Für alle, die es nicht Wissen, Aletheia ist die griechische Göttin der Wahrheit.
Mit verschränkten Armen erschien Aletheia vor Iasón. Klar hallte ihre Stimme in dem kleinen Raum wieder. „Und wieder einmal verleugnest du die Wahrheit, Sohn der Thetis. Stark bist du, aber arrogant. Hast du nie über deine Entscheidungen nachgedacht? Dass du sie verletzen könntest, wenn du sie verrätst?"
„Sie haben versprochen, sie zufrieden zu lassen!" Iasón wehrte sich stark gegen die Fesseln, die ihm aufgezwungen wurden. Aletheia lachte, aber es war kein zufriedenes Lachen. Kalt und bitter. „Sie ist meine Tochter, Iasón. Und ich bin ihre Erzfeindin. Bist du wirklich so dumm, das du die Wahrheit nicht einmal dann erkennst, wenn sie vor dir steht?"Iasón knurrte erst, dann brüllte er, wie ein gefangenes Tier. Wahnsinn flackerte in seinen Augen. „Ich - werde jeden töten, der sich mir in den Weg stellt. Erst dich, dann Timm ... und dann die ganze Welt!"
Die Männer, die ihn festhielten, rissen die Augen auf. Sie hatten Iasón erst für einen Freund gehalten, dann für einen Ehrenmann. Jetzt mussten sie fststellen, das sie sich wieder täuschten.
Iasón riss die Fäuste hoch und donnerte sie gegen die Stirnen seiner Bewacher. Die anderen schaltete er durch Tritte aus. Kühl blieb Aletheia stehen, aber in ihren Augen funkelte Überraschung.
„Hast du es nicht erkannt?"
Jetzt war Aletheia wahrhaft erschrocken. „Dionysos." ,sagte sie zähneknirschend.
„Ja." Die Stimme aus dem Leib von Iasón lachte irre. „Das hast du nicht erwartet, oder?"
„Doch.",entgegnete Aletheia. „Spätestens dann, als ich den Wahnsinn in Iasón erkannte. Was führst du im Schilde, Gott des Weines?"
„Wein." Dionysos verzog Iasóns Gesicht zu einer Grimasse. „Ganz praktisch, aber eigentlich nutzlos. Gib es zu, der Grund, warum die Olympier mich im Rat hatten, war meine Kontrolle über den Wahnsinn, oder? Sie wollten den ärgsten Feind in ihren Hallen."
„Ja." ,sagte Aletheia. „Aber auch, weil du ein Held warst. Sie achteten dich, ob du es glaubst oder nicht."
„Lüge!" ,schrie Dionysos.
„Wahrheit." ,entgegnete Aletheia. „Oder hast du vergessen wer vor dir steht?"
Ein hochziehen der Mundwinkel war die Antwort. „Stimmt ja, die nackte Wahrheit." Gierig betrachtete Dionysos sie. „Wollen wir sie mal ausziehen, die nackte Wahrheit."
Erschrocken wich Aletheia seinen Händen aus. „Sündige dich nicht, Gott. Nimm keine Frau gegen ihren Willen."
„Wieso nicht?" ,fragte Dionysos. „Vater macht es doch genauso."
„Aber du bist nicht dein Vater."
„Stimmt ja, der Göttervater ist immer mächtiger als die anderen. Aber ich bin mächtiger als du. Du kannst mir nicht entkommen."
„Doch." ,entgegnete Aletheia. Sie hob eine Hand. Ein Ball aus Licht formte sich darum. Sie nahm die zweite Hand hinzu. Gleißend brannte das Licht Falschheit und Betrug hinfort, öffnete zu Unrecht verschlossene Herzen und nahm Masken herunter. Narben, die versteckt wurden leuchteten, genau wie die Wahrheit.
„W –wo bin ich?" Christos erhob sich und hielt eine Hand an seine Stirn. Dort bildete sich eine dicke Beule. Aber das war nicht das, worauf seine Kameraden schauten. Seine Maske war herunter gerissen, seine Narben verzierten in grausamer Pracht sein Gesicht. Verstört tastete er nach der Maske. „Nein!" Er hielt seine Hände vor das Gesicht, aber sie wurden durchscheinend. Der Segen der Wahrheit war auch ein Fluch , - solange man sie verleugnete.
„Was habt Ihr getan, Göttin?!" ,schrie er entsetzt. Er spürte, wie sich sanfte Hände um seine schlossen, und sie hinunter zogen.
„Ich zeige die Wahrheit. Du sehnst dich doch ebenso danach, wegen deinem ganzen Ich anerkannt zu werden, oder?"
„Nein!" Tränen rannen über sein Gesicht, er brach zusammen. „Das ist unmöglich. Es war auf der Straße unmöglich, als Sklave unmöglich und als Wache unmöglich. Wieso sollte es als Tempeldiener anders sein?"
„Es war nicht unmöglich. Es ist nicht unmöglich. Sieh, du hast Freunde." Aletheia wischte seine Tränen weg. „Trauere nicht, Held, du wirst immer Freunde haben." Ein letztes Aufleuchten, und sie verschwand.
„Na, das war mal ... prägend." ,sagte Keios trocken.
So, mein erster Versuch. War eigentlich klar gewesen, das es etwas mit dem alten Griechenland zu tun hat, wie so vieles von mir. ;)
Aber ich würde gerne eure Meinungen hören. Lohnt es sich, die Geschichte weiter zu führen, oder hat sie keine Zukunft?
Ich möchte ehrliche Reviews.
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Ideen für Geschichten
RandomIch schreibe kurze Ideen auf, damit ich weiß, was gemocht wird. Sagt es mir ehrlich, ja? Manchmal kommen auch mehrere Kapitel. Ihr könnt fragen, wenn ihr die Geschichten weiterschreiben wollt, aber bitte klaut nichts.