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Der Schweiß rannte mir schon über die ganze Stirn, als ich hastig versuchte durch die große Menschenmenge zu gelangen. Noch 2 Minuten . 

Völlig verschwitzt und mit einem deutlich erhöhtem Puls stand ich nun in der großen Halle, die ich gerne meinen Arbeitsplatz nannte, vor meinem Boss Lee Byun-chull.                                       
"Das wären heute dann 6 Minuten Verspätung Chanyeol", sagte er während ich erleichtert ausatmete. "Mein Ziel der Woche wäre also nun erreicht", triumphierte ich und fuhr mir durch meine roten Haare.

"Dein Ziel?", fragte er mich verwirrt

"Genau, gestern war ich nämlich 8 Minuten zu spät"

Ohne etwas zu sagen bekam ich nur einen saftigen Nackenklatscher, der ziemlich gesessen hatte. "Das tat weh", meckerte ich ihn an, während ich ihm nun hinterher lief und versuchte dabei ein Paar Dokumente aus meiner Tasche zu fischen.                                                                                 
"Was machst du bloß die ganze Nacht, um nie pünktlich aufstehen zu können", stellte er mir mal wieder die Frage, die ich nun ziemlich oft von ihm zu hören bekam. Um genau zu sein seit einem Jahr, nur bekommt er nie eine zufriedenstellende Antwort von mir, weswegen er auch immer wieder nachfragen muss. "Na.. schlafen?". "Natürlich tust du das mein Junge", gab er ironisch von sich.

Er musste ja nicht unbedingt wissen, dass ich die Zeit Nachts nutzte, um in meinem Labor etwas zu forschen. Drei Stunden Schlaf am Tag machten mir nichts aus, denn für mich gab es wichtigere Dinge im Leben als Schlaf. Und zwar die Vergangenheit zu erforschen. Um genauer zu werden, das  Bildschirmzeitalter  das vor 1000 Jahren mal exstierte, bevor es geschah.

"Chanyeol, bring das bitte zu Jongdae", sagte mir mein Boss und Pflegevater und drückte mir einen Haufen Dokumente in die Hand. "A-aber ich wollte ihnen zeigen was ich-", ich wurde direkt unterbrochen von seinem Finger auf meinem Mund. "Erledige das schnell, du kannst mir wann anders etwas zeigen", gab er von sich, drehte sich um und ich schaute ihm enttäuscht hinterher.

Also packte ich meine eigenen Blätter wieder in meine Tasche und begann mich auf den Weg zum Fahrstuhl zu machen. Um zu Jongdae zu kommen musste ich noch weiter runter als wir sowieso schon waren. Er arbeitete bei der Schmelzanlage. Sie schmolzen Metalle und weiteres um daraus Dinge herzustellen. Auch brauchte unsere Stadt eine Art Antriebsquelle. Also wurde alles Mögliche was nicht mehr von uns Menschen gebraucht wurde verbrannt oder auch wiederverwertet. Also recht Nachhaltig, was mir natürlich recht war.

Die Arbeit da unten war hart. Es war viel zu heiß und man arbeitete viel zu lange, wofür ich Jongdae sehr respektierte. Er war die Aufsicht im Endgeschoss.                                                                 
 Ich näherte mich dem Jungen Mann, der gerade mit einer Flasche Wasser im Mund auf einem Stuhl saß. Er bemerkte mich. "Oh Chanyeol, lange nicht gesehen. Gibt's was neues?", sprach er mich direkt indirekt auf die Dokumente in meiner Hand an. "Ja", ich lächelte ihn an, "Byung chull will , dass ich dir das gebe", sagte ich und überreichte meinem gegenüber den Stapel. Er öffnete ein paar der Deckblätter und flog mit seinen Augen darüber. "Wofür braucht er bitte dieses Zeug..", sprach er wohl eher mit sich selbst und blickte verwirrt auf die Buchstaben. "Was für Zeug?", fragte ich aus neugier nach. "Ach nichts wichtiges, danke Chanyeol!", lenkte er ab, stand auf und ging die Treppe hinunter zu seinen Maschinen.

Nichts wichtiges? Dann hätte er mir sicherlich gesagt was mein Boss braucht                                       
Nichts desto trotz machte ich mich wieder auf den Weg nach oben.                                                    Oben angekommen ging ich in mein "Büro". Es war eine Art Labor dass ich mir aufgebaut habe. In der Mitte stand ein Tisch mit viel Elektrik und Technischem Zeug vom Bildschirmzeitalter. An den Wänden standen auch längliche Tische mit vielen Büchern und ein Stuhl. Was mir persönlich besonders gefiel, war die große Landkarte an meiner Wand. Kaum zu glauben, dass die Welt mal so aussah..alles gehörte noch irgendwo irgendwie zusammen. Und jetzt? Jetzt ist die Erde in Tausende von Puzzle Teilen aufgeteilt. Zumindest sagt man uns das hier unten von Kindheit auf.

Ich habe es nie in Frage gestellt was an der Oberfläche ist. Ich wuchs im Untergrund auf. Nach dem großen Krieg war die Erde wohl nicht mehr zu retten und die Menschen flüchteten sich in den Untergrund und bauten sich unter der Erde ein Leben auf. Das ist schon sehr viele Jahre her. Mittlerweile entwickelte sich ein System. Jeder wusste was seine Aufgabe war. Wir hatten ein Oberhaupt, mit seinem Rat. Wir wussten dass es hier unten nicht anders funktionieren würde. Mit Tunnelsystemen kamen wir mit anderen Städten in Kontakt. Wenn es nicht gerade seine Aufgabe oder Arbeit war, dann konnte man seine eigene Stadt nur schwer verlassen. Also lebte ich nun schon seit 21 Jahren in Steel Arc.

Zurück auf meinem Tisch schaute ich mir meine Unterlagen an. Mein Job war ja der Archäologen Assistent, jedoch wusste mein Pflegevater, dass ich mich lieber alleine damit beschäftigte und gab sich damit zufrieden, dass ich ihm sehr selten wirklich assistierte. Eine Weile lang wälzte ich in Büchern herum. Es wurde schon manchmal langweilig. Trotzdem liebte ich meine Arbeit.

Draußen  herrschte plötzlich unglaublicher krach. Ich stand auf und machte die Tür auf. Viele Leute liefen vorbei und ich hielt eine Frau auf. "Entschuldigung aber wieso rennt ihr alle weg? Ist was passiert?", fragte ich sie. "Nein! Aber komm schnell mit! Die Läufer sind wieder da!", schrie sie schon fast und rannte weiter. Verwirrt sah ich ihr hinterher. Ging aber dann wieder rein uns setzte mich.

Die Läufer also.. einmal im Jahr kamen sie zu uns zurück. Sie waren die einzigen die an die Oberfläche durften. Sie verschwanden für ein Jahr dort und gaben uns Auskunft darüber, was dort oben los war. Jedoch bekam nur der Rat diese Informationen mitgeteilt und nicht wir normalen Bewohner. Keiner wusste genau was sie dort machen. Dennoch verließ man sich auf sie.  Es waren nicht mehr als 10 Leute. Auch wenn man sie nur einmal im Jahr für ungefähr 2 Wochen zurück kamen, sah man sie kaum. Man konnte sie von weitem Beobachten, wie sie zurück in den Untergrund kamen. Wahrscheinlich gaben sie danach Auskunft und ruhten sich in ihren zu Hausen aus.

Ehrlich gesagt interessierte mich das schon irgendwie, denn manchmal brachten sie Dinge mit. Für die meisten Schrott, für mich wertvolle Relikte der Vergangenheit. Aber nur Byun chull kam mit ihnen deshalb in den Kontakt, um die Dinge möglicherweise in unserem Museum auszustellen oder zu erforschen. Also ließ ich es mittlerweile schon sein die Soldaten ähnlichen Leuten dabei zu beobachten wie sie nach unten kamen. Einen richtigen Blick auf sie zu werfen war sowieso so gut wie unmöglich. Aber das verstehen die meisten Leute wohl nicht, denn sonst wären sie nicht so beliebt.

Meine nachdenkliche Stille wurde unterbrochen als meine Tür schwungvoll auf ging und mein Boss im Türrahmen stand. Ich drehte mich mit dem Stuhl zu ihm und er warf mir einen großen Rucksack zu, den ich auffing. "Dieses mal darfst du mitkommen Chanyeol. Wir gehen uns ein paar Sachen ansehen". Geschockt schaute ich ihn an. Ich durfte zu den Läufern?                                                                                                  






Ein paar Dinge sind inspiriert durch den Film "Mortal Engines", falls jemand interessiert sein sollte.


3029 - Underground [Chanbaek/Baekyeol] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt