Kapitel 15

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"Dieser Leonardo... Er ist nicht dein Chemiepartner..oder?"fragte mich Noah. Ich schaute ihn kurz an und setzte mich dann kopfschüttelnd auf sein Bett. Es wurde langsam Zeit, dass Noah und ich über alles reden. Über das ganze Internat und vorallem auch über uns.

"Er ist mein Partner. Wir müssen zusammen arbeiten"erzählte ich ihn. Er nickte mir kurz zu und es herrschte kurz Stille zwischen uns. Wieso ist das alles nur so unangenehm gerade?

"Und du willst wirklich unsere fast zweijährige Beziehung wegen diesem Typen beenden?"fragte er mich dann genervt. Ich verdrehte meine Augen und lehnte mich etwas nach hinten.

"Wer hat gesagt, dass ich mich wegen ihn von dir trennen will?"fragte ich ihn. Leo ist vielleicht einer der Gründe. Aber er ist nicht der Hauptgrund warum das zwischen Noah und mir ein Ende haben muss. So sehr er mir das auch nicht glauben wird. Aber das ist mir egal..

"Dann sag mir mal den Grund, denn ganz ehrlich Mira ich habe Schwierigkeiten zu glauben, dass es nicht wegen ihn ist"sagte Noah und schaute mich an. Oh man. Das wird der erste Streit von Noah und mir innerhalb von zwei Jahren sein.

"Merkst du nicht selber, dass es zwischen uns nicht mehr so ist wie früher? Es hat schon alles damit angefangen, als ich gegangen bin. Du kannst dich gerne selber belügen, aber du wusstest genau, dass diese ganze Fernbeziehung auf Dauer nicht gut gehen wird. Und ja kann zwar möglich sein, dass du jetzt hier bist, aber glaubst du das macht es alles einfacher? Es macht das alles einfach noch viel komplizierter Noah"sagte ich. Ich merkte, dass Noah mir bei der Hälfte nicht mal mehr zuhörte und einfach immernoch der Meinung ist, dass ich es wegen Leo mache.

Noah wollte gerade was sagen, als mein Handy in meiner Jackentasche virbierte. Ich nahm es heraus und sah Leos Namen auf den Bildschirm. Ich drückte ihn weg und steckte mein Handy wieder ein. Jetzt nicht Leo. Jetzt nicht..

"Ganz ehrlich würde dir überhaupt noch was an unserer Beziehung liegen, dann würdest du versuchen alles wieder gerade zu biegen anstatt das jetzt hier abzuziehen" meckerte er mich an. Tja. Da hast du wohl deine Antwort.

"Ist das dann nicht Antwort genug für dich?"fragte ich ihn. Er schaute mich kurz geschockt an und stand dann von seinem Bett auf. Ich stand genauso auf und merkte, dass mein Handy wieder virbierte. Als ich Leos Namen sah drückte ich ihn wieder weg.

"Ist das jetzt wirklich dein Ernst? Was haben die hier mit dir gemacht, dass du hart deine Nerven verlierst und irgendein Bullshit laberst? Mira das bist du nicht"sagte Noah und wollte meine Hand nehmen, aber ich zog sie noch weg.

"Vielleicht bin ich das Noah. Vielleicht war ich davor einfach nicht ich selber. Ich habe früher immer versucht dir zu gefallen und das perfekte Mädchen zu sein. Hier kann ich so bescheuert und verrückt sein wie ich will und soll ich ehrlich sein? Es fühlt sich verdammt nochmal richtig an"sagte ich und wollte eigentlich weiter reden, aber mein Handy klingelte wieder. Ich bringe ihn gleich um..

Da ich keine Lust mehr hatte, dass er mich weiter anruft, ging ich ran.

"Leo ich meine es ernst hörst du jetzt nicht auf mich zu nerven, dann h.."
"Du musst sofort in das Büro von M. Philipps kommen"

*

Auf dem Weg zu M. Philipps plante ich im Treppenhaus schon den Mordplan an Leo. Wenn er mich wieder für eine unnötige Sache hier her gerufen hat, dann bringe ich ihn echt um. Nächstes Mal blocke ich ihn einfach, damit er aufhört mich in den unpassenstend Momenten zu nerven.

"Wenn ich jetzt unnötig hier hoch gekommen bin, dann bringe ich dich um Leo"sagte ich und ging zu M. Philipps herein. Als ich mein Kopf vom Boden hob, blieb ich ruckartig stehen.

"Hallo Mira"sagte die blonde Frau die neben M. Philipps stand und lächelte. Was macht meine Mutter bitteschön hier? Hat sie nichts besseres zu tun? Sie wollte gerade zu mir kommen und mich umarmen, aber ich ging zur Seite und stellte mich zu Leo, der seinen Arm um meine Taille macht. Was will sie hier?

"Was machst du hier?"fragte ich sie etwas unfreundlich. Sie nickte etwas traurig und ging wieder zu M. Philipps, der mich mit diesem Bitte-Sei-nicht-so Blick anschaute.

"Ich will dich nachhause holen. Du kannst wieder nachhause kommen" sagte sie. Leo und Ich hatten die gleiche Reaktion auf die ganze Sache,denn wir beide sagten beide im gleichen Moment geschockt Was. Ich löste mich von Leo und ging wieder einige Schritte auf meine Mutter zu. Meint sie das ernst?

"Wirklich?"fragte ich sie verwirrt. Sie nickte mir zu und lächelte leicht.
"Ich habe mit M. Beaumont gesprochen. Naja. Ich habe ihn eher etwas erpresst. Er lässt dich mit sofortiger Wirkung gehen. Wir können deine Sachen packen gehen und verschwinden" sagte sie glücklich und lief schon zur Tür.

"Warte" stoppte ich sie und schaute Leo und M. Philipps an, die mich beide mit gleichen traurigen Blick anschauten. Ich kann die beiden nicht hier lassen. Ich bringe es nicht übers Herz, die beiden alleine zu lassen. Sie brauchen mich..und Ich brauche sie..

"Ich will nicht nach Hause. Ich will hier bleiben"sagte ich und schockte damit nicht nur meine Mutter. Wer hätte gedacht,dass ich freiwillig in dieser Irrenanstalt bleiben will? Hätte mich jemand vor ein paar Tagen gefragt hätte ich ohne zu packen das hier alles verlassen. Aber mein Leben ist jetzt hier. Hier mit meinen Freunden. Mit meiner zweiten Familie..

*

"Was du was sehr wehgetan hat? Dass du mich zweimal weg gedrückt hast, als ich dich angerufen habe"sagte Leo und hielt sich mit seiner Hand an seiner Brust. Ich lachte kurz und setzte mich dann auf den Sessel in M. Philipps Büro.

"Ich hatte ein Abschiedsdate mit Noah. Ist nicht wirklich nach Plan gelaufen, aber immerhin habe ich das jetzt hinter mir"sagte ich und legte meine Füße hoch. M. Philipps schaute mich schräg an, sodass ich meine Füße wieder runter nahm. Leo schaute mich verwirrt an.

"Du hast dich von Noah getrennt?"fragte er mich verwirrt. Ich schaute ihn kurz an und nickte ihn dann zu. Jap. Ich fühle mich immernoch nicht schlecht...

" Noah fand das zwar nicht gerade sehr cool, aber ich glaube,dass er darüber hinweg kommen wird. Irgendwie"sagte ich und redete etwas vor mich hin.

"Hoffen wir dann mal,dass uns M. Ellis deswegen nicht dazwischen pfuscht"mischte sich M. Philipps ein. Ich schüttelte meinen Kopf und schaute zu Leo der mit dem gleichen Blick wie ich M. Philipps anschaute. Noah würde nie was gegen mich machen. Nein..

So sehr ich auch gerne daran geglaubt hätte, dass Noah nie gegen mich sein wird, wurde im nächsten Moment die Tür aufgerissen. M. Beaumont stand mit fünf von seinen anderen Leuten nun im Büro von M. Philipps.

"Was geht hier vor sich? Was machen sie hier?"fragte er uns sauer. Ich schaute alle nacheinander an und erkannte dann Noah im Hintergrund. Er hat uns jetzt nicht ehrlich verpfiffen oder?

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