POV Hermine
Fassungslos starrte ich Ron hinterher. Wie konnte er einfach abhauen, nach allem, was wir durchgemacht haben. Harry neben mir schien ähnliche Gedanken zu haben. Einen Moment zu lange starrte ich ihn an. Dies bemerkte er und ich spürte ich rot wurde und wandte mich von ihm ab. "Der kommt schon noch zurück, glaub mir", sagte Harry. Ich drehte mich wieder zu ihm um. Sein Blick war nicht mehr wütend, sondern mitfühlend und er hatte die Schulter fallen gelassen. Einen Moment war ich irritiert, doch dann fiel mir ein, dass er ja noch dachte ich würde auf Ron stehen. Doch das war nicht mehr so. Schon seit fast 2 Jahren hatte ich anfangs noch heimliche Gefühle für Harry. Ginny hat es als erste rausgefunden. Ich hatte es ihr erst nicht erzählt, da ich wusste das sie mal in ihn verliebt war, doch sie hat mir versichert, dass sie auf jemand anderen steht. Damals wollte sie mir nicht sagen auf wen, aber mittlerweile weiß die ganze Schule, dass Ginny und Luna ein Paar sind. Die zweite und letzte Person, die davon weiß, hat soeben unser Zelt verlassen. Ron. Anfangs war ich ihn verliebt, aber mit der Zeit wurden die Gefühle immer schwächer, bis sie verschwanden. Ich habe es ihm erzählt, weil es mich fertig gemacht hat, das Harry mit Cho zusammen war. Er hat nur gesagt, dass er meine Lage versteht und dass das mit den beiden nicht klappen wird. Tatsächlich hat er recht gehabt. Er meinte auch noch, dass das für ihn kein Problem ist, das ich auf Harry stehe. Auch das hat mich ziemlich Glücklich gemacht, denn wenn man den Gerüchten und Ginny trauen darf stand Ron auch mal auf mich. Meine Gefühle habe ich seither versucht zu ignorieren, Harry würde sie niemals erwidern.
Ich hatte nicht bemerkt, wie Harry das Zelt verlassen hatte, doch jetzt kam er wieder hinein. "Er ist wohl appariert", meinte er. Ich brachte nur ein nicken zustande und setzte mich auf die Treppenstufe in unserem Zelt. Das Ron jetzt weg ist, ist einerseits gut, da ich so mit Harry alleine bin, aber andererseits auch schlecht, da ich so gezwungen bin mich die ganze Zeit mit ihm zu unterhalten und ihn zu sehen. Dabei wollte ich meine Gefühle doch ignorieren. Ich hoffe Harry hat recht und Ron kommt bald zurück, am besten bevor wir uns einen neuen Standort aussuchen mussten.
Harry kam auf mich zu und ich bemerkte, dass das Radio an war. Es lief ein etwas ruhigeres Lied. Er stand jetzt genau vor mir, zog mich auf die Beine und nahm mir den Horcrux ab. Ich hatte schon wieder ganz vergessen, dass ich den noch trage. Ohne etwas zu sagen nahm er mich an den Händen und begann sich leicht im Rhythmus mit zu bewegen. Ich ahnte worauf er hinaus wollte und fing ebenfalls an zu tanzen. Harry war echt ein schlechter Tänzer, aber es machte mir trotzdem viel Spaß. Ihm offensichtlich auch denn genau wie ich musste er ununterbrochen lachen. Und es tat gut ihn lachen zu sehen, nach allem was er durchmachten musste, aber auch weil ich dieses lachen liebe. Viele würden wahrscheinlich denken, dass ich nur auf Harry stehe, weil er der Auserwählte ist. Aber das ist nicht so. Ich kenne Harry seit unserem ersten Jahr auf Hogwarts und er ist so viel mehr als nur der Auserwählte. Er ist nett, lustig, hilfsbereit, intelligent, stellt andere über sich selbst, sieht gut aus und musste schon viel zu viel durchmachen. All das macht ihn für mich zu einer wundervollen Person. Umso trauriger macht es mich, dass wir niemals zusammen kommen werden.
Als das Lied langsam zu Ende geht. Lege ich vorsichtig den Kopf auf seine Schulter und verschränke die Hände in seinem Nacken. Er hat beide Arme um mich gelegt und sein Kinn liegt leicht auf meiner Schulter. Ich atme seinen Duft ein. Da wir schon seit Wochen mit diesem Zelt durch die Gegend reisen, reicht Harry nach Wald und Regen und ich kann nicht anders als diesen Geruch zu lieben. Gemeinsam mit seinem gleichmäßigem Atem hat es eine beruhigende Wirkung auf mich und mein Herz, das vor Aufregung wie wild geschlagen hat, fängt an sich zu beruhigen. Ich merke, dass auch Harry entspannt sein muss und fange augenblicklich an zu lächeln. Einen Moment bleiben wir noch so stehen, doch dann lösen wir uns wieder von einander und sofort fehlt mir seine nähe. Ich blicke zu ihm hoch in seine wunderschönen grünen Augen und merke, dass er mich auch anguckt. Doch anstatt rot zu werden oder den Blick abzuwenden schauen wir uns weiter tief in die Augen. Ich fange an mich in seinen Augen zu verlieren und habe das Gefühl, dass er mir mit seinem Blick direkt in die Seele schaut. Meine Knie werden weich und ich bin froh, dass er noch einen Arm um mich gelegt hat. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um es ihm zu sagen, ruft eine kleine Stimme in meinem Kopf. "Harry, ich... ich muss dir was sagen." Meine Stimme ist nicht mehr, als nur ein flüstern, aber Harry muss mich trotzdem verstanden haben, denn er nickt leicht. Ich atme tief durch. Jetzt oder nie. "Ich, also ich muss dir gestehen, dass ich dich super sympathisch und nett finde. Du bist eine wundervolle Person und ich finde es bewundernswert wie du die anderen über dich stellst. Wir kennen uns nun schon so lange und vor 2 Jahren ist mir bewusst geworden, dass ich mehr als Freundschaft für dich empfinde. Ich... ich liebe dich..." Zum Ende hin wurde ich immer leiser und mied Harrys Blick. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion und rechnete fast damit, dass er mich von sich stieß. Doch er hob seine Hand und hob mein Kinn so an, das ich ihm in die Augen blickte. "Hermine, du bist der klügste Mensch den ich kenne. Die bist so liebevoll und hilfsbereit, vor allem gegenüber denen die Hilfe brauchen und keine bekommen. Du bist wunderschön und ich liebe dich so sehr, dass ich immer an dich denken muss", sagte Harry. Ich konnte erkennen das er es ernst meinte. In seinen Augen lagen nur Wahrheit und liebe und dass das alleine mir galt ließ mein Herz schneller schlagen. Ich stellte mich vorsichtig auf Zehenspitzen und näherte mich Harrys Gesicht. Er überbrückte die letzten Zentimeter zwischen uns und als unsere Lippen sich endlich berührten, wirbelten die Schmetterlinge in meinem Bauch wie verrückt. Ich lächelte in den Kuss hinein. Endlich hatte ich den Mut gefunden mit Harry zu reden.
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Rumtreiber/ Harry Potter Oneshots
FanfictionLustige, Traurige, und hoffentlich unterhaltsame Oneshots aus der Welt von Harry Potter. Teilweise kommen auch AU's (Alternatives Universum) vor. Alle Rechte liegen bei J.K.Rowling