Tod

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Es regnete als sie starb. Als hätte der Himmel sich dazu entschlossen mit mir zu trauern, mir Trost zu spenden. Ich war noch jung und hatte so viel Zeit mit ihr verbracht. Vielleicht denkt manch einer jetzt: „Sie war nur dein Kaninchen. Das ist kein Weltuntergang". Doch für mich war es schwer. Ich war noch nicht soweit Abschied zu nehmen und sie gehen zu lassen. Sie war da seitdem sie klein war, seit dem ich klein war. Im Grunde genommen war sei mein ein und alles.vIch vermisse sie auch heute noch. Ihr hat der Regen nie was aus gemacht, sie wollte immer so lang wie möglich draußen bleiben, ob bei eine Gewitter, Sonnenschein oder Schnee. Mit ihrer nassen Schnauze hat sie mich dann meist ganz sauer angestupst, weil sie ja doch in ihren Stall zurück musste. Genauso erinnere ich mich aber auch an die Nächte, in denen es so sehr stürmte, dass ich aus Sorge um sie nicht schlafen konnte. An dem Tag, an dem sie starb weinte ich also nicht allein. Mit diesem Tag verbinde ich den Regen, denn unter den Tropfen konnte niemand meine Tränen erkennen.

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