Wünsch Dir Was!

- Kapitel 1 -

"Möchtest du etwas essen?" "Oh nein danke, Großmutter, ich habe gerade schon zu Hause etwas gegessen. Ich bin pappsatt!" Dankend winkte ich ab und blickte zur Treppe, welche in den oberen Stock führte. Mein Großvater war ein Blick auf die Uhr. "Nun, uns bleiben noch eineinhalb Stunden bis zum 'Himmelsfall'!" "Oh, wie aufregend!" Sagte Großmutter und lächelte begeistert. Ich hatte vor, nachdem Sternschnuppenregen wieder nach Hause zu fahren, das Haus meiner Großeltern war ja nicht allzu weit weg von meinem Wohnviertel.

"Wie geht es überhaupt Seohyun?" Großmutter blickte mich fragend an. "Ach Mama? Der geht es gut. Sie ist grade in Gwangmyeong, eine Freundin besuchen. Sie interessiert sich für Dinge wie den 'Himmelsfall' nicht." "Du bist ganz anders als deine Mutter." Sagte Großvater. Ich zuckte mit den Achseln. " Manchmal ist es auch besser so."

"Nun komm erstmal richtig herein, ich mache uns eine Kanne Tee." Großmutter lächelte. Großvater und ich folgten ihr in die Küche. Sie setzte eine Kanne mit weißem Tee auf und stellte uns Teetassen hin. Dann setzte sie sich mit der Kanne zu uns an den Tisch uns goss uns den Tee ein.

"Wünscht ihr euch denn etwas, wenn die Sternschnuppen erst einmal vom Himmel herabkommem?" Großmutter und Großvater tauschten kurz ihre Blicke aus und lächelten dann. "Ich glaube nicht. " sagte Großvater. "Wir sind sehr glücklich. " fügte Großmutter hinzu. "Und du, Yunseo? Was ist mit dir?" Großvater sah mich mit einem interessierten Blick an. "Hm? Oh, mal schauen." Ich nahm einen Schluck Tee und blickte aus dem Fenster. Regentropfen prasselten gegen die Scheibe. Es wurde langsam dunkler. Die grauen Wolken zogen in Richtung Horizont und nahmen die letzten Sonnenstrahlen mit sich. Die Nacht undgab uns nun und breitete sich immer weiter aus. Der Mond stand voll am Himmel und warf einen kühlen, aber hellen Lichtstrahl auf die Erde hinab. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Zwanzig Uhr fünfundvierzig. Meine Augen wurden größer.