Kapitel 17: Der zweite Auftrag

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Hallo alle zusammen! Da bin ich wieder nach etwas langer Zeit, lag daran, dass ich kein Internet hatte und fast nicht überlebt hätte. Aber ich war nicht untätig und hab drei Kapitel fertig geschrieben, die jetzt halt alle auf einmal kommen werden und hoffentlich nicht zu viel sind. Viel Spass also beim durchlesen und noch schöne Ferien!:D

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Schon um sechs Uhr morgens war Ruffles wach und hatte sich hergerichtet. Nun wartete er ungeduldig auf die anderen beiden und sass auf dem Bett. Zwar wusste er, wie er das Aufwachen beschleunigen konnte, doch sie würden ihn wahrscheinlich nur wütend anschreien. Clovis jedenfalls. Um die Langeweile zu vertreiben, blickte er in den Spiegel im Badezimmer und vergewisserte sich, dass alles so war, wie er es wollte. Immerhin wollte er einen besonders guten Eindruck bei dem Jungen hinterlassen, denn wenn dieser Auftrag gut lief, käme schon bald der nächste, den sie natürlich auch perfekt erledigen würden, und so würde das immer weiter gehen, bis sie schlussendlich in die dritte Liga kämen. Nur noch aufgeregter tänzelte er im Bad herum und pfiff eine fröhliche Melodie vor sich hin. Da er die Lautstärke nicht ganz kontrollierte, hörte man schon bald ein Murren aus dem Schlafzimmer kommen und ein Schlag auf seinen Hinterkopf erfolgte.

„Spinnst du so früh am Morgen so einen Lärm zu veranstalten?“, beschwerte sich Clovis und begutachtete sein Gesicht im Spiegel. „Hättet ihr etwas gesagt, wäre ich ruhiger geworden.“, verteidigte er sich, wusste aber, dass er sich da nicht raus reden konnte. Um einen Morgenstreit zu vermeiden, verliess er das Badezimmer und wartete wieder auf seinem Bett. Spike rieb sich die Augen und sah noch ziemlich verschlafen aus. „Ist es denn schon so weit?“ „Erst in zwei Stunden, aber schön, dass du schon wach bist.“ Spike nickte und schien dann zu überlegen. „Warte, wenn wir aber zwei Stunden-„ „Morgenstund hat Gold im Mund!“, unterbrach Ruffles ihn schnell, „Und wer hat Gold nicht gerne? Ich jedenfalls mag Gold.“ „Ja, ich mag Gold auch...“, stimmte er zu und hatte den Gedanken mit dem Aufstehen schon vergessen. 

„Heute haben wir also unseren zweiten Auftrag.“, begann Ruffles seine Rede, „Er muss besser werden als unser letzter, also strengt euch an mit übertriebener Freundlichkeit! Nur nicht zu übertreiben, wir wollen ja nicht, dass er Angst kriegt. Jedenfalls weiss ich, dass wir wieder fünf Sterne bekommen, vier sind auch gut, aber fünf sind eben besser. Höre ich ein „Los Team“?“ Er streckte die Faust in die Luft, bekam aber von keinem der beiden eine Antwort. „Die gleiche Nummer hast du letztes Mal abgezogen und da gab es von uns auch kein „Los Team“. Wieso erwartest du es jetzt?“, meinte Clovis. „Man kann es ja versuchen. Ich kann nichts dafür, dass ihr Spiesser seid.“ „Ich bin kein Spiesser, ich hab nur nicht den gleichen Humor wie du.“ „Welcher Humor?“, fragte Ruffles und prustete los, bekam dafür aber wieder einen Schlag auf den Hinterkopf. „Ich sag hier nur die Wahrheit.“, murmelte er und rieb sich den Kopf. Spike klopfte ihm nur auf die Schulter und folgte Clovis zur Bushaltestelle. Ruffles nahm sich vor, die Laune der beiden zu heben, bevor sie ankamen, denn sonst käme das nicht besser als der letzte Auftrag heraus. Jeder konnte sagen, was er wollte, nur mit Glück hatten sie diese fünf Sterne bekommen. Durch irgendeinen Fehler oder sonst irgendetwas.

Der Lärm auf den Strassen war eine interessante Abwechslung. Noch nie war Ruffles in einer so grossen Stadt wie New York gewesen. Der Campus zählte nicht. Ausserdem war dieser nicht so überfüllt. Vielleicht sind sie einfach zur falschen Zeit gekommen, aber was konnten sie schon machen, wenn ihnen diese Zeit vorgeschlagen wurde. Er sah zu Spike, der etwas nervös wirkte, doch mit etwas Staunen die fremde Stadt bewunderte. Etwas anderes hätte er von ihm nicht erwartet. Clovis liess sich nicht viel anmerken, konnte aber nicht vor ihm die leichte Überwältigung verstecken. Sei sie jetzt positiv oder negativ. „Wo wohnt dieser... Wie heisst er wieder?“, fragte Ruffles in die Runde, um die Stille zu brechen. „Nicht weit von hier. Und er heisst Peter. Wir haben das alles doch gestern besprochen.“, brummte Clovis. „Ich merke mir halt keine Details. Es ist ziemlich früh, wir können noch etwas die Stadt anschauen.“ „Und in ein Café noch herumhängen, wenn wir schon dabei sind.“, antwortete er mit reiner Ironie, „Wir haben hier einen Auftrag, wir machen keine Sightseeingtour!“ „Ist ja gut. Meint ihr, Pellegrin hat sich extra für uns gemeldet, um uns dieses Mal endgültig fertig zu machen?“ „Gut möglich. Dem würde ich alles zu trauen.“ Ruffles sah hinauf in den Himmel, erwartete, ihren Hassbeobachter zu sehen, doch kein Vogel befand sich dort oben. Clovis war seinem Blick gefolgt, senkte ihn aber wieder und lief zielstrebig die Strasse entlang.

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