Chapter 17

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Taehyung Pov

"Taehyung" hörte ich jemanden leise meinen Namen rufen, doch es klang gedämpft. "Taehyung!", dieses mal war es deutlich lauter und ich spürte, wie jemand an einem Körper rüttelte. 

Müde  öffnete ich meine Augen und sah mich in dem Zimmer um, indem ich mich befand, wobei ich direkt in Jungkooks Gesicht schaute. Habe ich wirklich den halben Tag und die ganze Nacht geschlafen?

"Guten Morgen Schlafmütze." sagte Jungkook und zeigte mir dabei ein wunderschönes lächeln.

Langsam richtete ich mich auf und rieb meine Augen "Guten Morgen."

Irgendetwas stimmte hier nicht. Es war immer noch dunkel.

"Sag mal Jungkook, wie viel Uhr haben wir?" erkundigte ich mich neugierig und er antwortete locker "04:00 Uhr morgens."

Sofort riss ich meine Augen auf, die Müdigkeit war, wie vergessen und ich schaute ihn grimmig an "Warum um alles in der Welt bist du so früh auf? Und warum weckst du mich um diese Uhrzeit?!"

"Pssst, sei doch nicht so laut! Jimin ist schläft auch noch."

Mein Kopf drehte sich rüber zur linken Seite, tatsächlich schlief Jimin tief und fest.

"Sorry den ich habe ich total vergessen," sagte ich dieses mal leiser, "Aber das erklärt immer noch nicht warum du so früh auf bist."

Er schmiss mir meine Hose und Jacke entgegen und meinte "Mach dich fertig. Ich zeige dir weshalb."

Ich fragte nicht weiter, verdrehte leicht meine Augen und befolgte seiner Anweisung. 

-

Nachdem ich mich in seinem Badezimmer etwas frisch gemacht hatte, meine Klamotten angezogen hatte und ein kleines Milchbrötchen aß, welches Jungkook mir gab, schlichen wir uns gemeinsam aus dem Zimmer und begaben uns hinaus.

Die kühle Morgenluft, oder besser gesagt Nachtluft, tat mir unerwartet gut, allerdings war es ganz schön kalt. Nicht nur mir schien so zu ergehen, denn als ich rüber zu Jungkook sah, konnte ich sehen, wie Rot seine Backen waren, fast schon, wie im Winter!

Ich nahm seine Hand, er sah mich kurz überrascht an, doch dann schenkte er mir wieder dieses kostbare Lächeln.

"Alsooo, wo geht's jetzt hin? Wieder in den Wald?" wollte ich endlich wissen.

"Nein, wo anders."  sagte er verspielt, denn er wusste er würde mich damit ärgern.

Lachend schüttelte ich den Kopf "Du bist, wie ein kleines Kind."

Dann boxte mir etwas in die Schulter "Hör auf, bin ich nicht!"

Ich zog eine Augenbraue hoch "Natürlich nicht."

"Komm mit, wir sind da." lies mich Jungkook wissen, doch ich sah nichts besonderes, bloß unser Schulgebäude.

Noch bevor ich ihn fragen konnte, was wir hier machen zerrte er mich an meiner Hand hinein ins Gebäude, das gesamte Treppenhaus hinauf, bis wir auf dem Dach des Gebäudes standen.

"Was machen, wir jetzt hier?"

Jungkook antwortete nicht, sondern zerrte mich noch weiter, zu einem der Geländer. Danach setzte er sich hin und holte mehrere Sachen aus seinem Rucksack. Darunter eine Decke und seine.... Kamera?

"Wie viel Uhr haben wir?" fragt er mich auf einmal.

Ich schaute auf die Uhr meines Handys "4.48. Warum?"

Setz dich, du wirst gleich sehen, warum.

So langsam ging mir diese Geheimnistuerei auf die Nerven, und dennoch setzte ich mich hin, ich wollte immerhin wissen, warum er so einen aufwand macht.

Hier saßen wir also, zusammengekuschelt unter einer Decke und auf den Himmel starrend.

Doch dann wurde mir klar, weshalb wir hierher gekommen waren, denn nach einigen Minuten wurde der Himmel immer heller.

Er färbte sich von einem dunklen Blau, zu einem immer helleren, dieses blau vermischte sich mit einem ebenfalls helleren Orange ton, bis dieser immer stärker und rötlicher wird.

Jungkook nahm seine Kamera in die Hand, er war auf einmal völlig ruhig, es schien so als würde er überhaupt nicht atmen, nur um diesen wunderschönen Sonnenaufgang zu fotografieren.

Es gab in diesem Moment nur eine Sache, die noch atemberaubender und wundervoller als dieser Sonnenaufgang war, und zwar mein Jungkook.

Nachdem er mehrere Fotos schoss sah er mich mit großen Augen an und zeigte mir die Fotos, auch wenn sie sehr gut gelungen sind interessierte mich im Moment nur eines.

Ich legte meine Hand auf seine kalte Wange und nährte mich vorsichtig seinen Lippen, nur um sie wieder mit meinen zu vereinen. Mir wurde ruckartig warm, seine Lippen ließen mich schweben, sie waren so weich und ich habe schon fast Angst, sie könnten zerbrechen.

"Ich liebe dich." gab ich danach von mir und er schaute zu Boden. Ich kuschelte mich wieder an ihm und sah mir den Sonnenaufgang an "Danke."

"Wofür?" fragte Jungkook nach.

"Dafür, dass du mir das hier gezeigt hast."

Er legte seinen Kopf auf meine Schulter "Bis jetzt kam ich immer hierher, um den Sonnenaufgang zu fotografieren, weil die Aussicht perfekt dafür ist. Man ist hier so ungestört, immerhin sind wir die einzigen, die um diese Uhrzeit sich auf dem Dach des Schulgebäudes befinden und dann auch noch am Wochenende."

"Und warum kommst du jetzt hierher?"

"Um ihn gemeinsam mit dir zu bewundern." meinte er und es erfüllte mich voller Glück.

Jungkook kann so süß sein, dass hätte ich nicht gedacht um ehrlich zu sein. 

"Weißt du Jungkook, du bist genau, wie eine Sonne."

Er legte den Kopfschief "Was meinst du?"

"Nun ja, wir beide sind nun mal, wie Tag und Nacht, wie Sonne und Mond. Du bist stets fröhlich, immer optimistisch und so voller Lebensenergie, du strahlst eine wärme aus, die sogar meine kälte verschwinden lässt. Ich hingegen bin eher der ruhige Typ, ich bin gerne alleine, und sehe die Dinge nicht sehr positiv."

"Ist das etwas schlecht, Taehyung?"

Ich schüttelte mit dem Kopf "Nein ganz im Gegenteil"

"Denn wenn Rot und Blau aufeinander treffen entsteht einer der schönsten Farben, der Welt, eine die unendliche Liebe ausstrahlt. Die beiden Farben, die unterschiedlicher nicht sein können. Rot steht für Liebe, Wärme, Geborgenheit. Blau steht für Einsamkeit, Kälte, und Endlosigkeit, doch vereinst du die beiden entsteht eine Farbe der Leidenschaft, der Vergötterung und des Todes. Sie hat von beiden etwas und deshalb ist sie so besonders, genau wie unsere Liebe zu einander." 


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