Die Sonne brannte auf mich herab und unter meiner Rüstung sammelte sich schon der Schweiß. Mein Pferd schnaufte und ich wusste, dass es nicht mehr lange ohne Pause aushalten würde. Die Soldaten um mich herum wirkten ebenfalls alle müde aber das war auch nicht verwunderlich da wir gerade eine Schlacht hinter uns hatten. Ich hasste diese Rüstungen, ich hasste diese Solaten und ich hasste diese Kriege. Ebenso hasste ich den König zu dem wir nun auf dem Weg waren.
,,Aufwachen Soldaten, wir erreichen gleich die Hauptstadt und ihr solltet einen guten Eindruck hinterlassen!" Die Stimme des Kommandeurs schallte über die Köpfe hinweg und die Soldaten schreckten aus ihrem halbschlaf auf.
,,Alle in eine Zweierreihe sortieren und die Banner schön hoch halten!" Der Kommandeur trabte an den Reihen entlang und wiederholte seine Befehle.
Ich reihte mich in die Zweierreihe ein und ritt stumm weiter. Es dauerte auch nicht lange und wir kamen um eine Biegung. Was ich dann sah, erfüllte mich gleichzeitig mit Ehrfurcht und Abscheu.
Die Hauptstadt lag auf einem Hügel und in der Mitte ragte das Schloss empor. Die abendliche Sonne ließ den Sandstein golden leuchten und es war ein unglaublicher Anblick. Und doch hasste ich diesen Ort und seine Bewohner mehr als alles andere.
Wir ritten den Weg bis zu Mauer entlang und dann durch das große Tor in die Hauptstadt. Die Menschen hatten sich an den Straßenrändern versammelt und begrüßten uns mit lauten Rufen. Als wir uns dem Schloss näherten, fingen sie sogar an mit Blumen zu werfen. Es war ihre Art, den Soldaten zu danken und sie zu ehren. Ich konnte in vielen Gesichtern der Kinder erkennen, dass sie die Krieger beneideten und sich wünschten, genauso zu werden. Und die älteren Menschen unterstützen dies, indem sie Geschichten über die tapferen Krieger erzählten.
Mich erfüllten ihre Blicke mit Wut. Wie konnte man seinen Kindern einbläuen, es sei mutig und großartig der Armee beizutreten? Zu lernen, wie man Menschen tötete, es sogar zu tun und letztendlich sogar für irgendwelche gierigen Könige zu sterben? Es war einfach nur armselig! Und ja, mir war bewusst, dass ich auch gelernt habe zu töten, es auch tat, aber trotzdem sollte man nicht stolz darauf sein und mich auf gar keinen Fall beneiden. Ich wünschte dieses Leben niemand anderem.
Das große Schlosstor wurde geöffnet und wir ritten hindurch, geradewegs zu den Ställen. Ich übergab mein Pferd einem Stallburschen und machte mich dann auf den Weg in meine Gemächer.
Die Soldaten hatten Unterkünfte in der Hauptstadt, direkt neben dem Schloss, und ihre Pferde standen in den Ställen des Schlosses. Das Trainig fand auch immer im Schloss statt, da der König öfters zusah um die Fortschritte zu sehen.
Ich verließ das Schloss aber nicht sondern ging durch das Eingangsportal und betrat die große Eingangshalle. Da ich einen Titel hatte, hatte ich das Recht auf Gemächer im Schloss.
,,Lady Adney, wir haben sie erwartet, bitte folgen sie mir zu ihren Gemächern!" Ein Diener verbeugte sich vor mir und ging dann vorraus.
Ich kannte den Weg zu meinen Gemächern genau, da ich sie seit acht Jahren besaß. Doch es war auch schon zwei Jahre her, dass ich sie das letzte mal betreten habe.
Der Diener öffnete die Tür, verbeugte sich noch einmal und ließ mich dann alleine. Seufzend trat ich ein und schloss die Tür hinter mir. Meine Gemächer sahen noch genauso aus, wie ich sie verlassen hatte. Mit einer Ausnahme: Auf meinem fast lehren Schreibtisch lag ein Brief.
Ich ging hin und öffnete ihn vorsichtig. Mit gerunzelter Stirn las ich ihn und als ich fertig war, stieß ich ein wütendes Schnauben aus. Der Prinz hatte mich zu einem Ball an diesem Abend eingeladen und mir gedroht, falls ich nicht kommen sollte. Ich zerknüllte das Papier in meiner Hand und schmiss es in die Ecke.
DU LIEST GERADE
Assassins Queen - Wofür lohnt es sich zu kämpfen?
Fiksi RemajaLilly Adney war eine Assasinin, eine der besten, bis sie geschnappt wurde. Dank ihres Vaters blieb sie am Leben doch ihr Leben als freie Assasinin war vorbei. Sie kam in die Armee des Königs und wurde schließlich dazu auserwählt, den Prinzen zu heir...