1st Day

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Elizabeth

Ich wurde von einer warmen Hand geweckt die mir über die Wangen strich.

Ich wusste das es Meliodas war aber hielt meine Augenlieder trotzdem geschlossen.

Er macht das schon gefühlt seit Stunden und ich ließ es auch zu.

Oft kommt es natürlich nicht vor das ein Erwachsener Mann 3.000 Jahre lang nur auf mich wartet...zumindest in diesem Leben.

Ich musste mir mein schmunzeln unterdrücken als ich daran dachte wie Meliodas als alter Mann aussehen würde.

Doch diese Gedanken musste ich schnell wieder vergessen da ich schließlich die Tränen die auf meine Wangen herunter flossen bemerkte.

Ich öffnete ruckartig meine Augen und musterte ihn verschlafen.

Er sah zerbrechlich, kaputt und sehr müde aus.

So hatte ich ihn noch nie erlebt.

Ich stellte mich aus Reflex auf und streckte meine Hände nach ihm aus.

Wie eine Mutter die ihr Kind endlich wiederfand.

Doch unsere Situation war eher das Gegenteil denn, wir mussten uns voneinander trennen und werden uns nie wieder gegenseitig erblicken können.

Es war schwer, das wusste ich zwar aber irgendwann muss man ja auch loslassen denn, es war nämlich unser Schicksal das wir beide tragen mussten.

Er wird für immer leben und nie richtig sterben können. immer wieder verliert er seine Freunde denn sie sterben...und er wird immer da bleiben.

Ich hingegen werde immer sterben wenn ich über meine Vergangenheit bescheid weiß. Es wird immer wieder passieren das eine neue Elizabeth erscheint und ich kann nichts dagegen tun. 

So verschieden wir auch sind, teilen wir uns beide das gleiche Schicksal.

°°°

Als er endlich in meinen Armen lag stützte ich mein Kinn auf seinem blonden, und weichen Haar ab. ,, Meliodas...wieso weinst du?", fragte ich sanft.

Ruckartig stand er vom Bett auf und überspielte den Schmerz. ,, Ach Elizabeth das stimmt doch gar nicht, ich wollte dich bloß wecken damit wir noch Ban's warmes Frühstück genießen können!".

Ich spielte natürlich mit und antwortete: ,, Gut...ich zieh mich noch kurz um".

Er flitzte genau so schnell aus dem Zimmer wie er aufgestanden war.

Das einzige was ich aber tat war ihm hin hinterher zu starren.

Wie konnte er nur diese Traurigkeit überspielen?

Er wusste ganz genau das es mich noch trauriger macht!

Wieso dann das ganze?

Als ich mir Schlussendlich meine Uniform überzog ging ich langsam die Treppen runter.

Ich hörte keine Geräusche, niemand wagte es einen Muks von sich zu geben.

Ich lehnte mich an die Wand, ende der Treppenstufen und lauschte als sie zu reden begannen.

,, Hey Captain...hast du denn keine Angst?", fragte Diane mit kratziger Stimme.

,, Ich...", fing Meliodas an zu reden, doch wegen meinem hineinplatzten war die Aufmerksamkeit wieder bei mir.

,, Guten Morgen Leute!...", fing ich an und setze mich auf den Barhocker neben Meliodas.

,, Hhm... riecht das gut, guten Appetit!", versuchte ich die schlechte Stimmung zu verblasen und schaufelte haufenweise Ban's leckeres Essen in mich hinein.

Die Seven Deadly Sins nickten nur und aßen mit.

Nach einiger Zeit fiel mir auch auf das Merlin fehlte und fragte danach: ,, Wo steckt denn Merlin?".

,, Ich fragte sie auch als sie heute Morgen verschwand, doch sie sagte nur das es eine Überraschung sei", antwortete Gowther.

Ich musste schief lächeln denn, der Gedanke das Merlin etwas vorbereitet hatte könnte etwas verstörend werden.

Nach dem Essen half ich noch beim abräumen als Diane was vorschlug: ,, Wie wäre es wenn nur die Mädchen einen Tag lang was zusammen unternehmen?".

Eigentlich hörte es sich nicht schlecht an sich mal untereinander auszusprechen weshalb ich lächelte und den andern beiden eine Bestätigung gab.

,, Och muss das sein Elaine?", maulte Ban.

Sie warf ihn einen furchteinflößenden Blick zu woraufhin er verstummte.

,,Wollt ihr nicht auf Merlin warten?", fragte nun Escanor.

,, Keine Sorge, sie kann sich ja später zu uns teleportieren!", antwortete Diane stolz.

Escanor nickte ihr nur verständnisvoll zu.

,, Gut in der Zwischenzeit gehen wir dann Einkaufen!", demonstrierte Meliodas und ballte die Fäuste ineinander. 

Da man aus der Menge der Jungs nur ein schwaches und unmotiviertes "Jay" zu hören bekam fingen wir drei an hörbar an zu lachen.

°°°

Wir saßen gerade auf einer wunderschönen Wiese nahe Liones und tranken Tee.

Ich war in meinen Gedanken bei Meliodas versunken bis ich die etwas piepsige Stimme von Elaine wahrnahm.

,,Elizabeth?...Hey Elizabeth!"

,,J-Ja? was ist denn?", fragte ich dann auf einmal.

,, Du bist so Geistesabwesend! Bitte wenn dir was auf dem Herzen liegt dann kannst du es uns ruhig erzählen", seufzte Diane.

ich blieb einige Sekunden still bevor ich diese kaum hörbare Antwort von mir gab: ,, M-Meliodas..."

Elaine und Diane tauschten kurz verzweifelt ihre Blicke aus und umarmten mich.

,,Ach Elizabeth..."

,,Diese schlechte Stimmung geht aber nicht meine Lieben!"

,,Merlin!", schrien wir im Chor und der trübsal war auf einmal wie weggeblasen.

,,Ich hatte was vorbereitet...wenn ihr es sehen wollt dann schließt eure Augen", antwortete Merlin.

Die Verwirrung war wie auf unsere Gesichter geschrieben aber dennoch taten wir was sie uns sagte.

Nach ein paar Sekunden im Schwarzen öffneten wir unsere Augen als Merlin das Kommando gab.

,,Diane war die erste die es bewunderte: ,, W-Wow Merlin das ist Wunderschön".

sie schenkte uns die schönsten Kleider die wir je gesehen hatten. Kein Kleid glich dem anderen und alle kamen in der Abendsonne am besten zur Geltung.

Merlin tat es für uns, und auch für mich ich konnte ihr gar nicht genug danken das ich Meliodas den rest des Tages vergessen konnte.

,,Leute...", fing ich an. ,, Ich werde heute bei meinen Schwestern schlafen, wäre das okay?".

,,Aber natürlich! Es ist auch wichtig mal was mit seinen Geschwistern zu unternehmen!", erklärte Diane.

Ich lächelte und winkte ihnen zum Abschied...

°°°

,,Hey Elli?", fragte Veronica auf einmal.

Wir drei quetschten uns alle in ein Bett und starrten die Decke an.

,,Ja?", antwortete ich.

,,Kannst du dich für mich bei Meliodas entschuldigen?", fragte sie mich mit ruhiger Stimme.

und da waren meine gedanken wieder bei Meliodas die einfach nicht aufhören wollten.

,,u-und weswegen?", fragte ich mit zittriger Stimme nach.

,, Damals habe ich ihm schlimme Wörter an den Kopf geworfen, doch in Wirklichkeit hatte er nur versucht dich zu beschützten...weil er dich eben liebt..."

"Er liebt mich" Ohne zu Antworten schlief ich mit diesem dem letzten Gedanken ein...

3 DAYS | The Seven Deadly SinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt