Prolog

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Der Wind schlug gegen das alte Fenster und kalte Luft kam durch einen kleinen Spalt und brachte das Licht der Kerze auf meinem Tisch zum Flackern. Ich beobachtete die Kerze genau und nahm jedes Flackern und Zucken der Flamme wahr.

Ich hörte, wie die Tür des Gasthofes aufgestoßen wurde und mit einer Person kam ein kalter Windstoß herein. Der Luftzug erreichte meinen Tisch und brachte die Kerze zum Erlöschen. Der Rauch stieg empor und ich folgte ihm mit meinem Blick bis nichts mehr zu sehen war. Nun war es Zeit.

Ich legte drei Silbermünzen auf den Tisch und stand auf. Keiner hielt mich auf, als ich den schlammigen Fußspuren die Treppe hinauf folgte. Schnellen Schrittes lief ich den Gang entlang und mein wehender Mantel brachte die Kerzen zum Flackern. Vor einer schweren Eichentür zog ich mein berühmtes Schwert und ließ es geräuschvoll über den Boden gleiten. Ich spielte mit meinem Opfer.

Langsam stieß ich die knarzende Tür auf und trat in den schwach beleuchteten Raum. Mich erwartete eine ältere Frau, die schon mit Pfeil und Bogen schussbereit da stand.

„Wer hat dich beauftragt, mich zu töten?", fragte sie mit wütender Stimme.

Ich sah sie nur an und schwieg.

„Wenn du es mir sagst, bleibst du vielleicht am Leben!" Sie versuchte ein gnädiges Lächeln.

Ich schwieg unbeeindruckt und sah sie bloß an.

„Wie du willst!" Die Frau spannte ihren Bogen noch ein Stückchen mehr, zielte auf meine Brust und ließ die Sehne des Bogens los.

Mit einer geschmeidigen Bewegung hob ich mein Schwert und schlug den Pfeil zur Seite. Die Frau zog in Sekundenschnelle neue Pfeile und schoss sie auf mich ab. Ich schwang mein Schwert und schlug jeden einzelnen beiseite. Dabei ging ich langsam auf die Frau zu.

Als sie keine Pfeile mehr hatte, griff sie mich mit ihrem Bogen an, doch ich wehrte jeden ihrer Schläge ab.

Sie war eine recht gute Kämpferin doch das half ihr jetzt auch nicht mehr. Mit einem kräftigen Tritt schleuderte ich ihren Bogen durch den ganzen Raum und sie stand unbewaffnet vor mir.

,,Du kämpfst doch nicht etwa gegen eine unbewaffnete Frau?", versuchte sie mich zum Zögern zu bringen. Doch ich achtete nicht darauf. Ich schlug ihr einmal kräftig mit dem Knauf meines Schwertes in den Magen und sie sackte vor mir auf die Knie.

,,Wer hat dich geschickt?", fragte sie mit heiserer Stimme.

Ich stand nur da und wartete darauf, dass sie wieder aufstand.

,,Lilly Adney, du kämpfst auf der falschen Seite. Du weißt nicht, wie mächtig du bist, du weißt nicht, wozu du fähig bist. In deinem Blut...!" Die Stimme der Frau ging in einem Gurgeln unter und ich musterte unbeeindruckt mein blutiges Schwert.

Assassins Queen - Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt