Nimm es nicht persönlich.

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Manchmal male ich mir aus, wie wir nebeneinander liegen und du dich über mich beugst, um meinen Hals zu küssen. Sanft legen sich deine Lippen an die dünne Haut und dann wanderst du weiter zu meinem Ohr, wo ich deinen warmen Atem in meinen Haaren und im Nacken spüre und du flüsterst: ''Ich kann nicht fassen, dass du geglaubt hast, ich könnte dich jemals lieben.''

Ich drehe mich zu dir und schaue in deine vor Boshaftigkeit glänzenden Augen. Irgendwie muss ich grinsen, denn deine Stimme klingt melodisch. Es ist die Stimme des Menschen, den ich am meisten liebe.

''Wenigstens liebt einer von uns den anderen." entgegne ich und streichle deine Haare. Ich will nicht, dass du mich belügst, die Nummer haben wir ja bekanntlich durch, aber die Wahrheit aus deinem Mund zu hören tut weh. Gerne würde ich dich packen und deinen Kopf gegen die Tischkante schleudern damit du langsam und qualvoll verblutest, während ich neben dir Platz nehme, deinen letzten Atemzügen lausche und dir davon erzähle, wie ich mich in dich verliebt habe und wie es war, als ich merkte, dass ich dir egal bin.

Ob du es glaubst oder nicht, es wäre das erste Mal, dass wir dasselbe empfinden würden. Es gibt nur eins, was mich davon abhält, dir das Lebenslicht auszupusten. Du wärst nicht mehr da. Ich würde aufwachen und wissen, das etwas in meinem Leben fehlt. Als legte jemand einen Schalter um, denke ich daran, wie es wäre, wenn ich verbluten würde.

"Wer?"

"Ok, aber was hat das mit mir zu tun?"

Ich liebe dich.

Aber nimm es nicht persönlich. 

Das perfekte OpferWo Geschichten leben. Entdecke jetzt