My heart is bursting but it can't be undone

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Kurzer Disclaimer: Die genannten Personen gehören natürlich sich selbst.
Jegliche Übereinstimmungen mit der Realität sind nicht beabsichtigt.
Ich hoffe ich werde für diesen OneShot nicht mit Konfetti erschossen...
Ansonsten viel Spaß beim lesen!

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Lumpi One Shot:

Matt spiegelte sich mein Abbild in dem rosé goldenen Ring an meinem Finger.
Den Regen, der auf mich prasselte, nahm ich kaum wahr und doch wusste ich, dass die Tropfen auf meiner Hand nicht nur vom Himmel kamen.
„Ich dachte, wir hätten eine Chance." die Worte hallten noch immer in meinem Kopf nach.
Dein Blick so entrüstet und verletzt, das leicht glasige in deinen Augen. Es war alles wie eingebrannt auf dem inneren meiner Lider.
Meine rechte Hand hatte ihre Finger wie von selbst um das Metall an der anderen Hand geschlossen.
Drehten den Ring an dem Finger und schoben ihn so immer weiter Richtung Fingerkuppe.
Das Metall war kühl, war so wahrscheinlich auch der Auslöser für die Kälte, die in mir aufgekommen war.
Wenn ich einfach alles auf diesen beschissenen Ring schob, war es leichter das Problem loszuwerden.
Ich hatte das kleine Metallstück mittlerweile mit meiner Hand umschlossen und spürte, wie die Haut meines Fingers brannte.
Er war rot. Hatte unter meinem Versuch den Ring mit Gewalt abzubekommen gelitten.
Anders hatte ich es ja auch nicht verdient.
Ich schaute auf den goldenen Gegenstand, der auf meiner Handfläche lag. Eigentlich sollte dieses kleine Ding Verbundenheit zeigen. War als Zeichen des Zusammenschlusses gedacht und doch wäre ich grade um so viel erleichterter gewesen hätte ich ihn nie angesteckt.
„Wir sind jetzt schon so lange zusammen. Also langsam können wir doch auch heiraten. Deine Eltern wollen doch so gerne Enkel."
Ich hatte nur genickt, hatte die langen Diskussionen satt.
Die strahlend blauen Augen waren so mit Freude erfüllt gewesen, dass ich es für richtig gehalten hatte.
Aber dein Blick hatte mich in die Realität zurückgeholt, dein Blick hatte mir klar gemacht, wie dumm diese Aktion gewesen war, aber vor allem hatte dein Blick mir gezeigt, was diese Aktion kaputt gemacht hatte.
Ich schaute auf, als der Schotter der rund um die Bank lag, leise knirschte.
„Jonas? Wir wollen los. Kommst du?" ich nickte nüchtern und stellte mich hin. Kurz knickten meine Beine ein, aber ich fing mich und schlurfte die Füße kaum hebend hinter Sascha her. Ich war einfach nur froh, dass er nicht fragte, dass er auch dich nichts gefragt hatte und das auch sonst niemand Fragen stellen würde.
Sie wussten, dass wir solche Probleme immer lieber im stillen klärten. Es war eine Sache, die nur uns was anging und trotzdem war es heute so anders als sonst.

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Deine braunen leicht strubbeligen Haare sah ich schon aus der Ferne und auch, dass dein Gesicht nicht wie sonst Freude ausstrahlte, war für mich schon von weitem erkennbar.
Ich spürte deinen Blick im Nacken, als ich stumm an dir vorbei in den Bus kroch und mich in die letzte Reihe ans Fenster setzte.
„Hast du vorhin vergessen." Ich zuckte bei den Worten zusammen. Dass du mit mir sprachst, war so überraschend, dass ich mich erschrocken hatte.
„Danke." Ich kämpfte mir ein Lächeln ab und griff nach den Kopfhörern die du mir entgegenstrecktest.
Der Ring, den ich eigentlich in der Hand gehalten hatte, fiel so auf das Polster des Sitzes, der uns trennte und drehte sich noch kurz bevor er liegen blieb.
Wir hatten beiden unseren Blick sofort auf das glitzernde Metall gerichtet und ich merkte förmlich, wie ich wieder Gänsehaut bekam.
Die Kopfhörer waren in den Hintergrund gerückt und ich merkte gar nicht, wie diese auf den Boden fielen.
„Ich freue mich für euch. Wirklich." schon wieder diese Stimme, die mir eigentlich immer ein Lächeln auf die Lippen zauberte und die mir nun doch so fremd vorkam. Ich schaute hoch, deine Augen waren immer noch glasig, dein Blick hatte immer noch so etwas verletzliches und deine Lippen zitterten etwas.
In dir bebte es, ich kannte dich, aber du wolltest dir nicht die Blöße geben.
„Es tut mir leid, wenn ich könnte, würde ich es rückgängig machen, ich weiß doch, dass es nicht richtig ist." deine Finger, die sich in meine Hand gruben, unterbrachen mich. Du wolltest meine Entschuldigung nicht hören, du wusstest was in mir los was, dir war klar was ich sagen wollte und du wolltest diese stumpfen Worte nicht als Wiedergutmachung hören.
„Lass gut sein Jonas. Das mit uns. Das mit uns hätte doch eh nicht funktionieren können." Deine Stimme war so leise, dass sie als sie immer wieder brach kaum zu verstehen war.
Doch ich hatte jede Silbe in mir aufgenommen, hatte jeden Laut genau gehört und versuchte die Worte nun zu ordnen.
Dein Blick wich meinem aus, dir tat die Bedeutung deiner Worte weh und auch ich schluckte. Mein Hals war trocken. Verdammt trocken.
Ich griff nach deiner Hand, als du dich auf den Sitz fallen liest. Es war noch ein Polster zwischen uns, ein Polster, auf dem noch immer der Ring lag.
Ich konnte deinen Blick nur gespiegelt in dem Fenster vor dir sehen und auch wenn die Welt darin nur verschwommen zusehen war, sah ich die glänzenden Tränen auf deinen Wangen.
Wie gerne hätte ich sie einfach weggewischt, hätte dich an mich gezogen und dir gesagt wie sehr ich dich doch mochte. Aber da war diese Barriere, die mich davon abhielt, die mich nur zart über deine Hand streichen ließ.
Erst als die Umgebung an uns vorbeizog, zogst du auch deine Hand weg. Ich schaute vorsichtig hoch und du hielst mir den Anschnaller entgegen.
Erst perplext dann lächelnd verstand ich und schnallte auch mich an.
Dein Blick lag auf mir. Du wolltest jede Regung von mir wahrnehmen und ich legte meine Hand wieder auf deine, spürte sofort die Wärme, die davon ausging und musste Lächeln.
Es war ein kleiner Trost, den wir beide grade spürten und auch wenn die Berührung leicht verkrampft war, da keiner von uns seine Finger auch nur etwas zu viel bewegen wollte, war es schön die Wärme zu spüren.
Die Landschaft, das viele Grün, die bunten Lichter. Es zog vorbei. Unsere Blicke waren aus den Fenstern neben uns auf das Geschehen um uns herum gerichtet, von vorne kam leise Musik aus dem Radio und vereinzelte Wortfetzen und doch bekamen wir beide nichts wirklich mit.
Es vergingen Minuten, vielleicht auch schon ne Stunde als du meine Hand drücktest und ich aus meiner kleinen Traumwelt erwachte.
„Dein Handy klingelt." du wusstest, wer mich um die Uhrzeit noch anrief und auch wenn es dir wehtat, wiest du mich darauf hin.
„Ist jetzt nicht wichtig." ich wollte das Piepen ignorieren doch du schütteltest den Kopf.
„Jetzt geh schon ran Jonas, sie wird doch nicht aufhören, bis du dich gemeldet hast." deine Hand ließ meine nun vollends los und ich griff umständlich in meine Hosentasche. Mein Handy hing zwischen Naht und meinen Fingern fest und dein leises Lachen über die Situation ließ es nicht zu, genervt davon zu sein.
Ich schob den grünen Hörer zur Seite und wurde sofort von einer hellen Stimme komplett beschlagnahmt.

Manchmal dürfen Jungs auch weinenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt