3. Kapitel*
Hoseok POV
Meine Ellenbogen taten mir nach und nach immer mehr weh, da ich allerdings so schnell wie möglich hier raus wollte zwang ich mich dazu weiter zu robben.
Ich achtete kaum noch meine Umgebung und es kam was kommen musste. Eines der Gitter gab unter meinem Körpergewicht nach und ich krachte samt Metallgitter in einen der Räume. Ich ignorierte den aufkommenden Schmerz und sah mich zunächst hektisch im dunklen Raum um.
In der hinteren Ecke entdeckte ich eine zusammen gekauerte Person, weshalb ich sofort in Panik geriet und unter das kleine Bett flüchtete.
Die Gestalt machte jedoch keine Anstalten mich in irgendeiner Form anzugreifen, weshalb ich langsam und vorsichtig hervor kletterte und mich nach einem Fluchtweg umsah.
Ich wurde ziemlich schnell fündig und entdeckte einen weiteren Luftschacht, den ich mit einem geschickten Sprung gut erreichen könnte.
Es mag zwar verrückt klingen, aber ich entschied mich dazu langsam auf die Person zu zugehen. Bei näherer Betrachtung erkannte ich, dass er ziemlich jung sein muss. Er war bestimmt vier bis fünf Jahre jünger als ich.
Nun drehte er allerdings seinen Kopf in meine Richtung und sah mich überrascht und zeitgleich ziemlich verängstigt an. Man konnte sofort sehen, dass der Junge misshandelt wurde.
Er war so dünn, als würde man ihm nur soviel Nahrung zu kommen lassen, damit er nur knapp dem Hungertot entkommt. Einer seiner Ohrringe scheint mit Gewalt heraus gerissen worden zu sein. Er war mit blauen Flecken übersäht, hatte zusätzlich Schnittwunden und anscheinend einige Knochenbrüche erleiden müssen.
Gerade als ich meine Stimme erheben wollte, um ihn ansprechen zu können, hörte ich jemanden den Flur entlang laufen. Sofort kletterte ich vorsichtshalber wieder unter das kleine Bett. Im letzten Moment verschwand ich darunter und die Tür öffnete sich.
Ein großer Mann mit roten Haaren betrat den Raum und hockte sich zu der Person auf dem Boden. Dieser spannte sich sofort an und begann zu wimmern. Als der Rothaarige jedoch anfing beruhigend auf ihn einzureden, entspannte sich.
„Kunpimook ?“, flüsterte der Junge kraftlos gegen den Boden. „Ja, ich bin es.“ , antwortete sein Gegenüber.
Kunpimook legte einen Koffer neben sich ab und begann sich die Wunden des Jungen anzusehen. Anschließend öffnete er den Koffer, flüsterte: „Es tut mir so leid .. Ich kann allerdings nur deine äußeren Verletzungen behandeln. Naja, eigentlich dürfte ich nicht mal das..“ und sah zu Boden.
Er begann still die Wunden zu behandeln, gab dem Jungen etwas zu essen und verabschiedete sich danach mit dem Versprechen so schnell wie möglich zurück zu kommen.
Nach einer Weile kroch ich schließlich unter dem Bett vor und trat einen Schritt auf den Jungen zu, welcher jedoch verängstigt jeden meiner Schritte beobachtete.
„Keine Sorge, ich bin nicht hier um dich zu verletzen.. Ich bin Hoseok. Ehrlich gesagt gehöre ich nicht her. Ich bin hier nur durch eine dumme Idee.“, sagte ich in der Hoffnung er würde sich beruhigen.
Tatsächlich sah er mich an und der ängstliche Ausdruck in seinen Augen veränderte sich zu einem traurigen. „Ich.. Ich gehöre hier auch nicht her.“, war seine zitternde und leise Antwort.
Nach langem hin und her überlegen, fragte ich ihn doch warum er dann hier ist.
Er schwieg eine Weile und kurz bevor ich die Hoffnung auf eine Antwort aufgeben wollte, antwortete mein Gegenüber mit: „Ganz ehrlich? So genau weiß ich es nicht..
Eines Tages standen drei Männer in Anzügen vor meiner Haustür und tischten meiner Mutter irgendwelche Lügen über mich auf. Sie behaupteten, dass ich ein Aggressionsproblem haben soll. Angeblich sind sie auf mich aufmerksam geworden, da ich einen Wutanfall in einem Supermarkt gehabt haben soll. Das komplette übertriebene Programm mit unverständliche Sätze vor sich hin murmeln, Randale und Körperverletzung.
Meine Mutter .. Sie hat ihn jedes Wort geglaubt .. Ich war noch nie wegen Aggressivität auffällig gewesen und doch hat sie mir nicht geglaubt!
Diese Männer sagten sie können mir helfen, das einzige Problem: Sie darf mich nicht besuchen.
Entgegen all meiner Hoffnung willigte sie ein.. seit dem bin ich hier. Jeden Tag aufs neue werde ich misshandelt .. Sie gehen sogar so weit Experimente an mir durchzuführen..“, am Ende brach er ab und weinte nun bitter.
Ich stand fassungslos da, bis ich mich wieder fasste und den Jungen in den Arm nahm. Das einzige das den Raum füllte war das Schluchzen meines Gegenübers.
Nach einer Weile drückte ich den Jungen vorsichtig ein Stück von mir und sagte entschlossen: „Ich werde alles versuchen, um das hier aufzudecken und dich hier raus zu bringen!“.
Er sah mich mit großen Augen an und fiel mir wieder um den Hals. Er bedankte sich gefühlte hundert Mal bei mir, bevor er mich los ließ und ich aufstehen konnte.
Als ich ihm das letzte mal in die Augen sah, erkannte ich einen leichten Schimmer von Hoffnung darin.
So kletterte ich entschieden und mit neuem Mut in den Luftschacht zurück und kletterte weiter.
_______________So das war das 3. Kapitel so langsam kommt die Geschichte ins Rollen. :D
(Die folgenden Kapitel werde länger werden, als dieses hier :3)
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Die etwas andere Mutprobe-Yoonseok
FanfictionHoseoks bester Freund Yugyeom schlägt eine Mutprobe vor, die Hoseok nicht ausschlagen kann. Sie einigen sich auf einen Aufenthalt in einer verlassen Fabrik, die anscheinend nicht so verlassen ist, wie jeder glaubt.