Auch wenn du meine Gefühle nicht erwidern kannst, kann ich zumindest Teil deines Leben werden ?1. Kapitel -
„long time no see, Han siwon"Ich öffne meine Augen. Ein kalter Luftzug kam mir direkt entgegen.
Die Decke.
Das Zimmer.
Mir laufen warme Tränen die Wange hinunter. Sowas passiert immer mal wieder. Und nie kann ich mich erinnern, was ich gerade gertäumt habe. Ich betrachte meine rechte Hand. Die Hand, mit der ich mir eben noch die Tränen abgewischt habe. Den winzigen Tropfen, immer noch auf der Spitze meines Zeigefingers. Und genauso schnell wie die Tränen getrocknet sind, die nur einen Moment lang meine Augenwinkel benetzten, ist auch der Traum verblasst.
Es war sehr leise. Keine zwitschernden Vögel, keine spielenden Kinder und kein Lärm in der Wohnung. Ich blickte an die Decke und fing an wieder zu träumen. Immer wieder sehe ich das gleiche Szenario.
Doch schnell wurde ich aus meinen Träumen gerissen, als mein Mitbewohner die Tür aufschlug.
„Hey Yi, wie lange willst du denn noch schlafen ?" Du hast noch Schule heute!"Hach, wie nervig, dachte ich innerlich. Mein Bruder ist echt eindeutig zu energisch, und das schon so früh am Morgen.
„Ja, ja Ximen, ich bin schon auf dem Weg."Ich steige aus dem Bett und gehe ins Bad. Während ich mir mein Gesicht wasche, habe ich das Gefühl, dass ich schon einmal über die Wärme und den Geschmack des Wassers erstaunt war. Ich starre in den Spiegel. Und ein Gesicht, das irgendwie unzufrieden wird, starrt zurück.
Ich öffne die Wohnungstür und schließe die Apartmenttür und vor meinen Augen breitet sich die Landschaft Tokois aus, an deren Anblick ich mich endlich gewöhnt habe.
Der Himmel ist weiß und leicht bewölkt, wie so oft zur Kirschblütenzeit. Ein Waggon mit hundert Personen , ein Zug mit eintausend Menschen, die diese Stadt durchstreifen.
Ich laufe los und grüße nebenbei noch die Leute die mir entgegenkommen. Sie sehen mich alle mit einem strahlenden Lächeln an und winken mir freundlich zurück. Eigentlich gehe ich meinen üblichen Weg. Die Treppe runter, die Häuser hinauf und an den ganzen Geschäften vorbei, bis ich dann die Straße überqueren muss.
Allerdings gab es am Wochenende einen Unfall, weshalb nun mein ganzer Weg gesperrt wurde. Also suche ich nach einem anderem Weg um noch pünktlich zum Unterricht zu kommen.<<Mein Name ist Yi Chen und ich bin 21 Jahre alt. Besuche die Uni Tokyo und studiere Business. An meine Mutter kann ich mich nicht mehr erinnern, da sie mich, meinen Vater und meinen großen Bruder vor 20 Jahren verlassen hat. Jedoch weiß keiner wo sie jetzt ist. Ob sie überhaupt noch am Leben ist oder bereits diese Welt verlassen hat. Eigentlich wäre es für jemandem wie meinen Vater kein Problem sie aufzusuchen. Aber er wird sicherlich seine Gründe haben. >>
Ich entdecke auf Google Maps eine andere Route zur Uni und laufe los. Vögel fliegen kreuz und quer durch den wunderschönen Himmel. Ich sehe hinauf zu den Wolken und schließe die Augen. „Hach ist das schön", murmelte ich leise vor mich hin. Der kalte Wind lässt mich zusammenzucken und ich fühle wie er an mir vorbei weht. Ich öffne meinen Mund und hauche mit meinem Atem an die Fenster der Geschäfte. Der kühle Duft eines Februarmorgens. Alles ist gefroren und glitzert wie Diamanten.
Ich denke zurück und sehe mich. 17 Jahre alt. Wie ich an einem kühlen Herbsttag nach der Schule im Klassenzimmer saß. Am Fenster, während das Fenster weit aufgemacht wurde. Die Vorhänge flogen mit dem Wind, welcher mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Aber dennoch war mir nicht kalt. Nein, es war sehr angenehm und ich fing an zu träumen. Aber ich schlief nicht, denn ich merkte wie jemand hinein kam. Sich vor mich stellte und runter beugte. Dann fühlte ich einen leichten Druck auf meinem Kopf. Ich öffnete langsam meine Augen, aber die mysteriöse Person verließ bereits den Raum. Ich frage mich bis heute wer das war. Wer war es an diesem Tag.. Die Person hatte einen sehr süßen Geruch, fast so wie Kirschblüten. Wenn ich sie wieder treffen sollte, bin ich mir sicher sie zu erkennen.
„Hey pass auf !" Ich war so in Gedanken vertieft, das ich gar nicht bemerkte wie weit ich schon gelaufen bin. Auf einmal stehe ich auf der anderen Seite der Straße. „Geht es dir gut ?" Er hatte eine hohe Stimme. Erst jetzt sehe ich jemanden neben mir. Er ist ein wenig kleiner als ich und als ich zu ihm hinunter sehe, habe ich erst gesehen wer es ist. Taesung Chin.
Er hat blondes leicht gelocktes Haar und blaue kristallklare Augen. Selbst ich als erwachsener Mann muss ehrlich zugeben, dass er wirklich niedlich war. Dafür das er sogar 1 Jahr älter ist als ich, hat er sich ziemlich gut gehalten.Wir gehen in viele gemeinsame Kurse, geredet haben wir aber nie. Er sitzt meistens mit seinem Buch alleine im Flur und schenkt niemandem seine Aufmerksamkeit. Jetzt wo ich darüber nachdenke, gab es mal die einen oder anderen Gerüchte über ihn. Angeblich ist er Teil einer Gang die gegen andere Gangs in der Stadt prügelt. Und nicht nur das. Angeblich soll er sogar der Leader dieser Gang sein mit dem Namen „Kill&Death". Mich hat sowas aber eigentlich nie interessiert. Sollen die Leute machen was sie wollen.
„Oi, lebst du noch ?" Erst jetzt bemerke ich, wie intensiv ich ihn angestarrt habe. Ich habe mich wohl einfach in seinen großen meerblauen Augen verloren. „Tut mir leid und vielen Dank", sage ich leicht verlegen während ich mich verbeuge. „Mein Name ist -„
„Yi Chen" Ich sehe hinauf und unsere Blicke treffen sich.
Unglaubwürdig antworte ich :" Ja richtig, du bist Taesung Chin nicht wahr ?"Ich war um ehrlich zu sein sehr überrascht das er sich so gut meinen Namen merken konnte. Aber ich habe mir seinen ja auch merken können daher.
Er scheint genauso überrascht zu sein wie ich. Ich meine wir gehen erst seit 2 Wochen zusammen zur Uni. „Du solltest besser aufpassen wo du hingehst Yi Chen. Wenn ich nicht da gewesen wäre, wäre das übel ausgegangen". Sofort verbeuge ich mich ein zweites Mal. Dieser Junge war so nett, er könnte doch keiner Gang angehören. Irgendwie bin ich sogar wirklich froh darüber.
Warte mal. Warum bin ich froh darüber..
„Hahahaha" Er fängt an zu lachen. Ein Lächeln breitet sich auf seinen Lippen aus. Alles was ich konnte, war ihn einfach nur dabei anzusehen. Ich konnte kein Wort sagen. Wie konnten Menschen nur so niedlich sein !.. Bemerkt wie ich rot wurde, habe ich meine Hand vor mein Gesicht gehalten. „Gott was ist das", dachte ich mir. Mein Herz schien zu schmerzen. Nein, es war kein Schmerz. Eher als wäre.. Was ist das für seltsam nervöses Gefühl nur !.. „Oi, ist bei dir alles in Ordnung Yi, du siehst aus als hättest du Fieber". Auf einmal legt er seinen Kopf an meinen und sieht mir dabei tief in die Augen. Mein Herz klopft so laut, das ich mir nicht sicher bin ob er sogar hören kann. Ich schließe einfach meine Augen und warte bis er langsam weggeht. „Also Fieber hast du nicht". Ich öffne ganz langsam wieder meine Augen und bemerke das er nicht mehr da ist. Erschrocken gucke ich nach links und sehe wie er sich auf den Weg zur Uni macht.
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The promise under the cherry blossoms
RomanceEs war nur eine Begegnung, die sein ganzes Leben veränderte. Eine einfache Begegnung in einem Park, an einem kalten Februarmorgen. Unter den Kirschblüten.