Fluch oder Segen

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Wow ich bin so mega glücklich über jeden like dieser Geschichte. Vielen Dank.

Genau 1 Woche ist es her. Eine Woche wo ich nichts von ihm hörte geschweige ihn gesehen habe. War mein Kuss zu viel? War ich nun in der Rolle, mich bei ihm zu entschuldigen?
Paul trifft ihn fast täglich beim Sport doch ich traue mich nicht nach ihm zu fragen. Auch das mit Felix liegt mir noch in den Knochen. Das er mich geschlagen hat, mich über ein 1 betrogen hat. Es Verletzte meinen kaum vorhandenen stolz sehr.

Ich bin gerade auf dem Weg zur Arbeit, am Nachmittag würden Lisa und ich ins Haus fahren um dort ein paar Sachen von mir zu holen und um ihm seinen Schlüssel zugeben. Es soll der Abschluss sein, der Abschluss einer Beziehung an der ich zu Beginn an die Ewigkeit geglaubt habe obwohl sie schon lange zum Scheitern verurteilt war.

"Nina!" Kommt Elias mir mit luftsprüngen entgegen. Ich hatte gerade erst den Speisesaal im Erdgeschoss betreten. Meine Lippe war so gut wie verheilt, zum Glück. Die letzte Woche hatte ich mich krankgemeldet auch wenn mir das wirklich sehr schwer gefallen war.

"Ganz ruhig!" Lache ich und stoppe seine Euphorie in dem ich meine Hände behutsam auf seine Schultern lege.
"Ich... ich darf heute zum Boxen!!!!" Strahlt er und steckt mich an.
"Wirklich. Oh das freut mich sehr." Sage ich ehrlich.
"Aber" beginnt er nun "einer muss mich begleiten. Würdest, naja , würdest du mit mir kommen?" Kommt etwas schüchtern von ihm.
Ich! Zum Training wo Max der Trainer war? Ich bin mir unsicher doch wie könnte ich bei seinen rehbraunen Augen und diesem Schmollmund schon nein sagen.
"Wann ist das noch mal?"
"17uhr, also wenn wir hier halb los laufen wäre das super. Machst du es? Bitte Nina. Bitte"
Ich muss lachen und nicke " geht klar großer aber nur wenn du jetzt frühstückst" grinse ich und werde sogleich fast erdrückt von seiner Umarmung.
"Du bist die beste." Strahlt er mich noch mal an und geht zurück an seinen Tisch.
Ich schlängel mich durch den Saal zum Büro um eine kleine Übergabe von meine Kollegin zu erhalten.
Mina mustert mich zu Beginn besorgt.
"Was ist mit deiner Lippe?" Kam als erstes von ihr. Tja auch wenn sie fast abgeheilt ist, meiner Kollegin mache ich leider nichts vor.
"Wir.. also..." versuche ich mir eine Ausrede einfallen zu lassen.
"Ich hatte einen Fahrrad unfall" Platz der nächstbeste Gedanke aus mit heraus.
"Wirklich!krass! Hast Du dich schlimm verletzt?"
Ich schüttel den Kopf und bekomme eigentlich ein schlechtes Gewissen ,  ich hasse lügen doch will ich mein privateschaos von hier verhalten.
"Nein, nur die lippe" sage ich überzeugt und setze mich neben sie.
"Ist was passiert als ich weg war?" Versuche ich das Thema aufs wesentliche zurück zu bringen.

"Naja also großartig nichts. Elias darf zum boxen"
"Ja das hat er mir schon erzählt" grinse ich.
"Ok. Und..ehm Jenny hat wohl Liebeskummer und lässt zur Zeit niemanden an sich ran. Sie zeigt ein sehr ablehnendes verhalten und verbleibt fast nur im zimmer"
Liebeskummer ist in dem Alter das schlimmste.
"Ich schaue nachher mal nach ihr. Sind wir heute nur zu zweit?" Frage ich sie , als ich keine weitere Tasche im personalraum feststelle.
"Ja kim ist krank. Kerstin kommt heute aber früher damit du dann pünktlich gehen kannst".
"Ich gehe später mit Elias zum traininig" informiere ich Sie.
"Stimmt da war ja was. Gut naja dann schauen wir mal nach unseren rabauken"

Jeder hier hat seine Aufgabe. Wochenweise hat jeder mal küchendienst oder ander Aufgaben. Momentan haben wir 15 Kinder unserem Heim.
Warum dieses Gebäude für mich so wichtig ist und auch die Arbeit!? Ich selber habe bis zu meinem 17 Lebensjahr,  8 Jahre hier gewohnt und weiß wie es ist ohne richtige Eltern aufzuwachsen. Wie es ist von den Eltern nicht einmal beschützt oder geliebt zu werden.
Mit 8 habe ich das erste mal gekifft, mit 6 das erste mal geklaut und kurz bevor ich hier her kam sogar jemanden mit einem Messer bedroht. So früh, in einer Zeit wo man noch Kind sein darf, wo man doch eher mit Puppen spielt und Mädchen Dinge macht.
Ich war eine kleine Rebellion habe hier wirklich oft quer geschlagen doch irgendwann, ich glaub ich 15 Jahre und kam gerade so an einem Gefängnis Aufenthalt vorbei, wurde ich wach und änderte mich von jetzt auf gleich. Ja meine Kindheit war scheiße doch sie machte mich zu dem was ich heute bin. Ich glaube gerade deswegen liegen mir die Kids so am Herzen. Auch diejenigen auf der Straße. Ich habe selber ein halbes Jahr dort verbracht und bin aus dem Heim abgehauen. Ich dachte mir , so naiv wie ich war, ich komm schon zurecht und niemand kann mir was vorschreiben.
Ich verdiente mir damals durch straßenmusik ein paar Groschen um nicht mit leerem Magen ins Bett zu gehen, was aus einem Schlafsack in einem leeren Gebäude bestand.

Ja auch Ich habe meine Geschichte und Teile sie nur mit wenigen. Lisa!

Sie wohnte damals hier in der Straße und war diejenige Freundin die das komplette Gegenteil war. Sie hatte eine Familie, ein Dach über den Kopf, Empfang viel liebe und Zuneigung. Diese Zeit schweißte uns einfach sehr zusammen.

[...]

"Hast du alles?" Frage ich den aufgedrehten jungen neben mir, kurz bevor wir zum Boxen machen.
"Ja!" Lächelt er und spring nervös auf und ab. Schon lange habe ich ihn nicht mehr für irgendwas so begeistert gesehen.
Das Max da sein könnte, Blende ich erst einmal aus.

Wir laufen die paar Minuten zur alten Sporthalle der Schule und Elias wurde immer ruhiger, seine Nervosität hat wohl überhand genommen.
Doch auch meine steigt an, als ich sein Auto auf dem Parkplatz sehen konnte.
"Bereit!?" Frage ich eher mich selber als Elias als ich den Zugriff der Tür in der Hand halte."ja" antwortet er, doch bevor ich sie aufdrücken konnte riss sie mir jemand aus der Hand und rennt regelrecht in mich hinein.
"Oh es t.... Nina?" Sehe ich in seine grün-braunen Augen.
"Hey" sage ich überrascht und starre ihn wie eine psychopatin an.
"Es.. was machst du hier?"
Ich fand kaum meine Stimme wieder, so sehr überrascht es mich das er vor mir steht. Er trug eine kurze rote sporthose mit der Aufschrift loyal, dazu ein weißes Shirt.
"Sie begleitet mich " Antwort stattdessen Elias für mich.
"Ach, du musst Elias sein. Hi, ich bin Max. Geh doch schon runter und ziehe dich um, wir fangen in 5 Minuten an" lächelt er ihn an.
Oh Gott diese Grübchen!

"Muss noch was unterschrieben werden?" Versuche ich professionell zu wirken.
"J..ja Na klar. Geh doch schon mal rein, Rico  ist auch da der gibt dir alles. Ich muss kurz telefonieren" grinst er mich an und ich geh unbeholfen an ihm vorbei. Da er jedoch in der Tür steht kommen wir uns sehr nahe. Ich ziehe stark seinen Duft  ein und muss mich wirklich konzentrieren. Warum hat er so eine Wirkung auf mich. Es überrascht mich schon sehr das er ganz normal mit mir umgeht, gerade nachdem er damals einfach abgehauen war als ich ihn geküsst habe. Vielleicht war er auch einfach nur höflich.

Ich schüttel meine Gedanken ab, als ich die Halle betrete und desorientiert nach Rico suche.
Schnell finde ich ihn, er Albert gerade mit einem anderen herum und seine lache hört man quer durch die Halle.
Zielstrebig bewege ich mich auf ihn zu und werde auch von ihm gesehen. Mit einer netten Umarmung begrüßt er mich.
"Na!alles gut?
"Bestens!Max hat gesagt ich muss noch was unterschrieben für Elias" informiere ich ihn.
"Ja... warte kurz ich hole es"
Sowie er verschwunden ist schaue ich mich um.
Sie haben hier einiges an Geräten stehen und sogar einen boxring. Sehr beeindruckend auch die Menge an Kindern die hier sind.
"Hier" höre ich Rico und drehe mich ihm wieder zu.
Kurz überfliege ich die 2 Seiten und setzte mein Kürzel darunter. Hinter mir höre ich seine unverkennbare Stimme. Er hockt soch nun neben mich, da ich mich vor eine Bank gehockt habe um ordentlich zu unterschreiben.
"Wir geht es dir?" Klingt er besorgt
"Geht. Nachher hole ich meine Sachen und dann ist es Geschichte. Und dir?" Schließlich hatte er einen mega Verlust erlitten. Er dachte er wird vater das muss bitter wehtun.

"Sie hat gestern alles geholt und wollte anscheinend eine 2. Chance" sagt er.
"Ehm. Also." Stammelt er plötzlich nervös "meinst du wir können das Essen nachholen von letzter Woche?"
Verwirrt sehe ich ihn an, ich hätte mit vielen gerechnet aber nicht damit.
"Ich will mich für meinen Abgang entschuldigen" erklärt er sich.

"J-ja" stottere ich fast und schlucke schwer als ich erkenne wie sehr mich diese Frage aus der Bahn geworfen hat.
"Gut. Morgen Abend? Ich hole dich bei Paul um 19 Uhr ab?."
Kein Ton verlässt meine Lippen deshalb nicke ich und schon entschuldigt er sich,da er nun trainieren muss.
Ich verabschiede mich bei Elias und mache mich nach Hause. Dort wartet schließlich schon Lisa ungeduldig um mit mir meine Sachen zu holen.

So richtig zufrieden bin ich nicht mit dem Kapitel aber ich bin trotzdem gespannt wie es weitergeht!!!!

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