40 6 14
                                    

Min Yoongi.

Beim Klang dieses Namens, sollten einem die Knie schlottern, Angstschweiß über den Rücken laufen.
Denn er - Min Yoongi - war der Bad Boy deiner Schule, der Rüpel und Schläger, derjenige, der keine Regeln zu befolgen hat, weil er sich seine eigenen macht.
Sogar die Lehrer wagen es nicht den Jungen zu reizen, aus Angst, er könne ihnen etwas anhaben.

Zu behaupten, dass sich Yoongi nur selten schlägt, wäre eine untertriebene Lüge.
Immer, wenn man ihn sieht, hat er Schrammen und Schürfwunden im Gesicht, an den Händen und Füßen. Sein Körper wird wohl auch übersät mit blauen Flecken und Blutergüssen sein.
Sein komplettes Äußeres, ist das Gegenteil des ordentlich fleißigen Schülers, der sich an all die Verordnungen hält.

Doch viele sehen ihn nicht, versuchen nicht, durch die Schale dieses Problemjungen zu schauen.
Sie sehen nicht, wie er der alten Damen hilft, ihre Taschen zu tragen.
Sie sehen nicht, wie er die Pflanzen der Nachbarin gießt, die ein gebrochenes Bein hat.
Sie sehen nur seine Schrammen und Blutergüsse, die dunkle Kleidung und die Angst, die man vor ihm hat.

Doch genau dieses klischeehafte Image des Bad Boys war es, was dich an ihn so faszinierte, dieses harte Schale, weicher Kern Getue.

Yoongi erzielte deine Aufmerksamkeit eine Woche nach deinem Eintritt in die Oberstufe.

Du warst zu diesem Zeitpunkt im Sekretariat, weil es fehlerhafte Eintragungen in deiner Schülerakte gab, die berichtigt werden mussten.
Im Begriff, deine Adresse abermals der alten, du vermutest leicht senilen, Sekretärin mitzuteilen, wurde die weiß-lackierte Holztür mit einem kräftigen Ruck aufgerissen, dass die arme alte Dame so stark zusammen zuckte und ihren, hoffentlich nicht zu heißen, Kaffee auf ihre schöne weiße Chiffonbluse kippte.

Als du dich dann umdrehtest, sahst du ihn das erste Mal live in Fleisch und Blut, hattest du bereits von ihm gehört, dass man sich bloß von ihm fernhalten sollte, da er gefährlich sei.
Und nun stand er da. In schwarzer zerrissener Jeans und einem ausgewaschenen T-Shirt, das ihm viel zu groß war. Und er hatte Schrammen im gesicht. Frische Schrammen, die das Verlangen in dir aufkommen ließen, ihn auf den nächsten Stuhl zu drücken und die leichten Blutungen zu reinigen.

Er betrat den Raum und kickte die Tür mit seiner Fußspitze zu, wie du es immer mit deiner Zimmertür machst, nur mit weniger Kraftaufwand, dass sie mit einem lauten Knall in ihr Schloss einrastet.

Als er sich neben dich stellte, fiel dir auf, dass er nicht sonderlich groß war. Er überragte dich nur um einige Zentimeter und war demzufolge für einen Jungen recht klein.

Die Sekretärin sah Yoongi mit ihren großen Augen an und piepste: "Was kann ich für dich tun, meine Junge?"
Wie er nun seine Stimme hob und die Worte formte, dass er zum Rektor müsse, wusstest du, dass du dich verliebt hattest.

Yoongi verschwand genauso schnell, wie er gekommen war, durch die Tür des Rektors.
Dich ließ er, unwissend, mit klopfenden Herzen und schwitzigen Händen zurück.

Die Stimme der Sekretärin ließ dich deinen Blick von der geschlossen Tür, durch die Yoongi wenige Sekunden zuvor verschwunden war, lösen.
"Das arme Kind muss immer wieder zum Direktor, dabei ist er so ein lieber Junge. Als ich für zwei Wochen ins Krankenhaus musste, hat er sich um meine Tiere und Pflanzen gekümmert."
"Achso?", war das einzige, was du geantwortet hast, dabei planst du schon, wie du am besten Min Yoongi kennenlernen könntest.

Die darauffolgenden Tage fühltest du dich wie ein Stalker. Du gabst Yoongis Namen ins Worldwideweb ein und checkst sein Social Media, was sich als große Pleite herausstellte, da sein Instagram-Account auf privat gestellt war und er Twitter, wie auch Facebook nicht zu besitzen schien

I Want You To Call Me Honey [min yoongi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt