Der Keller

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Knarzend fällt die Tür ins Schloss. Ein großes Treppenhaus mit Türen auf jeder Ebene. Was soll man sonst von einem Mehrfamilienhaus erwarten. Ein altes Gebäude. Steven macht sich auf den Weg in seine Wohnung. Nichts besonderes. Ein Schlafzimmer mit einem großem Bett. An der Wand Regale darauf Spielzeug aufgestellt. Ein Kleiderschrank in der Ecke des Zimmers. Es ist Vormittag und die Sonnenstrahlen brechen durch die mit Verzierungen geschmückten Fensterscheiben auf das Bett. Das Badezimmer ist leer. Bis auf einer Toilette, einer Dusche und einem Waschbecken ist nichts drinne. Die Küche ist genauso karg und leer. Steven isst nicht gerne zuhause. Zuhause ist er alleine. Er macht sich auf den Weg in sein Schlafzimmer. Dielen knarzen als seine Schuhe den alten Holzboden berühren. Steven lässt seine Hände über die weiche Bettdecke streifen. Anders als der Rest dieses Hauses macht der Kleiderschrank keinen Ton als er ihn öffnet . Er greift nach einem Kleiderbügel mit einem Bademantel darauf hängend. Er ist weich und kuschlig. Steven nimmt ihn und macht den Schrank wieder zu. Über die Knartschenden Dielen verlässt er sein Schlafzimmer und macht sich wieder auf den Weg zur Tür. Er macht die Tür auf und schließt sie sanft hinter sich wieder zu. Steven geht die Treppe runter bis in den Keller, dessen alte hölzerne Tür halb offen steht. Steven setzt einen nach dem anderen Schritt tiefer und tiefer in die Dunkelheit. Licht braucht er nicht. Er ist gewohnt im Dunkeln zu sein. Er geht einen langen Gang entlang, an dessen Seiten abschließbare Türen sind. Er läuft bis er auf einer Tür mit der Aufschrift "Abstellkammer Horins" trifft. Er zieht einen Schlüsselbund aus seiner Tasche. Das klimpern der aneinander prallenden Schlüssel, der Klang von Metall auf Metall, ist der einzige Ton im dunkeln Keller. Er zückt einen großen verrosteten alten Schlüssel. Dieser passt zum Schloss. Alt und verrosstet. Er geht in den Raum und verschließt ihn hinter sich. Nun ist es nicht mehr ruhig. Eine dumpfe Stimme aus der Dunkelheit. Dumpfe Hilfe-Rufe. Steven hängt den Bademantel mit ruhiger Hand an eine Stange. Aus der Innentasche des Bademantels holt er etwas heraus was einem kleinem Klappmesser ähnelt. Das Licht geht an. Kein helles oder warmes Licht. Es ist kalt und schwach. Es ist gerade so hell, sodass man den Ursprung der Stimme erkennen kann. Ein junger Mann, gefesselt an einem Stuhl. Schwarze Kabelbinder ketten seine Hände an den Stuhl. Er ist fast komplett unverhüllt. Nur eine blau-weiß gestreifte Unterhose verdeckt seinen Unterleib. Seine Beine sind genauso mit Kabelbindern an den Stuhlbeinen fest. Seine nackten Füße berühren die kalten Fliesen. Sein Oberkörper ist übersäht mit Blut und blauen Flecken. Ein weißes Tuch steckt in seinem Mund und hindert ihn am sprechen.

Gib vor jemand zu sein der du nicht bist und dir wird nichts passieren.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt