Wir sind 1 Million!

1. Kapitel

"Das macht dann 20,47€, bitte.", die Kassiererin lächelt mich freundlich an.

"Ja, bitte mit Karte.", hektisch fummelte ich in meinem Portmonee nach der EC Karte.

"Gut, dann bitte hier einstecken.", ihre perfekt manikürten Fingernägel zeigen auf das Kartelesegerät, das direkt vor mir steht.

Als ich ihrer Anweisung folge, tippt sie plötzlich irritiert auf dem Bildschirm herum.

"Seltsam, Ihre Karte ist leider überlastet", ihre Stirn zieht eine Tiefe Falte.

"Was?", am liebsten hätte ich noch: >schon wieder?< hinterher gesagt, aber dann fällt mir, dass mir diesen Monat ja wieder die Miete abgezogen wurde.

"Haben Sie es auch in Bar?", die nette Dame an der Kasse lächelt jetzt nicht mehr so nett.

"Ähm... Nein... Also ich wollte jetzt mit Karte zahlen und hab kein Bargeld dabei.", druckse ich verlegen. Die Schlange hinter mir wird länger.

"Dann muss ich Sie bitten den Laden zu verlassen.", gereizt nehme ich meine Tasche vom Boden und dampfe ab.

Zeit zum Ärgern habe ich nicht, da sofort mein iPhone los schrillt.

"Ja, Euregio?", melde ich mich mit meinem Nachnamen.

"Guten Tag, Frau Euregio. Schön, dass ich Sie mal erwische...", noch bevor mein Bankberater weitersprechen kann, drücke ich den roten Knopf.

Verdammt! Ich kann jetzt wirklich nicht über meine Schulden reden. Morgen muss ich erst mal meine Prüfung schreiben und dann habe ich vielleicht wieder Lust, mich mit ihm über die vielen roten Zahlen zu unterhalten, die ich übrigens erklären kann. Immerhin habe ich auch Bedürfnisse, die oft über mein barfög gehen, leider!