Friendzone Last Forever

POV Noah

Wir saßen auf der Couch.
Sie hatte eine Romantikserie angemacht, obwohl sie genau weiß, dass Romantik nicht mein Ding ist. Doch sie wollte ihn unbedingt gucken und ihr Hundeblick ist meine Schwachstelle.

Nun liegt sie in meinem Arm und guckt bewundernd zu wie der Film sich dem Happy End nähert,
als hätte sie nie erlebt wie Liebe sich anfühlt.
Und da ich sie ihr ganzes Leben schon kenne, weiß ich genau das es auch so ist.

Sie hatte nie Glück in der Liebe und ihre Familie war auch nicht das beste Beispiel.
Ständig trennte sich jemand und dauernd gab es Familiendramen in die sie hineingezogen wurde.
Alle denken sie ist taff, denn sie zeigt nie was sie fühlt, doch ich weiß es besser.

Es ist das genaue Gegenteil.
Sie lässt zu viele Probleme an sich ran und kifft sie dann weg.
Wenn wieder eine ihrer Beziehungen zu Grunde ging oder sie wieder verletzt und versetzt wurde, greift sie nach einer Tüte Gras und kommt zu mir.

Der Abspann ist fast zu Ende und ich bemerke, dass ich wieder einmal in Gedanken versunken bin.
Ich spüre ihren ruhigen Atem auf meiner Brust und wecke sie auf bevor sie endgültig einschläft.
Ich hätte sie sehr gerne noch länger bei mir, doch es ist schon fast 21:00 Uhr und morgen ist wieder Schule.
Die Wochenenden sind immer viel zu schnell vorbei.

"Hey Kleine nicht einschlafen" flüstere ich leise.
"Nenn mich nicht so" ist das einzige was sie zurückmurmelt, bevor sie langsam aufsteht und zu ihren Schuhen tapst.
Sie ist so süß wenn sie verschlafen ist,dann benimmt sie sich immer so als wäre sie 8,  auch wenn sie versucht sich zusammen zu reißen um sich wie eine 16-jährige zu benehmen.

Ich hole ebenfalls meine Sneaker und ziehe sie mir an ehe ich meine Jacke anziehe.
Sie kommt zu mir in den Flur und fragt weshalb ich mich anziehe.
"Ich komme mit oder denkst du ich lasse dich nachts alleine nach Hause laufen?" Ich werfe ihr einen für mich typischen großer-Bruder-blick zu.
Sie lächelt leicht "Ich brauch keinen Bodyguard"

Ich lache und halte ihr die Tür auf, durch die sie geht und sofort leicht zittert, sich sonst aber nichts anmerken lässt.
"Ist dir kalt?" ich weiß die Antwort ist ja und sie weiß die Frage lautet eigentlich -Willst du meine Jacke?-
Es sind die unausgesprochenen Worte.

"Nein danke" sie geht vor und ich bleibe ein Stück hinter ihr während ich trotz ihres Protests meine Jacke ausziehe.
"Wo hast du deine Jacke denn?"
"Zuhause vergessen" ,widerwillig nimmt sie meine Jacke und kuschelt sich darin ein, das Wort -danke- hängt unausgesprochen in der Luft.

Bei ihr angekommen will ich gerade klingeln als sie mich schnell aufhält
"Meine Mutter schläft bestimmt"
Ich weiß genau, dass sie mich jetzt anfauchen würde,müssten wir nicht leise sein.
Ich nicke, um ihr die Besorgnis zu nehmen ich könnte zu laut sein, ihre Mutter ist viel zu streng zu ihr.

Sie umarmt mich zum Abschied und gibt mir die Jacke zurück, wahrscheinlich klettert sie wieder durchs Fenster.
"Bis morgen" ,sind ihre letzten Worte bevor sie fast schon leicht verängstigt um das Haus rumschleicht.

Ich begebe mich auf den Rückweg und lasse den Tag Revue passieren.
Sie kam am Vormittag zu mir und hat sich bei mir ausgeweint warum Jeremy, ein Fuckboy der sie für Sex ausgenutzt hat, sie verlassen hat.
Ich verkniff mir die Kommentare darüber, dass ich sie mehrmals gewarnt habe und warum sie Sex mit dem Bastard hatte oder ob ich ihn bitte zu Tode schlagen darf, denn ich wusste sie würde sich nicht freuen das zu hören.

Stattdessen stimmte ich ihr zu und half ihr passende Beleidigungen für ihn zu finden.
Sie hatte keine Lust nach Hause zu gehen,daher machte ich mit ihr zusammen eine Pizza in den Ofen und während wir warteten, gingen wir das Thema "Alle Jungs sind scheiße" nochmal durch.
Mein Lieblingsthema, denn sie beteuert immer wieder, dass Jungs, alle außer mir, scheiße sind und das gibt mir das Gefühl das ich es richtig mache.

Wir vertieften unser Gespräch und bemerkten garnicht wie die Pizza verbrannte bis wir Rauch aufsteigen sahen und wir bestellten uns lieber eine neue Pizza,damit wir nicht die Küche abfackeln.
Fragt mich nicht wie ich alleine in der Wohnung überlebe wenn ich nicht mal Pizza in den Ofen machen kann.

Während wir die Pizza aßen schlug sie vor, etwas auf Netflix zu gucken und wir begonnen eine Romantik-Serie, die wir bis zum Abend durchschauten.

Es war ein schöner Tag.
Wahrscheinlich genoss ich es mehr, dass sie in meinen Armen lag als sie..