Kapitel 13.2

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Es war Sirius.

„Ja. Hast du etwas dagegen, Sirius?" „Ja! Ich meine... nein. Natürlich nicht." Er dreht sich schnell um und rennt die Treppe zum Gryffindor-Jungen-Schlafsaal hoch. Plötzlich hören wir einen lauten Knall.

Sirius P.o.V
Ich knalle die Tür vom Schlafsaal zu. Das kann nicht wahr sein! Karja, meine Karja, und Scovers. Dieses Miststück! Nachdem ich in meiner Wut und meiner Verzweiflung aggressiv den Schlafsaal demoliert habe, breche ich auf meinem Bett zusammen. Wieder habe ich das Gefühl, dass mich jemand der mir wichtig ist, verrät. Mein Bruder Regulus war es, der unseren Eltern erzählt hat, dass ich mit James befreundet bin. An die Strafen an sich erinnere ich mich nicht mehr. Nur an den Schmerz. Die Narben, sowohl psychisch als auch physisch, werden wohl nie verschwinden. Jetzt Karja. Sie, die mir mindestens soviel bedeutet wie James, hat es als zweites geschafft mein Herz zu brechen. Reg's Verrat war der Grund für den ersten Bruch. Ich dachte ich könnte ihm vertrauen. Ich habe ihm erzählt, wie James und ich uns kennengelernt haben. Wie wir Streiche gespielt haben. Wie wir James' ewige Vorträge über Evans ertragen haben. Wie wir Remus, Peter und Noah kennengelernt haben. Und alles andere, was mir wichtig war. Er hat mir geduldig zugehört. Die ganze Zeit. Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, wird es klar. Ich habe ihn quasi provoziert. Habe ihm erzählt, wie gut es mir ohne unsere Eltern und im Grunde auch ihm, geht. Er muss die Folgen für mein Verhalten gespürt gehabt haben müssen. Er wird unter dem Cruciatus gelitten haben. Er wird sich die Todesdrohungen unserer lieben Familie angehört haben müssen. Irgendwo verstehe ich sein Handeln jetzt. Ich habe ihn überfordert. Schlicht und einfach überfordert. Er wusste nicht mehr weiter und ist zu unseren Eltern gegangen. Schlecht für mich. Wie könnte ich mir auch nur überlegen, mich mit einem Potter anzufreunden?! Wie könnte ich es wagen, sie so zu enttäuschen?! Und all sowas musste ich mir anhören. Mir wurde eine letzte Chance gegeben. Ich würde auf der Stelle einen Brief an „den Potter Jungen" schicken und unsere Freundschaft kündigen. Ich habe mich geweigert. Meine Freundschaft mit James würde ich niemals aufgeben. In James habe ich den Bruder gefunden, den ich seit Ka's Erzählungen über ihre Geschwister, vermisst habe. Er ist immer für mich da. Mit ihm sind selbst die flachsten Witze zum Totlachen. Ich liebe James, freundschaftlich natürlich. Wie, als wäre er tatsächlich mein Bruder. In den Sommerferien haben wir uns geschrieben. Beinahe täglich kam seine Eule. Meinen Eltern habe ich immer gesagt, ich würde mit Lucius Malfoy schreiben. Dem Vertrauensschüler aus Slytherin. Er ist mittlerweile in der siebten und verlässt bald (endlich!) Hogwarts. Bis Regulus mich verraten hat, habe ich so getan, als wäre ich Slytherin. Doch seit meine Eltern Bescheid wissen, bin ich mit Stolz Gryffindor! Mein Zimmer ist seit jenem Moment rot-gold statt grün-silber. Außerdem prangt ein Bild von James, Remus, Peter und mir an der Wand. Noah hat das Bild gemacht, weshalb er nicht mit drauf ist. Einmal musste ich das Bild schon reparieren, da Mutter es zerstört hat. Darauf hin habe ich es mit einem Dauerklebefluch befestigt. Vater und Mutter haben noch häufiger versucht es abzunehmen, sind aber gescheitert. Einzig jeder, der auf dem Bild zu sehen ist, soll fähig sein, es abzunehmen. Freiwillig abnehmen. Es klopft leise an die Zimmertür. Mit meinem Zauberstab ziehe ich die Vorhänge meines Bettes zu. Die Tür quietscht leise beim Öffnen. „Sirius?" James. „Nein." Erst als ich rede, bemerke ich, dass ich geweint habe. „Sirius? Ich bin es. James." „Ich weiß." „Darf ich zu dir kommen?" Ich seufzte kurz. „Meinetwegen." „Danke, Sirius." Vorsichtig öffnet er die Vorhänge und steckt seinen Kopf hinein. „Hallo." „Hallo." Ich drehe mich auf die Seite und vergrabe mein Gesicht in meinen Locken. James nimmt mich in den Arm und ich lasse es geschehen. "Du hast gesagt, sie wird sich nicht in ihn verlieben." Noch während ich dies sage, weiß ich, dass es falsch ist meine Trauer und meine Wut an James auszulassen. Doch er scheint mich zu verstehen. "Ja, das habe ich gesagt. Lass es raus. Es ist in Ordnung. Meinetwegen töte mich. Beleb mich aber später wieder, ok?" Das Letzte sagt er mit einem schiefen Grinsen im Gesicht. Ich bin aber nicht in der Lage es zu erwidern. Stattdessen springe ich auf und richte meinen Zauberstab auf ihn. "Petrificus Totalus!" Er kann gerade noch reagieren. "Protego!" Doch das hält mich nicht auf! "Stupor! Locomotor Mortis! Confringo! Impedimenta! Incarcerus! Obsucuro!" All diesen Flüchen kann James' Schild wiederstehen, doch bei Impedimenta beginnt sein Schild zu bröckeln. Einen hab ich aber noch auf Lager. "Tarantallegra!" Gerade als der Fluch sein Schild trifft, beginnt es zusammen zu fallen, so dass der Fluch ihn trotzdem erwischt. Wie wild beginnen seine Beine zu tanzen. "Sirius! Mach, dass es aufhört!" Doch ich lache nur. "Wieso sollte ich?!" Doch bald schon kommt Remus ins Zimmer und erlöst James. "Danke!", keucht dieser außer Atem. Nach dieser Aktion geht es mir besser. Wir diskutieren noch eine Weile mit Rem und Noah über Verwandlung, gehen aber bald schlafen.

Der Tag an dem sie ihr Lachen verlor [Rumtreiber FF][Sirius Black FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt