The Black Lake {Woosan Oneshot}

Chapter 01: San

Gedankenverloren sitze ich im Gras. Meine Lungen brennen. Der Krebs frisst sie langsam aber sicher auf. Ich starre auf den See. Im Mondlicht macht es fast den Anschein er sei schwarz. Trotz der Dunkelheit erkenne ich zwei Kinder. Sie sitzen in einem kleinen Schlauchboot und paddeln fröhlich lachend umher.

"Guck mal San! Ich habe DNA einer Ente gefunden!"

"Die Feder ist doch weiß! Das war bestimmt ein Schwan!"

Lautes Kichern.

Ich kralle mich bei dem Anblick fest ins Gras. So schnell wie die Kinder aufgetaucht sind, sind sie auch wieder weg. Ich huste. Meine Zeit ist um. Das weiß ich. Wieder schaue ich zum See.

Dieses mal sehe ich zwei Jugendliche. Sie haben eine kleine Musikbox dabei und spielen das Lied "Save me" von BTS. Die zwei wiegen leicht im Takt hin und her. Das Boot schaukelt und es sieht aus, als hüpfe es fröhlich auf den Wellen umher.

Die Trauer nagt an mir, als ich das begeisterte Lachen von Wooyoung höre. Ich kann mich noch daran erinnern. Sein Lachen war das schönste das ich je gehört habe.

Meine Augen füllen sich mit Tränen, die ich mir sofort weg wische.

Die Jugendlichen sind verschwunden. Stattdessen sind jetzt zwei fast Erwachsene auf dem Boot.

"WOOYOUNG! Hör auf mich anzuspritzen!"

Der Junge hält sich schützend die Hände vors Gesicht und schreit laut wegen der Kälte des Wassers. In sein Schreien mischt sich lautes Lachen.

"Na warte!!"

Er wirft seinen Freund ins Wasser und paddelt lachend weg. Nichtsahnend. Auch wenn ich genau weiß was passieren wird, wende ich meinen Blick nicht ab.

Wooyoung, der eigentlich ein sehr guter Schwimmer ist, taucht nicht mehr auf.

Der Junge in dem Boot dreht sich um. Überrascht darüber, keine Protestschreie zu hören. Das einzige was er sieht ist ein Schiff. Ein Schiff, das genau dort schwimmt, wo sein Freund noch vor wenigen Sekunden untergegangen ist.

Die entsetzten Schreie dringen in meine Ohren. Die Vision verblasst.

Meine Lunge brennt wie Feuer. Als würde sie betteln doch endlich mein Leben loszulassen. Endlich aufzugeben. Endlich meinen allerbesten Freund wiederzusehen. Ihn in die Arme zu schließen und zu sagen dass er keine Angst mehr haben muss.

Ich lege den Brief ab und schließe die Augen. Wie von etwas geleitet stehe ich auf und gehe ins Wasser. Ich schwimme zu der Stelle. Die Stelle an der ER gestorben ist. Dort ziehe ich ein kleines Fläschchen aus meiner Hosentasche, in das ich Wasser fülle. Ich verschließe es wieder und schwimme an Land. Oftmals muss ich eine Pause einlegen damit meine Lungen nicht sofort nachlassen. Das alles ist viel zu anstrengen für meinen Körper, aber ich beachte es nicht weiter. Ich ziehe das Fläschchen aud meiner Hosentasche und lege mich hin. Erschöpft starre ich auf den See.

"San! Steh auf du faules Ding"

Wooyoungs Stimme dringt an mein Ohr. Ich öffne die Augen. Er ist es tatsächlich.

"Ich kann nicht Wooyoung. Meine Lunge lässt es nicht zu..."

"Das ist Vergangenheit!"

Ich atme tief durch. Tatsächlich. Er hat recht. Ich springe begeistert auf.

"Komm San wir gehen nach Hause."

Wooyoungs Augen leuchten und ich nicke erfreut. Hand in Hand laufen wir lachend über das Wasser. Immer weiter dem leuchtenden Mond entgegen.

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Am nächsten Morgen wird die klitschnasse Leiche eines geflüchtetem Krebspatienten am Ufer eines Sees gefunden. Er hält ein Fläschchen mit Wasser in der Hand und neben ihm liegt ein Brief.

》Begrabt mich bitte mit diesem Fläschchen. Ich will für immer etwas von meinem Freund bei mir haben. Spielt bei meiner Beerdigung den Song "Save me" von BTS den wir so geliebt haben. Ich habe es geschafft. Ich bin endlich wieder glücklich. Und das solltet ihr auch sein.
In Liebe, San.《

Die Leiche hatte ein zufriedenes Lächeln im Gesicht und die noch geöffneten Augen starrten auf den See, als wäre dort das schönste, das man sich nur vorstellen kann.

Eine Legende besagt, dass man nachts bei hellem Mondschein noch das Lachen der beiden Freunde hören kann.

-The legend of the black lake-