Prolog

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Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. "Nein! Lass mich ausreden!" - "Was gibt es da noch zu reden? Du hast mich mit unserem dunken Lord betrogen! Ich bin also nicht der Vater!" - "James, ich kann dir nicht sagen, wer von euch beiden Harrys leiblicher Vater ist. Aber ich kann dir sagen, dass du auf jeden Fall sein Vater bist, egal, was passiert ist. Und wenn Tom sein Vater ist, ist es doch auch in Ordnung." Er schnaubte. "Lily, du verstehst das Prinzip nicht." - "Dann erklär es mir. Ich will dich verstehen." - "Okay. Wenn du meinst. Dann hör mir mal zu! Es ist so, dass du vollkommen betrunken warst, als du mit Tom geschlafen hast. Damit komme ich klar. Ihr wart beide nicht mehr nüchtern und zu sowas gehören immer zwei. Tom ist ein guter Freund und ich vertraue euch, wenn ihr mir sagt, dass es ein einmaliger Unfall war. Womit ich nicht klarkomme, ist, dass ich davon erst ein Jahr später erfahre, weil du dich versprochen hast. Ich dachte du würdest mich zumindest so gut kennen um zu wissen, dass ich dich trotzdem nicht verlasse." Lily griff nach seiner Hand und drückte sie. "Das verstehe ich, James, aber ich kann es nicht mehr ändern. Ich kann dir nur versprechen, dass sowas nie wieder vorkommen wird. Ich kann mich auch von Tom fern halten, wenn du willst. Und wenn du Harry nur ein guter Vater sein kannst, wenn du weist, dass er deine Gene in sich trägt, dann machen wir einen Vaterschaftstest. Aber bitte, sei für Harry da, wenn er dich braucht."  Langsam hob er die Hand und strich Lily über die Wange. Nach einigen Sekunden seufzte er. "Ich kann Harry auch ohne Test ein guter Vater sein, aber ich würde trotzdem gerne wissen, wer von uns sein Vater ist." Lily nickte verstehend. James lächelte, beugte sich vor und küsste seine Frau. Einige Minuten saßen sie eng umschlungen auf dem Sofa und genossen den Moment. Ein leises Wimmern drang an seine Ohren. "Harry ist wach. Ich gehe ihn beruhigen. Sollen wir Tatze, Moony und Tom für morgen einladen?"- "Das ist eine gute Idee, Schatz. Ich schreib ihnen einen Brief." Als James den Raum verließ, ging Lily in Richtung ihres Arbeitszimmers. Er seufzte, bevor er sich abwandte und die Treppe in den ersten Stock nach oben eilte. Leise betrat er das Kinderzimmer, aus welchem immer noch glucksende Laute zu hören waren, und sah seinen Sohn, der sich an seinem Gitterbettchen hochgezogen hatte, an. Obwohl, vielleicht war er ja gar nicht sein Sohn. Nein! Lily hatte recht. Er musste es schaffen und dem Jungen trotzdem ein Vater sein. Harry sah ihn mit seinen großen, grünen Augen an und streckte, obgleich er dabei sehr wackelig an das Gitter gelehnt dastand, seine kleine Hand nach James aus. Er gluckste und ging auf das Bettchen zu. Vergnügt sah er dabei zu, wie der kleine Junge sich fallen ließ, seinen Stoffhasen in die eine Hand nahm und die andere nach ihm ausstreckte. Ohne zu zögern beugte James sich nach vorn und fischte den Jungen aus dessen Gefängnis. "Na? Kann da wer nicht schlafen?" Liebevoll drückte James seinen Sohn an sich, während dieser herzhaft gähnte. Langsam ging er mit Harry auf dem Arm in Lilys und sein Zimmer. Er setzte sich auf das Bett und legte Harry auf die Matratze. Harry sah ihn aus müden Augen an. "Weißt du, ich werde dein Dad sein, egal, was morgen passieren wird. Ich hab dich lieb und das wird sich auch nicht ändern." Er strich mit der Hand über Harrys Bauch. "Ich bin dein Dad." - "Es freut mich, dass du das so siehst." Lily trat durch die Tür und setzte sich neben ihn. Sie sahen sich an. "Ich habe Tom gebeten, den Trank mitzubringen. Dann können wir das morgen klären." - "Gut. Danke." Er stand auf, nahm Harry, der schon wieder eingeschlafen war, und verließ das Zimmer. Als er einige Minuten später wieder in ihr Shclafzimmer zurückkehrte, lag Lily im Bett. Er wusste, dass sie weinte. Schnell zog er sich um und legte sich neben sie. Er legte ihr einen Arm um die Taille und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Ich liebe dich, Lily. Schlaf gut." Lilys leises Schluchzen verebbte und sie schmiegte sich an ihn. Keine fünf Minuten später waren beide eingeschlafen.


  "Hey Tatze, komm rein. Wie geht es dir?"- "Mir geht es gut. Es freut mich, dass wir es doch noch mal geschaft haben, uns hier alle zu treffen." - "Ja, das letzte mal ist schon zu lange her. weißt du, wenn Remus kommt?" - "Moony kann nicht. Dumbledore hat ihn nach Frankreich geschickt, um mit den Rudeln zu reden, die sich weigern dem dunklen Orden beizutreten." - "Schade. Ich hätte ihn gerne hier gehabt." Sie gingen in die Küche. "Hallo Tom. Hallo Lily. Schön euch noch mal zu sehen." - "Hallo Sirius. Möchtest du etwas trinken?" - "Nein, danke. Ich habe nur ein paar Stunden Zeit, bevor ich mich wieder bei dem Alten melden muss. Also, ich soll das Ergebnis des Vaterschaftstests bezeugen? Dann fangen wir doch mal an. Habt ihr ein Haar von Harry?" Lily und James nickten. "Tom, James, habt ihr eure Haare? Gut, dann gib zuerst harrys Haar und danach eure Haare in den Trank. Okay. Jetzt tropfen wir etwas von dem Trank auf ein Blatt Pergament und warten auf das Ergebnis." Es zischte und das Pergament dampfte. Gespanntes Schweigen hing wie Rauch in der Luft. Als das Pergament nicht mehr dampfte griff Sirius danach und las vor...


 Getestete Person: Harry James Liam Potter

Potenzielle Väter: Tom Marvolo Riddle

                                     James Potter

Bestätigter biologischer Vater: Tom Marvolo Riddle (99,9%)


"James, es tut mir leid. Ich verspreche dir, ich werde keine Ansprüche erheben. Ich möchte Harry nur ein wenig kennenlernen, wenn er alt genug ist, um es zu verstehen." - " Du bist sein Vater, genau wie ich. Wir schaffen das schon. Außerdem haben wir schon lange versucht ein Kind zu bekommen, aber es hat nie geklappt. Ich muss dir also dankbar sein. Ich liebe Harry, wie ein Vater seinen Sohn liebt und das wird sich niemals ändern." Ein eiskalter Schauer lief James über den Rücken und er spitzte die Ohren. Im Wohnzimmer brabbelte Harry vor sich in. Er entspannte sich ein wenig, doch das mulmige Gefühl blieb. Tom sah ihn an. "Was ist los?" - "Irgendwas stimmt hier nicht. Wir..." In diesem Moment krachte es, das bodentiefe Küchenfenster zerbarst und zwei grüne Lichtblitze schossen knapp an Sirius vorbei. Lily und James fielen zu Boden. Schnell beugte Sirius sich über Lily, bevor er sich wieder aufrichtete. " Sie sind tot." Toms Augen wechselten die Farbe. Anstatt blau waren sie nun blutrot. Weitere Flüche schossen durch das kaputte Fenster. "Sirius, komm. Wir können nichts mehr für sie tun. Lass uns Harry nehmen und verschwinden, sonst sterben wir drei auch noch." Sirius war blass geworden. Er hob den Arm und zeigte aus dem Fenster. Ein Mann stand auf dem gepflegten Rasen. Sein weißer Bart war in der Abendsonne gut zu sehen. Er hob den Zauberstab. "Dumbledore... Sirius, wir müssen hier weg!" Tom griff nach Sirius Arm und zog ihn ins Wohnzimmer. Harry saß in seiner Spielecke und gab keinen Ton von sich. Er streckte die Arme nach Tom aus. Tom nahm ihn auf den Arm und apparierte zusammen mit Harry und Sirius nach Riddle Manor. Er würde sich an dem bärtigen Zauberer rächen, so viel stand fest.

The second Lord  - A Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt