oculi caecorum

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Ich bin für dich da
Bei Sturm und Sonnenschein
Für dich war immer klar
Mein Herz sei hart wie Stein

Du gingst bald davon aus
Dass nichts mich mehr verletzt
Denn alle meine Tränen
Die wisch ich einfach weg

Du schaust mich an und sagst
Mein Leben sei ein Traum
Dass jeder Mensch mich mag
Man könnte mir vertrauen

Du sagst ich sei ein Anker
Für dich in dieser Welt
Dass jedes meiner Worte
Dich am Leben hält

Doch du siehst nicht den Regen
Siehst weder Dreck noch Staub
Du siehst mich nur zum Reden
Weil ich's dir ja erlaub

Du weißt nicht wie ich heiße
Du weißt nicht wer ich bin
Du kennst nicht meine Leiden
Du siehst ja gar nicht hin

Du denkst ich sei die Stärke
Und nichts könnt mich zerstör'n
Doch wüsstest du es besser
Würd'st du's nur einmal hören

Den Bruch in meiner Stimme
Wen ich dir sag „bleib dran"
Das Rasseln meiner Lunge
Bei hoffnungsvoll'm Gesang

Das Fließen meiner Tränen
Die meine Haut zerstören
Das Brechen meines Herzens
Das nur Musik erhört

Hörst du die Scherben klirren
Die meine Seele war'n?
Ich hülle sie in Stille
Versuch sie zu bewahren

Bewahren vor den Schmerzen
Die mich einst übernommen
Die mir im Schein von Kerzen
So harmlos vorgekommen

Bewahren vor den Ängsten
Die ich nun in mir trag
Bewahren vor der Liebe
Die ewig mir verzagt

Bewahren vor dem Kummer
Vor lang verkomm'nem Leid
Das irgendwann im Schlummer
Mir stiehlt das glücklich Kleid

PoetryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt