2. Kapitel

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Am nächsten Morgen stand ich müde auf. Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich musste mir immer wieder Gedanken machen. Ich meine es ist schon eine grosse Sache sich selbst umzubringen. Du bist danach nicht mehr auf der Erde! Aber das ist auch gut so... Niemand wird mich vermissen... Riley noch am wenigsten...

Ich wollte es tun... Für Riley.

Ich ging in mein Badezimmer und suchte die Schlaftabletten. Ich nahm sie aus einem kleinen Schrank der mit einem Rahmen aus Gold besetzt war. Ich nahm 20-30 Schlaftabletten in die Hand und schaute sie an.

Sollte ich?

Sollte ich nicht?

Villeicht vermisst mich niemand, niemand ausser Jess. Ich wusste es einfach. Aber es würden mich Millionen, villeicht Milliarden nicht vermissen, da macht Jess keinen Unterschied.

Jess ist deine Beste Freundin!

Hallte es in meinem Kopf.

Doch ohne weiter nachzudenken schluckte ich alle Tabletten auf einmal.

Mir wurde schwindelig, sogar sehr. Ich versuchte mich zu beruhigen und setzte mich auf meine Couch. Doch kaum hatte ich mich gesessen stürzte ich von der Couch un fiel wie ein lebloser Körper an den Boden.

Ich hörte nur noch wie mein grosser Bruder David rauf kam und sagte " Angel. Jess ist... Heilige Sheisse! Angel haben dich alle guten Geister verlassen!" Weil David so laut geschrien hatte, hatte es Jess wohl mitbekommen. Sie kam die Treppe rauf und fragte ihn was los war. Er zeigte nur auf meinen scheinbar leblosen Körper. Jess fing an zu schreien und ging sofort zum Telefon.

Sie gab die Nr. 112 ein, da die bei uns der Notfall Arzt und das Krankenhaus war und schrie ins Telefon " Meine Freundin versucht sich umzubringen! Kommen sie sofort in die Manistreet 14!"

Denn rest sah ich und hörte ich nicht mehr... Ich war bewusstlos...

Jess' Sicht :

Angel lag dort tot am Boden. Dieser anblick zerstörte mich! Sofort ging ich zum Telefon und sagte dem Notfall bescheid das sie sofort kommen sollten, während David den Puls mass. " Und?" sagte ich hysterisch zu ihm. " Sie lebt noch! Aber nicht mehr lange!" sagte er genauso hysterisch zu mir.

Warum wollte sie sich nur umbringen?

Ich rannte zu ihrem Handy. Da ich ihren Code wusste konnte ich Problemlos in ihr Handy rein. Ich ging auf Whatsapp um zu checken was sie mit Riley noch geschrieben hatte.

Gott, Mädchen! Geh sterben! Niemand will dich hier!

Als ich diese Nachricht von Riley gelesen hatte wusste ich den Grund. Sie hörte auf Riley. Wenn Angel sterben würde wäre es alleine Riley's Schuld! Am liebsten hätte ich ihn nur umgebracht! Wie konnte man nur so ein Arschloch sein!

Mitlerweile waren die Krankenwägen angekommen und etwa 4 Notfallärzte sprinteten aus dem Auto. Als sie oben waren sahen sie Angel und legten sie sofort auf die Bewusstlosenposition, was mir eigentlich auch in den Sinn sollen konnte. Die Ärzte fragten uns verschiedene Sachen und ich beantwortete jede Frage brav zurück.

"Was hat sie genommen?" fragte einer der Ärzte.

Ich sprintete im Zimmer herum und ging schliesslich ins Bad. Dort entdeckte ich eine Schachtel Schlaftabletten. Ich nahm sie mit in Angel's Zimmer und zeigte es den Ärzten.

" Höchstwahrscheinlich Schlaftabletten." antwortete ich auf seine Frage.

"Wie viele? Hat sie jemand gesehen wie sie das Medikament eingenommen hat?" fragte ein anderer Arzt während die Anderen an Angel rumfummelten.

" Keine Ahnung." antworteten ich und David wie aus einem Mund.

" Ich war unten am Frühstück vorbereiten und dann klingelte es..." " Und dann kam ich!" unterbrach ich David.

"Seid ihr angehörige der Familie?" fragte der dritte Arzt.

" Ich. Ich bin ihr Bruder." sagte David.

" Ich nicht. Ich bin ihre beste Freundin." sagte ich nach ihm.

"Kennt jemand den Grund, warum sie sich umbringen wollte?" fragte noch der vierte Arzt während Angel die noch nicht verlaufenen Tabletten auskotzte.

Ich schluckte kurz und sagte dann " Riley."

" Wer bitte?" fragte mich der Azt.

" Riley Hofferson. Er hatte ihr geschrieben dass sie sich ermorden soll, es würde sie niemand vermissen."

Der Arzt schreibte sich den Namen in ein kleines Büchlein wie alles andere was die Ärzte und gefragt hatten.

" Wann hast du diese Nachricht gelesen und wie bist du in ihr Handy gekommen?" fragte mich der Arzt noch einmal.

" Vorher gerade. Nach dem Anruf. Ich kann in ihr Handy weil ich ihren Code weiss. Er lautet 5456, falls sie das Handy mit zur Untersuchung mitnehmen wollen." sagte ich anständig.

Nach einiger Zeit trugen sie Angel auf einer Liege in den Krankenwagen und fuhren mit Blaulicht weg. Da Ferien waren musste ich mir keine Sorgen um die Schule machen. Ich machte mir mehr Sorgen um Angel.

Sie war meine beste Freundin und ich liebte sie über alles. Aber wie konnte sie nur auf so einen Idioten hören? Sie hätte sich fast wegen ihm umgebracht!

Bei diesem Gedanken kamen mir Tränen. Mitlerweile stand ich auf der Strasse. Ich setzte mich weinend auf das kleine Mäuerchen zwischen Strasse und Gehweg. Ich weinte etwa noch zehn Minuten lang und dann konnte ich mich ein bisschen beruhigen und lief nach Hause.

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