Als wir am Bahnhof angekommen waren, schob ich suchend meinen Wagen vor mir her, mit all meinen Sachen drin, die ich in Hogwarts benötigen würde. Ich schob den Wagen weiter und weiter, bis ich das Schild mit der Aufschrift 9 entdeckte und ging auf die Wand zwischen Gleis 9 und 10 zu. Dann ließ ich den Wagen stehen, drehte mich um und umarmte noch ein letztes Mal meine Mum und meinen Dad. Dann holte ich nocheinmal tief Luft und drehte mich zu meinem Wagen um. Ich packte den Griff und lief auf die Abtrennung zu, um zu Gleis 9 3/4 zu gelangen. Ich lief und lief und plötzlich war ich auf der anderen Seite. Ich sah mich kurz um, lächelte kurz und stellte mich mit meinen Sachen an die Seite. Als ich mich umguckte, sah ich meine beste Freundin Bella Williams mit Victoria Jones. Ich ging ein paar Schritte auf sie zu und sie fielen mir um den Hals. Ein paar Sekunden hielt ich es auch, doch dann streifte ich sie von mir ab und sie fingen an mir zu erzählen wie ihre Ferien gewesen waren. Dabei hörte ich ihnen gar nicht richtug zu, denn hinter ihnen kam ein Junge mit wei-blonden Haaren und hellgrauen Augen und fing an ihn zu beobachten. Er schien sich auch mit zwei Freunden zu unterhalten, jedoch wirkte er ebenfalls etwas abwesend. Und dann trafen sich unsere Blicke. Er schaute arrogant aber auch interessiert. Genau wie ich. Dann schaute er auf seine große, goldene Uhr. Seine Eltern mussten erfolgreich sein... Und dann erkannte ich seinen Freund. Es war Gregory Goyle. Victorias fester Freund. Sie hatte mir öfter erzählt, dass ihr Freund mit einem Jungen befreundet ist, der mir gefallen könnte, ich hatte mir aber nie wirklich etwas dabei gedacht....
~Eine halbe Stunde später~
Der Zug kam und hielt an. Als sich die Türen öffneten, stieg ich ein und mit mir eine ganze Masse, die auch neue Hogwarts Schüler waren. Darunter auch der mysteriöse blonde Junge. Er und seine Freunde verschwanden in ein Abteil, während Bella, Victoria und ich uns ein anderes suchten.
~Eine halbe Stunde später~
In unserem Abteil war es laut. Victoria musste mir jedes Detail über die Dates von ihr und ihrem Freund Goyle erzählen.
„Er ist sooooo süß!", sagte sie nach jedem Satz.
Und dann fiel es mir ein. Es war die perfekte Chance.
„Sag mal, wie hieß nochmal dieser Junge von dem du mir die ganze Zeit eingeredet hast, er wäre so wie ich?", fragte ich.
„Ach... Ähm ich glaube... Men-Menfy? Oder so ähnlich... Jedenfalls: Hab ich schonmal gesagt wie unglaublich-"
„Süß Goyle ist? Jaja. Schon etwa 1000 mal. Zurück zu dem Jungen. Du denkst wirklich er heißt Menfy? Mit Vornamen?"
„Nein... Ich glaube mit Vornamen hieß er irgendwas wie... Drago oder so.. Ist ja auch egal. Goyle jedenfalls meinte, dass ich die schönsten Augen-"
„Oh Gott. Geht das schon wieder los. Ich geh dann mal auf Toilette. Bin gleich wieder da. Hoffentlich hast du dir dann mal ein anderes Thema als Goyle ausgesucht."
Ich stand auf, doch bevor ich die Abteiltür öffnen konnte, wurde sie von drei Jungs betreten. Der vorderste war natürlich der Junge, dessen Name angeblich Drago Menfy oderso war... Hinter ihm standen Crabbe und Goyle, die wie seine treuen Anhänger aussahen. Ich starrte ihn eine Weile an und er erwiderte es. Dann drängelte Goyle sich vor uns und setzte sich neben Victoria. Ich trat einen Schritt zurück, weil ich bemerkte, dass wir uns etwas zu nah standen. Dann reichte er mir seine Hand.
„Malfoy. Draco Malfoy. Und du?"
Ich nahm seine Hand und schüttelte sie.
„Estelle Smith."
„Freut mich."
„Ebenfalls."
Dann lächelte ich ihn arrogant an und setzte mich wieder auf meinen Platz. Crabbe und Malfoy blieben stehen. Während Crabbe nicht aufhören konnte, Malfoy und mich abwechselnd zu betrachten, beobachtete ich weiterhin Draco und er setzte sich gegenüber von mir.
„Reinblut?", fragte er.
„Reinblut.", antwortete ich.
Dann lächelte er mich an und Crabbe fiel fast hin, wegen dem Ruck den der Zug aufeinmal machte.
„Setz dich du Trottel.", befahl Malfoy beschämt.
Crabbe setzte sich neben mich und dann war das einzige was ich sah, wie Victoria und Goyle rumknutschten.
~Am Ende der Fahrt~
Malfy und sein Trupp waren schon längst wieder in ihrem eigenen Abteil und plötzlich merkte man, wie der Zug stoppte. Wir stiegen aus dem Zug und holten unser Gepäck. Auf dem Weg sah ich nochmals Malfoy, Crabbe und Goyle. Ich sah Malfoy angewidert an, da mir während der Fahrt auffiehl, dass seine Mutter einmal eine frühere Freundin von mir umgebracht hatte. "Ausversehen"...
Als ich an ihm vorbeirauschte, hörte ich wie er sich über mich lustig machte. Und von da an wusste ich es: Ihn werde ich niemals mögen.
~Bei der Hausverteilung~
Wir standen alle in der großen Halle und warteten darauf, dass uns unsere Häuser zugeteilt wurden. Als Professor McGonagall bei dem Buchstaben M angekommen war, musste ich schlucken. Natürlich war mir klar, dass dieser Malfoy zu Slytherin zugeteilt wurde. Trotzdem hoffte ich, dass er zu Ravenclaw, Hufflepuff oder Gryffindor kam, da ich nicht mit ihm in einem Haus sein wollte.
„Malfoy, Draco", rief McGonagall und Malfoy ging arrogant grinsend nach vorne und setzte sich auf den Stuhl. Der Hut wurde ihm aufgesetzt und er sah entspannt und sicher aus. Es dauerte nur Nanosekunden, bis der Hut seine Entscheidung getroffen hatte. Und in diesen Nanosekunden flüsterte ich dauernd „Bitte nicht Slytherin.. Bitte"
Doch..
„Zu einhundert Prozent- SLYTHERIN", verkündete der Hut und der komplette Slytherin Tisch fing an, laut zu jubeln und applaudieren.
Ich fluchte leise, Malfoy aber sah triumphierend und stolz aus, und lief zu dem Slytherin Tisch.
„Smith, Estelle Joliné"
Ich ging unsicher und langsam zum Stuhl und als ich mich hinsaß, gewann ich plötzlich mein Selbstvertaruen wieder zurück. Ich wärde eine stolze Slytherin Schülerin sein, egal ob dieser Malfoy im selben Haus war. Deswegen musste ich mich ja nicht mit ihm anfreunden!
„Oh... Eine Smith.. Reinblütige Familie...Alle Vorgänger im selben Haus.. Keine Frage wo ich dich hinstecke...Eindeutig SLYTHERIN!"
Ich lächelte erleichtert und stolz und auch bei mir fing der ganze Slytherin Tisch an laut zu jubeln. Alle applaudierten. Bis auf...Malfoy.
Er saß bloß da und starrte mich an. Ich versuchte aus seinem Blick zu filtern, was er davon hielt. Was er von mir hielt. Sein Blick war eine Mischung aus „Ich mag dich nicht", „ich durchschaue dich", „Komm mir ja nich in den Weg" und „Irgendwie wirkst du symphatisch..."
~Abends~
Nach dem Abendessen ging ich runter in den Kerker, den Gemeinschaftsraum von Slytherin und setzte mich dort auf einen Sessel. Bella und Victoria waren schon in den Schlafsaal der Mädchen gegangen, da Bella sich überfressen hatte und ihr nun schlecht war. Ich saß einfach nur dort, im Sessel und dachte nach. Darüber, was ich von Draco Malfoy halten sollte...Irgendwie kam er ganz cool rüber..Am Anfang zumindest. Erst dachte ich er mag mich, als er sich so nett vorgestellt hat und mich so durchdringend anschaute...Doch wieso hat er dann kurz später über mich gelach und sich nicht gefreut, dass wir im selben Haus waren?
Und dann wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich hörte Stimmen. Stimmen von Jungs. Stimmen von Malfoy, Crabbe und Goyle. Ich konnte Malfoy lachen hören. Doch es war kein nettes Lachen... Eher ein verachtendes Lachen. Ich versteckt mich hinter einer grünen Gardine und wartete, bis die drei in den Schlafsaal der Jungs gehen würden. Doch dem war nicht so. Crabbe, Goyle und Malfoy schmissen sich in drei Sessel und Malfoy konnte gar nicht aufhören zu lachen. Zwischendurch sagte er Wörter wie
„Begabt" , „Würdig" und „Ebenbürtig" und ich hatte keinen Schimmer was ich damit anfangen sollte...
