Kapitel 16

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Pov Julian

Die Hinrunde war in kürzester Zeit verflogen, dass heute schon mein erster Urlaubstag war.
Ich war jetzt schon fast ein halbes Jahr beim BVB und getrennt von Kai.
Wenn mir jemand am Anfang gesagt hätte wie schnell die Zeit doch vergeht und wie gut man es zumindest an den meisten Tagen schafft den Schmerz zu verdrängen hätte ich es nicht geglaubt.
Ich hatte mich heute mit Mitch und Sam verabredet, die ich auch schon ewig nicht mehr gesehen hatte.
Obwohl wir immer noch relativ nah beieinander wohnen war es trotzdem schwer einen Tag zu finden wo wir alle Zeit hatten.
Aber jetzt wo wir alle endlich unseren wohl verdienten Winterurlaub genießen konnten hatten wir es endlich geschafft uns heute zu treffe.
Wir hatten abgemacht uns am Mittag, damit auch alle ausschlafen können, in einem kleinen Café zu treffen in dem wir früher auch paarmal waren.
Das Café war etwas abseits und nicht stark besucht, weshalb wir dort unsere Ruhe hatten.
Leider hatte ich die Idee mit dem ausschlafen nicht so wirklich nutzen können, da Jannis ein Paket bekommen hatte.
Aber Jannis war schon bei unseren Eltern, das hieß ich hatte aufstehen müssen um das Paket anzunehmen.
Morgen würde ich ebenfalls zu meinen Eltern fahren um dort dann Weinachten zu verbringen.
Es war bei uns Tradition mit der ganzen Familie zu fahren und nicht irgendwo hin zu fahren, weshalb Jannis und ich dort die Tage auch übernachten würden.
Früher hatte ich noch mein altes Zimmer gehabt wo alle möglichen großen Fußballstars an der Wand hingen und alles noch genauso da stand wie ich es mit meinen 15 verlassen hatte, doch mittlerweile hatten meine Eltern das Zimmer zu einem Büro umfunktioniert, weshalb ich bei Jascha im Zimmer schlafen würde der in seinem Zimmer eine Schlafcouch stehen hatte.
Jannis Zimmer bestand noch wie zuvor, ich hatte den Verdacht, dass meine Eltern uns nicht zugetraut hatten, dass wir es schaffen in einer WG zu leben und wir beide immer noch nicht verhungert sind.
Um mich machten sie sich da nicht so viele sorgen, immerhin wurde ich ja bei Bayer zum größten Teil bekocht aber Jannis musste schon selbst kochen, weil jeden Tag essen gehen konnte er sich auch nicht leisten auch wenn er nichts für eine Wohnung bezahlen musste.
Es wäre auch schwachsinnig wenn Jannis sich hätte beteiligen müssen.

Ich stellte meinen Wagen vor dem kleinen Café, was in einer kleinen Seitenstraße lag ab, bevor ich meinen Blick schweifen ließ auf der Suche nach einen mir bekannten Wagen.
Tatsächlich entdeckte ich den Wagen von Mitch ein paar Autos entfernt stehen.
Gerade als ich aussteigen wollte entdeckte ich jemanden der sich gerade dem Café näherte.
Er hatte zwar eine Kapuze auf wodurch ich sein Gesicht nicht richtig erkennen konnte und trotzdem wusste ich sofort wer gerade den kleinen Laden betrat.
Auf der anderen Straßenseite lief gerade Kai Havertz entlang.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er hier ebenfalls auftauchen würde aber irgendwie hätte ich es mir auch denken können.
Er hatte auch frei und war wahrscheinlich auch auf dem Weg zu sich nach Hause und da bot es sich natürlich an sich mal wieder mit Mitch und Sam zu treffen.
Fieberhaft dachte ich darüber nach was ich jetzt tun könnte.
Wieso hatten die zwei mich auch nicht vorgewarnt?
Ein Teil von mir drängte mich dazu Kai hinterher zu laufen und mich zu den anderen ins warme zu gesellen, doch der andere Teil erinnerte mich an das was nach unserem letzten aufeinandertreffen passiert war.
Er hatte mich überall blockiert und hatte mir jegliche Möglichkeit ihn zu verfolgen unmöglich gemacht.
Das war das Zeichen, dass ich mit meiner Dummheit alles verkackt hatte und obwohl ich das Bedürfnis hatte hinter Kai her zu rennen und ihm zu sagen wie sehr ich ihn noch liebte hielt ich mich zurück.
Er schien endlich damit klar zu kommen, dass wir getrennte Wege gehen mussten, da wollte ich ihm kein schlechtes Gewissen machen nur, weil ich ihm immer noch hinterher trauerte.

Auf den zweiten Blick- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt