Kapitel 23: Erfolg? Nicht wirklich...

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Dennis hatte nicht falsch gelegen. Heute war das letzte Training gewesen. Eine Woche nach dem Gespräch mit Scarlet. Und morgen stand die grosse Prüfung an. Er hatte keine Zweifel mehr und konnte in dieser Prüfung nur bestehen. Soweit er sich umgehört hatte, konnte jeder Interessierte bei dieser Prüfung zu schauen. Sollte doch jeder kommen, der wollte, er hatte kein Problem damit.

Müde schlurfte er zum Treffpunkt bei der Statue, wo wie immer Scarlet schon auf ihn wartete. Von Sam war wieder keine Spur. "Schon wieder?", musste er nur fragen, denn sie wussten beide genau, was er meinte. "Ja, schon wieder. Ich glaube, sie hasst uns jetzt. Und sie lässt uns ja nicht die Sache erklären. Vielleicht war es doch ein Fehler, uns in diese geheimen Angelegenheiten einmischen zu wollen." "Nein, das war es nicht!", rief er und bekam gleich von ihr einen überraschten Blick. "Ich dachte, du wolltest das alles gar nicht." "Mag sein, dass es anfangs so war, aber durch unsere Aktionen haben wir herausgefunden, dass da wirklich etwas nicht stimmt. Und in der letzten Woche wurden viele Schüler mehr und mehr nervöser. Darunter auch Emily und Tim. Es wird also bald etwas passieren und du bereust es gerade jetzt?" "Ist ja gut, vielleicht war es nicht ganz so schlecht. Aber wie sollen wir herausfinden, was diese Nervosität verursacht?" 'Gute Frage. Einfach die Schüler fragen, funktioniert sicher nicht. Und einmal wurden wir schon erwischt, falls das noch einmal passiert, werden wir wahrscheinlich nicht so leicht wieder davon kommen. Aber haben wir ein Wahl? Dieses Geschoss wurde auf der Karte als eine Art Informationsspeicher über die Schüler beschrieben. Was, wenn das nur ein Teil der Wahrheit war und es noch mehr dort unten gab?'

Scarlet sah ihn immer noch fragend an, worauf er den Entschluss fasste. "Wir müssen noch einmal hinunter." "Wo hinunter?" "In das verbotene Untergeschoss." "Bist du jetzt verrückt geworden? Dir reicht es wohl nicht, dass wir schon einmal dort unten erwischt wurden!" "Darf ich dich erinnern, dass du uns in diese Situation gebracht hast? Was wir angefangen haben, müssen wir jetzt auch beenden!" "Seit wann willst du plötzlich das alles aufdecken?" "Seit wir so viel Zeit investiert haben und dadurch eine Freundschaft verloren haben." Mit diesem Satz hatte er sie überzeugt, denn sie brachte kein Gegenargument mehr, was nicht gerade typisch für sie war. "Und wann sollen wir dort hinunter?" "So schnell wie nur möglich. Wir wissen ja nicht, wann es losgeht und was dieses "es" ist. Deswegen müssen wir sofort dorthin." "Und die Lehrer dort unten?" "Keine Sorge. Zu dieser Zeit sind die meisten beschäftigt." "Die meisten. Und der Rest?" "So viele werden dort unten schon nicht sein und sonst bringen wir wieder das Argument mit dem Verlaufen. Ich glaube nicht, dass wir zweimal dem gleichen Lehrer begegnen, oder?" "Es wäre schon ein seltsamer Zufall..." "Da hast du es. Willst du sonst noch etwas einwenden?" "...Nein." "Braves Mädchen." Leise schnaubte sie. "Sag das lieber einem Halbhund und nicht mir." "Ach, Gepard, Hund, ist doch fast dasselbe." "Gut, dann nenne ich alle Bären ab heute Hasen." Dennis grinste. "Lass das ja keinen Bären ausser mir hören. Nicht alle sind so freundlich wie ich." Sie erwiderte das Lächeln. "Gut, ich merke es mir."

Vor dem Hauptgebäude blieben sie noch stehen, eigentlich er selbst. Der ganze Mut, den er sich zugesprochen hatte, war verschwunden. Jetzt mussten sich natürlich die Zweifel einmischen. Scarlet sah ihn von der Seite an. "Und? Du wolltest jetzt hinein." "Ich weiss, aber-" "Psst! Schau mal, wer da kommt!", zischte sie ihm zu und deutete nach hinten. Dennis sah dorthin und entdeckte Emily und Tim, die geradewegs auf sie zu kamen. "Ach, verdammt..." Doch anstatt irgendwie angeschrien zu werden, starteten die beiden ein ganz normales Gespräch. "Hallo Scarlet, hallo Dennis. Wir haben von Jacky gehört, was in eurem Team so vorgefallen ist." Er hatte erwartet, dass Jacky Sam's Verhalten weiter erzählt hatte, aber nicht, dass sie ihm zugehört hatten. Er wechselte ein paar ratlose Blicke mit Scarlet, schwieg aber. "Wir wussten nicht, dass ihr auch zu uns gehört, deswegen wollten wir uns entschuldigen." "Zu euch?" "Ja, Scarlet. Schon vergessen?", sagte Dennis leicht angespannt und sie verstand es zum Glück. "Tut mir Leid, ich war gerade etwas verwirrt.", sagte sie schnell. "Dann schätze ich, dass ihr auch auf dem zu der letzten Versammlung seid, oder?" "Genau. Dann können wir zusammen dorthin gehen, was meint ihr?" Er bekam von Scarlet einen fassungslosen Blick zugeworfen, ignorierte ihn aber. "Natürlich können wir das." Dennis liess sie voraus gehen, nur um dann von Scarlet am Arm gepackt zu werden. "Hast du jetzt komplett den Verstand verloren?", zischte sie wütend und achtete darauf, dass Emily und Tim das nicht hörte. "Weisst du eigentlich, wie viel Glück wir gerade haben? Wenn wir bei ihnen bleiben, sind wir abgesichert. Die anderen werden dann auch denken, dass wir auf ihrer Seite sind und keinen Verdacht haben. Ausserdem hat sie gesagt, dass heute die letzte Versammlung ist! Das ist unsere letzte Chance!" Sie nickte nur noch als Einverständnis und folgte dann mit ihm Emily und Tim.

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