„Ich kann nicht glauben, dass ich mir das wirklich antue", seufzte ich und fuhr mir noch ein Mal durch die schulterlangen Haare.
Seit wann ließ ich mich zu etwas zwingen, was ich nicht tun wollte?
„Mason ist da!"
Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich Dads Stimme hörte.
Schnell verließ ich mein Zimmer und lief zu Mason. Dieser sah mich nur gespielt enttäuscht an und schob die Unterlippe nach oben. „Wieso hast du nicht besonderes angezogen?"
Mit einem Blick auf meine schlichte Jeans und den Hoodie schnaubte ich. „Warum sollte ich? Castel soll sich bloß nichts einbilden."
„Ihr solltet los, bevor ihr zu spät kommt", unterbrach Dad unsere Unterhaltung.
Nickend winkte ich ihm kurz zum Abschied und folgte Mason dann aus dem Haus zu seinem Auto.
"Das wird lustig, vertrau mir!" Mason strahlte mich von der Seite an und fuhr los.
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"Es ist hier viel zu voll", jammerte ich und versuchte Mason am Ärmel von der Menschenmasse wegzuzerren. Ohne Erfolg.
"Keine Sorge, Eve. Ich bleibe bei dir", versicherte er mir und lächelte zuversichtlich, wofür ich nur ein genervtes Brummen übrig hatte.
"Da seid ihr ja endlich." Ein bereits leicht angenervter Castiel blieb vor uns stehen und warf mir einen verärgerten Blick zu.
Mein Augenverdrehen schien seine Laune auch nicht besser zu machen. Stattdessen zog er seine Augenbrauen nur noch mehr zusammen, als vorher. Mit Sicherheit würde er irgendwann eine Monobraue haben, wenn er so weiter machte.
"Hat ein bisschen gedauert bis wir 'nen Parkplatz gefunden haben. Ist ja ziemlich voll", erklärte Mason, während er den Blick herumwandern ließ. "Schon irgendwelche heißen Typen gesehen, Eve?"
Mason grinste mich auffordernd an, während Castiel verwirrt zwischen uns hin und her sah. "Steht die überhaupt auf Typen? Ich dachte, sie wäre nicht dazu in der Lage sich für irgendwen zu interessieren."
Wütend schnappte ich nach Luft. "Arschloch."
Castiel grinste nur provozierend.
"Wann fängt das Spiel nochmal an?", fragte Mason und hielt mich somit davon ab, Castiel noch ein paar Beleidigungen an den Kopf zu werfen.
"Gleich", antwortete Castiel und wandte arrogant grinsend den Blick von mir ab.
Ich stapfte den beiden Jungs in Richtung Tribüne hinterher und murmelte dabei irgendwelche Flüche vor mich hin.
Dort angekommen war ich froh, dass wir ganz am Rand saßen, sonst würde ich vermutlich Platzangst bekommen und dann in Ohnmacht fallen - und mir dabei wohl sehr wahrscheinlich den Schädel aufschlagen, denn Castiel würde mich garantiert nicht auffangen.
Mason hatte mich augenblicklich neben Castiel platziert und mir dann fröhlich zu gezwinkert - woraufhin er nur meinen Mittelfinger zu Gesicht bekam.
Schlecht gelaunt griff ich in meine Tasche und holte die Chips hervor, die ich extra eingepackt hatte, damit es sich wenigstens lohnte hier zu sein.
"Kann ich auch welche haben?", fragte Castiel und starrte hungrig auf mein Essen.
"Vergiss es."
Doch so schnell er gab nicht auf. "Komm schon. Das sind meine Lieblingschips", bettelte er fast schon und schob seine Unterlippe nach vorne.
Ich verdrehte nur die Augen. "Meine auch. Also Pech gehabt."
"Und wenn ich dir gleich in der Pause was zu essen kaufe?" Castiel biss sich auf die Unterlippe und sah mich mit großen Augen an. Kurz wanderte mein Blick von seinen Augen zu seinen Lippen und leider musste ich zugeben, dass er verdammt niedlich aussah, wenn er so guckte.
Castiel schien zu bemerken, dass meine Abwehr bröckelte, weswegen sich seine Mundwinkel hoben, was dann wiederum seine Grübchen zum Vorschein brachte.
Verdammt.
Schnell wandte ich den Blick ab und hielt ihn einfach stillschweigend die Tüte hin.
Grinsend griff er hinein und murmelte kauend: "Danke, Eve."
Mit großen Augen sah ich den Braunhaarigen neben mir an. Hatte er mich gerade zum ersten Mal mit meinem Spitznamen angesprochen?
"Bild dir bloß nichts darauf ein, Castiel."
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Kaugummipakt [Pausiert]
ChickLitEine hoffnungslose Schwärmerei und viel zu viel Pessimismus führt zu einem Abkommen mit dem Verehrer der größten Feindin. Evangeline Devereux ist von Murphy's Gesetz, dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird, zutiefst überzeugt. Desha...