...HOCHZEITSNACHT ?!?!?!

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Gemeinsam mir Arawn, saß Elara am Kopfende der Tafel. Rechts von ihnen hatte August und Alan Platz genommen und links saßen Lady Wayles und ihr Gatte. Besagte Lady hatte abermals ihre Garderobe geändert und erhoffte sich durch ein dunkles violett, die Aufmerksamkeit von Arawn auf sich zu ziehen. Doch dieser hatte überraschenderweise nur Augen vor Elara, die zart lächelnd neben ihm saß und in eine angeregte Diskussion mit August und Alan versunken war. Viktor stand etwas abseits und sah dem Treiben mit einem spitzbübischen Lächeln zu. Arawn würde noch Augen machen, was seine Gattin noch alles in der Hinterhand hatte. Als das Mahl verzehrt worden war, war es an der Zeit für den Hochzeitstanz. Arawn erhob sich und reichte Elara seine Hand, um sie auf die Mitte der Tanzfläche zu führen. Mit einem warmen Lächeln ergriff Elara die dargebotene Hand und gemeinsam gingen sie los. Als sie ihr Ziel erreicht hatten, stelle sich Elara vor Arawn und legte ihre linke Hand auf seine Schulter, während ihre rechte Hand in seiner blieb. Arawn legte eine Hand auf ihre Taille und zog sie näher zu sich. Dann begann die Musik zu spielen. 

Es war fast schon magisch, wie sie gemeinsam über die Tanzfläche schwebten. "Ich muss gestehen, meine Liebe, du hast mich doch wirklich heute sprachlos gemacht.", flüsterte Arawn. Gespielt überrascht hob Elara eine Augenbrauen: "Sprachlos? Wirklich? Ich fühle mich geehrt.". "Das hast du doch beabsichtigt. Du hast es mir noch immer nicht verziehen, das ich dich ein Klappergestell genannt habe.". "Selbstverständlich habe ich das nicht. Du hast mich ja auch nicht um Verzeihung gebeten.". "Darf ich dich daran erinnern, das du mich fast umgebracht hattest, bei unserem letzten Treffen?". "Du warst nun mal zur falschen Zeit, am falschen Ort, sehr dämlich.", erwiderte Elara spitz. Arawn verzog kaum merklich das Gesicht. "Wer wollte nochmal, das ich ihn auf Knien darum Bitte, den weg frei zu machen?". "Ich könnte mich etwas unglücklich ausgedrückt haben.", gestand sich Arawn ein. Elara kicherte leise: "Unglücklich? In der Tat, das hast du. Beide male.". Arawn grummelte etwas unverständliches. "Keine Angst, mein Gatte. Ich werde dich jedes Wort bereuen lassen.", erklärte Elara süffisant. "Große Gott, was habe ich mir da nur angelacht. Als du noch so mager warst, hast du wenigstens Ruhe gegeben.". "Tja, und jetzt wo ich wieder bei Kräften bin, habe ich es mir zum Ziel gesetzt, dir zu zeigen, wozu dieser Bauerntrampel alles fähig ist.". "Ich muss wohl befürchten, das meine friedlichen Tage, damit vorüber sind.". "Ganz genau.". "Ich hoffe du lässt dabei Lady Wayles nicht außer Acht. Sie mag zwar die Position als Königin an dich verloren haben, jedoch hat sie es sich nun in den Kopf gesetzt, meine Mätresse zu werden.". Elara unterdrückte nur mit Mühe ein lautes auflachen und erwiderte: "Sei unbesorgt mein Lieber. Als Zeichen meines guten Willens, werde ich dir die Dame von nun an vom Leib halten. Nicht zu vergessen, das Lord Wayles, gewiss auf meiner Seite stehen wird, falls es zu einem öffentlichen Disput kommen sollte. Und man darf natürlich nicht außer Acht lassen das, wenn der Lord plötzliche verstirbt, der Lady keine andere Möglichkeit bleibt, als entweder neu zu heiraten um in deinem Palast bleiben zu können oder eine Nonne zu werden. Ansonsten müsste sie auf Lord Wayles Besitz zurückkehren und diesen von dort aus verwalten.". Überrascht blinzelte Arawn: "Du hast dich ja bereits bestens informiert.". Leicht reckte Elara ihre Nase in die Höhe: "Selbstverständlich, schließlich ist es doch Pflicht einer Königin ihren Gatten in jeglicher Weise zu unterstützen und beratend zur Seite zu stehen.". "Hört, hört. Ich bin schon ganz gespannt, auf den weiteren Verlauf des Abends.". "Nicht nur du. Ich warte noch immer auf den Moment, das Lady Wayles Dekolletee aus ihrem Ausschnitt fällt, so tief wie er ist.". Arawn lachte leise: "Ich fürchte das musst du lange warten. Seine Lordschaft hat soeben seine Frau hinausgeschleppt. Ich fürchte die sehen wir heute Abend nicht mehr wieder.". "Wirklich?". "Das letzte Mal, als das geschehen ist, hat er seine Frau fast eine Woche in ihrem Zimmer eingesperrt und ihr nur Brot und Milch zu essen gegeben, bis sie wieder bei verstand war.". Nun musste Elara ebenfalls lachen. "Das war mit Abstand die friedlichste Woche, meines Lebens.", gestand Arawn. "Und nun hast du mich am Hals.", merkte Elara an. "Das hast du gesagt.". Elara nickte und gemeinsam tanzten sie weiter. Als die Musik schließlich verklang verneigten sie sich voreinander und die Gäste brachen in lauten Applaus aus. "Es ist bald an der Zeit für unsere Hochzeitsnacht.", raunte Arawn ihr ins Ohr, während sie zu ihren Plätzen zurückkehrten. Elara wurde flau im Magen. Hochzeitsnacht? Er wollte das allen Ernstes mit ihr durchziehen? Das konnte doch nur ein schlechter Witz sein. Sie wusste zwar, dank ihrer Vorbereitung, was auf sie zukommen würde. Aber das Arawn tatsächlich dabei mitmachen würde? Nein.Nein.Nein.Nein. Um Himmels Willen! Nein! Sie wollte sich ihre Jungfräulichkeit noch aufheben, für ihre.... Oh. Dafür war es ja bereits zu spät. Sie war mit Arawn nun offiziell verheiratet. Sie waren Mann und Frau. Er war der Einzige, der Anspruch auf ihre Jungfräulichkeit hatte. Und wenn ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden würden. Dann würde er sich heute Nacht noch nehmen, was ihm zustand. Mit fester Stimme antwortete sie: "Ich weiß.". Dabei sah sie ihn an, doch sie konnte seinen Blick nicht deuten.

The Queen of HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt