor und streckte sie Bonnie entgegen

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Das Männchen holte die Beere hervor und streckte sie Bonnie entgegen. Zuerst beäugte sie die Beere misstrauisch, ehe Smijan stammelnd erklärte, dass sie die ganzen Beeren den Anderen gegeben und für sich nichts genommen hätte. Dabei brauchte sie ihre Kräfte genauso viel wie er selbst. Die Augen Bonnies funkelten, ehe sich eine gewisse Röte in ihrem Gesicht zeigte. Smijan wurde unterdessen so rot wie eine Tomate, aber hielt ihren Blick stand. Sie nahm dankend die Beere an, teilte sie und gab die eine Hälfte Smijan. Sie verspeisten sie und blickten dann in Richtung Sonnenuntergang. Plötzlich schmiegte sich Bonnie an Smijans Kopf und man hörte ein leises Zirpen. Schien sie ihn gerne zu haben. Leicht wisch Smijan zurück und fragte sie, ob nicht ihr Freund darüber verärgert wäre. Bonnie kicherte und meinte, dass sei eine arrangierte Zusammenkunft zwischen ihren und seinen Eltern gewesen. Im Grunde mochte sie ihn überhaupt nicht. Smijan wollte nicht zu erleichtert gucken, weshalb er konzentriert zum Horizont schaute. Nach einer Weile wollte sich Bonnie von ihm verabschieden. Smijan war traurig, dass die Zweisamkeit nun vorbei war und fragte sie, ob sie bald wieder zusammen eine Beere teilen und dabei den Sonnenuntergang anschauen wollte. Bonnie kicherte und meinte, so etwas könnte sie mit ihm jeden Tag haben. Mit dieser Antwort flog sie zurück zum Boden, während Smijans Herz vor Freude hüpfte. Er konnte es nicht fassen, dass sein Schwarm ihm so nah war und er die Gelegenheit hatte, viele schöne Momente mit ihr zu genießen. Und solche Momente brauchten sie alle, denn es werden noch dunkle Zeiten auf sie zu kommen. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 27, 2019 ⏰

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