Irgendwo in einem Fernen Land, tief im Inneren der Erde, erwachte etwas Dunkles.
Stöhnend hiefte der dunkle Fürst der Finsternis seine Hufe aus dem viel zu hartem Bett. Er richtete sich auf und streckte sich. Die Gelenke seiner Rüstung quietschten dabei. Er stand auf und mit schweren Schritten ging er auf den Kleiderschrank zu. Er öffnete diesen und überlegte welchen Umhang er wohl tragen sollte. Er wollte einen wählen, der zu den heutigen Anlässen passte. Der dunkle Fürst der Finsternis wurde das Gefühl nicht los, dass heute ein schlechter Tag werden würde, deswegen entschied er sich für den Umhang den er am Abscheulichsten fand. Er nahm ihn aus dem Schrank, befestigte ihn an den Umhanghalterungen seiner Rüstung und betrachtete sich im Spiegel.
Er seufzte als er sein Spiegelbild sah. Es kam ihm vor, als wären erst zweitausend Jahre vergangen als seine Augen noch in strahlendem Blau aus seinem Helm heraus brannten. Heute glühten sie nur noch in einem trägen Grün. Seine Rüstung, welche damals noch in dunklem Schwarz glänzte, hatte nun ein dunkles Grau angenommen und wies einige Rostflecken auf. Und der olivgrüne Umhang den er jetzt trug machte ihn noch zusätzlich depressiv. Er legte den Umhang ordentlich zurück in den Schrank und nahm einen der ihn etwas fröhlicher stimmte. Einen Blutroten.
Als der dunkle Fürst der Finsternis sein Gemach verließ wartete bereits der Berater vor der Tür auf ihn. Der Berater war ein kleiner gekrümmter Mann der fast vollkommen von einem schwarzen Umhang umhüllt war. Er rieb seine knochigen Hände uns sagte mit brüchiger Stimme: "Endlich seid ihr erwacht, oh Schrecklichster aller Schrecklichen. Heute wartet viel Arbeit auf uns." Der dunkle Fürst der Finsternis ließ als Antwort nur ein verächtliches Grunzen hören. Er ging los in Richtung Küche und der Berater folgte ihm.
"Abgesehen von euren üblichen Aufgaben gibt es noch eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche wollt ihr zuerst hören?", sprach der Berater. Der dunkle Fürst der Finsternis stieß wie jedesmal wenn er durch die Küchentür ging mit seinen Hörnern an den Türstock. Nachdem er etwas geflucht hatte sagte er mit fester und tiefer Stimme: "Die gute als Erstes. Ich brauche jetzt etwas das mich aufheitert."
Während der dunkle Fürst der Finsternis den Inhalt des Kühlschrankes inspizierte verkündete der Berater: "Seit einer ganzen Woche hat es kein Auftauchen von irgendwelchen lästigen Helden mehr gegeben. Meiner Meinung nach ist das ein Grund zu Feiern."
Es war in der Tat ein Grund zu Feiern. Vor allem wenn man bedenkt, dass normalerweise mindestens ein Held pro Tag versuchte, das Verlies zu stürmen und den dunklen Fürst der Finsternis zu vernichten. Nicht das jemals jemand an einem der Generäle des Bösen vorbei gekommen wäre.
"Das sind in der Tat gute Neuigkeiten", sagte der Fürst fröhlich während er sich eine Packung Milch aus dem Milchfach nahm. "Und was sind die Schlechten?", fragte er und nahm einen kräftigen Schluck von der Milch. "Die schlechte Neuigkeit ist," erklärte der Berater, "Als ich heute morgen Inventur gemacht habe, habe ich festgestellt, dass die Milch seit zwei Wochen abgelaufen ist."
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Der dunkle Fürst der Finsternis
HumorIrgendwo in einem Fernen Land erwacht etwas Dunkles. Der Fürst der Finsternis. Während der Held "Hero" sich durch die Horden von Untoten, Bestien und Dämonen schlägt, hat der Fürst der Finsternis mit eigenen Problemen zu kämpfen, wie zum Beispiel R...