Teil 1 {S}

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Acht Uhr. Zu früh. Aufstehen. Bitte nicht.
Wie jeden Morgen muss ich aufstehen, mich herrichten und mich auf den Weg zur Uni machen.
Also erhebe ich mich langsam, reibe mir über die Augen und versuche, die Müdigkeit aus meinen Gesichtszügen zu treiben. Die Sonne scheint eklig hell durch mein Fenster und blendet mich, weckt mich aber gleichzeitig auch immer mehr auf. Nach einigen Minuten schaffe ich es endlich, aus dem Bett zu steigen und ins Bad zu gehen.
Ab da an geht alles ganz schnell. In einer Stunde muss ich an der Uni sein und habe 25 Minuten Fußweg. Jedes Mal wieder schaffe ich es nicht, rechtzeitig aufzustehen, weil ich echt lieber bis 10 schlafen würde, statt mich in der Uni aufzuhalten.
Zack, Zähne putzen, Zack, Hemd anziehen. In Sekundenschnelle erledige ich all die Kleinigkeiten, schnappe mir mein Macbook und bin raus aus der Wohnung.
Trotz des Stresses tut die frische Luft doch gut und das Laufen fühlt sich gut an, wo ich doch den Rest des Tages meistens daheim sitze und lerne oder zocke.
Als ich endlich bei dem großen Gebäude angekommen bin, haste ich in den Raum und lasse mich auf einem Platz in den vorderen Reihen nieder, damit ich nachher auch alles verstehen kann. Vorsichtig blicke ich mich um und scanne den Raum nach Leuten ab, die ich kenne. Ein paar Reihen weiter hinten sitzt Sabrina, eine hübsche Blondine, mit der ich mich eigentlich recht gut verstehe. Freundlich lächelt sie mich an und ich zwinkere ihr zum Gruß zu. Auch ein paar andere bekannte Gesichter sind zu sehen, aber alle richten gerade ihre Sachen für die Vorlesung her und beachten ihr Umfeld eher weniger. Daher mache ich das jetzt auch.
Immer mehr Leute finden sich im Raum ein und auch der Dozent ist endlich da und schließt alle Geräte an. In ein paar Minuten soll es schließlich losgehen.
Aus Langeweile spiele ich mit meinem Stift, als sich plötzlich jemand ein paar Plätze neben mich setzt und mich für ein paar Sekunden ansieht. Gewagt blicke ich in seine Richtung und sehe, dass es ein Typ ist, der ungefähr in meinem Alter sein sollte. Um nicht komisch zu sein, wende ich meinen Blick wieder nach vorne, was kein Problem ist, da der Dozent jetzt eh zu sprechen beginnt.
Die ganze Vorlesung über bin ich einfach nur müde und mittendrin bekomme ich Hunger. So ganz hab ich mich an den Unialltag wohl doch noch nicht gewöhnt, schließlich studiere ich ja auch erst seit einem halben Jahr. Es ist so anstrengend, sich in diesem Zustand gut auf die Vorlesung zu konzentrieren, aber nach einem Blick auf die Uhr bin ich erleichtert, da sie nicht mehr lange dauern sollte und ich dann eeeeendlich essen kann.

Hungrig kämpfe ich mich in der Mensa durch das große Angebot an verschiedenen Speisen und Getränken. Mein Tablett ist vollgestellt mit Salat, Fleisch, Schokopudding und Cola. Nach dem Bezahlen stehe ich unschlüssig in der Halle und suche nach einem Tisch mit netten Leuten, zu denen ich mich gesellen kann. Nur wenige Sekunden später erblicke ich eine Reihe mir zuwinkender Mädchen, die mir aus der Vorlesung bekannt vorkommen. Es wirkt so, als würden sie mich zu sich winken, also setze ich mich zu ihnen. Schon nach kurzer Zeit merke ich, dass sie alle echt freundlich sind, wenn sie auch ein Haufen Tussis sind. Immer mal wieder stellen sie mir Fragen, wie alt ich doch sei, was genau ich doch studiere, wie ich dazu kam, was meine Hobbies seien, ob ich doch eine Freundin habe. Aber nein, die habe ich nicht. Das hat sich irgendwie nie ergeben bisher. Klar gab es immer mal wieder die ein oder andere, die mir gefiel, aber eine Beziehung ist daraus nie geworden.
Als ich das erzähle, wirken die Mädels ein wenig schockiert. Caroline, mein Gegenüber, meint nur "Dass Du Single bist, glaubt Dir doch kein Mensch!" und bevor ich irgendetwas sagen kann, habe ich einen Zettel mit einer Einladung zu einer Party vor mir liegen. "Komm dahin, das wird Dir Spaß machen. Und vielleicht lernst Du ja jemanden kennen", meint sie zwinkernd und grinst mich schelmisch an.
Was ich davon halten soll, weiß ich allerdings noch nicht. Als ich mit dem Essen fertig bin, verabschiede ich mich von den Mädels, von denen mir eine noch unbedingt ihre Nummer geben musste. Auf dem Weg zur nächsten Vorlesung betrachte mit zusammengezogenen Augenbrauen den Flyer. In grellen Farben ist darauf das Datum des nächsten Samstags gedruckt und scheinbar soll die Party in einem Haus ganz in der Nähe von meinem Zuhause stattfinden. Organisiert ist sie von einer anderen Studentin, woraus ich schließe, dass es so eine Art Studentenparty ist. Ich überlege, tatsächlich hinzugehen, das wäre mal eine Abwechslung von meinem monotonen Alltag, eigentlich sitze ich eh jeden Tag nur Zuhause rum. Und ich würde endlich mal meinen Bekanntenkreis erweitern und mich vielleicht tatsächlich mit ein paar Leuten anfreunden.
Hingehen oder nicht hingehen?
Hingehen!

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 14, 2019 ⏰

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