4. Kapitel

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4. Kapitel
Hoseok POV

Nachdem ich mir sicher sein konnte, dass ich weit genug geklettert bin, machte ich vorsichtig eines der Gitter auf.
Zunächst versicherte ich mich natürlich, dass keine Wachmänner oder Kameras in dem Gang waren.
Mir gefror augenblicklich das Blut in den Adern, als ich realisierte wie viele Zellen mit Insassen hier tatsächlich waren. Augenblicklich schossen mir tausend Fragen durch den Kopf:

Warum waren diese Menschen hier?

Teilten alle das selbe Schicksal wie der Junge von eben?

Wie kann ein Mensch all das hier verantworten?

Waren alle Menschen hier davon überzeugt verrückt zu sein?

Und viele mehr.

Ich ging vorsichtig und leise auf eine der Zellen zu und sah hinein. Auf dem Bett saß ein Mann mit blond gefärbten Haaren und mit einem starken dunklen Ansatz. Neben der kleinen Öffnung , die einem Fenster nah kam, erblickte ich ein Klemmbrett.
Auf diesem stand:

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ZELLBLOCK C
ZELLE: 29
PATIENT: 32                                                                                      ALTER: 18


BEMERKUNGEN:
Der Patient wurde wegen seiner dissoziativen Störung eingeliefert. Zu Beginn seines Aufenthaltes diagnostizierte der Facharzt zwei verschiedene Persönlichkeiten.
Auslöser für diese Persönlichkeiten sei der Verlust seiner engen Familie durch seinen Stiefvater. Die ersten Persönlichkeit scheint eine normale Person zu sein, die andere verkörpert seine dunklen Rachegedanken.
Im letzten Jahr seines Aufenthaltes entwickelte er drei weitere Persönlichkeiten, die Trauer, Kind sein und Emotionslosigkeit beinhalten. Man kann jedoch nicht genau sagen wann welche Persönlichkeit Auftritt oder wie gefährlich sie sind. Der Facharzt hat angefangen Tabletten in verschiedenen Farben zu entwickeln die seine Persönlichkeiten hervorlocken sollen. Die Forschungen laufen.
Erfolg hatte er bis jetzt jedoch nur bei der kindlichen Persönlichkeit.
___________


Als ich fertig war mit lesen, sah ich mir nochmal die Person auf dem Bett an.
Dieser saß jedoch nicht mehr darauf.
Als ich näher an die Scheibe ging , sprang der Patient plötzlich gegen die Scheibe.
Ich machte sofort einen Satz nach hinten. Er begann kindlich zu lachen und entschuldigte sich mit hoher Stimme bei mir.
Als ich dazu jedoch nichts sagte zuckte er nur mit den Schultern und setzte sich zurück aufs Bett. 
Plötzlich sagte er mit einer eher normalen Stimme,  dass ich verschwinden soll solange für mich noch die Chance dazu bestünde, es sei denn ich möchte so enden wie er.
Ich erwiderte immer noch nichts, machte auch keine Anstalten weiter zu gehen. Und so verdunkelten sich plötzlich seine Augen und er brüllte: „ Hast du was an den Ohren ?! Verpiss dich, bevor Er dich findet ... oder Ende so wie ich es mir auch egal.“
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und fragte wie lange er schon hier ist. „Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Hier verlierst du so schnell das Zeitgefühl.“, sagte er mit fester Stimme.
Plötzlich begann er zu weinen wie ein kleines Kind, bevor er mich vollkommen emotionslos ansah und immer wieder: „ Verschwinde bevor es zu spät ist.“, wiederholte und näher und näher an das Fenster kam.
Bevor sich seine Persönlichkeit wieder ändern konnte lief ich schnell weiter den Flur entlang.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 22, 2019 ⏰

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