Kapitel 2

10 0 0
                                    

Am nächsten Morgen wachte Melina als erstes auf. Sie schaute sich um und sah, dass Annika noch schlief. ''Es war also kein Traum'', stellte Melina glücklich lächelnd fest. 

Langsam kletterte Sie aus dem Bett, warf sich ihr getrocknetes Kleid über und verlies Annikas Schlafzimmer der Waldhütte. Ihr Plan, Annika mit einem Frühstück zu wecken, schien voll aufzugehen. Dank Annikas Großvater, der in einem Raum unter dem Fußboden der Hütte eine, auch im Sommer gut gekühlte, Vorratskammer angelegt hatte, war das Zubereiten von Pancakes ein leichtes. 

Melina war eine begnadete Köchin, vor allem wenn es um Süßspeisen ging. Zu Geburtstagen zauberte sie mit wenigen Zutaten die aufwendigsten Torten. Alle ihre Freunde und Verwandten waren jedes mal begeistert.

Nach einer guten halben Stunde war sie fertig. Sie hatte die Pancakes in Form von Herzen zubereitet, um Annika eine besondere Freude zu machen. Sie stellte die zwei Teller mit den Pancakes auf ein Tablett und ging vorsichtig in Richtung Schlafzimmer. Als Melina vorsichtig die Tür öffnete und durch den Türspalt schaute, sah Sie, dass Annika noch schlief.

 Das Tablett stellte sie auf Annikas Schreibtisch ab, dabei sah sie ein paar der Bilder, die Annika gemalt hatte. ''Wow'', dachte sie. Solche, in ihren Augen, Meisterwerke hatte sie noch nie gesehen. Sie nahm ein paar der Bilder in die Hand und schaute sie sich genauer an. Mit einem mal riss sie die Augen auf. Das waren sie beide. Annika und Melina. Annika hatte sich scheinbar schon länger ausgemalt, wie sie ihrer besten Freundin ihre Liebe gestehen könnte. Das nächste Bild. Ihr Geheimversteck in der alten Mine. Dann die Waldhütte. Annikas Schlafzimmer. Beide kuschelnd im Bett. Es war alles bis ins Detail gleich mit den Geschehnissen des vorigen Tages. Melina hatte Tränen in den Augen, doch gleichzeitig war sie ein wenig verwundert. Sie sah sich das Bild der Waldhütte nochmal genauer an. An der rechten Ecke meinte sie eine kleine Gestalt zu erkennen. 

''Was ist das denn da?'', flüsterte sie leise. Was war es nur? Ein Zwerg vielleicht? Nein. Auf keinen fall, dachte sie. Melina kannte die Geschichten über die Wälder. Als Kind hatte ihre Großmutter ihr immer von den Zwergen des Waldes erzählt. Ihr gefielen die Geschichten zwar, doch glaubte sie nicht, dass sie wahr sein könnten.

Hinter ihr quietschte das Bett. Ertappt drehte Melina den Kopf, doch konnte Sie aufatmen. Annika hatte sich nur umgedreht. Sie nahm das Tablett wieder auf und ging zu ihrer Freundin. ''Guten Morgen kleine Schlafmütze'', sagte Melina mit sanfter Stimme und küsste Annika vorsichtig auf die Wange. Langsam öffneten sich Annikas Augen. Sie blickte in die Augen von Melina. Diese wunderschönen blauen Augen. Das war das erste, was ihr damals auffiel, als sie Melina kennenlernte. ''Guten Morgen Schatz'', antwortete Annika glücklich lächelnd. Ihr Blick fiel auf das Tablett in den Händen ihrer Freundin. ''Du hast Frühstück gemacht? Du bist ein unglaublich Liebevolles Mädchen!'' staunte Annika. Melina wurde rot. Sie kannte das nicht. Noch nie hatte ihr jemand solche Komplimente gemacht. ''Da...Danke'', stammelte sie verlegen. Annika küsste sie. Sofort waren beide wieder wie im siebten Himmel. ''Jetzt lass uns aber erstmal Frühstücken, sonst sind die Pancakes gleich kalt'', schlug Melina vor.

Nachdem sie gefrühstückt hatten, planten sie den Tag. Da es wieder sehr warm werden sollte, entschieden sie sich, zum nahegelegenen Waldsee zu gehen. ''Haben wir alles? Getränke, Handtücher, Snacks?'', fragte Annika. Melina nickte eifrig. Doch dann wurde sie blass. Sie hatte an alles gedacht, was sie von zu Hause mitbringen wollte, doch ihren Bikini, der lag noch zu Hause auf ihrem Bett. Da lag er natürlich gut. ''Verdammt'', fluchte Melina. ''Mein Bikini liegt noch zu Hause.'' ''Manchmal bist du echt ein Schussel'', lachte Annika. ''Aber was jetzt? Meine Badeanzüge passen dir ja nicht.'' ''Wir gehen trotzdem. Schwimme ich halt ohne Bikini!'', stellte Melina entschlossen fest. Annika wurde es ganz warm. Sie kannte Melinas wunderschönen Körper, doch war es jedes mal eine Augenweide, ihn zu sehen. Sie lies sich nichts anmerken, setzte ihren Rucksack auf, nahm Melina an die Hand und zog sie ungeduldig Richtung Tür.

Nach ungefähr 10 Minuten zu Fuß waren sie da. Der kleine See glitzerte in der Sonne. Zusammen breiteten sie die große Picknickdecke aus und setzten sich drauf. Als Melina ihre Tasche auspackte, begann Annika sich umzuziehen. Klar, das hätte sie auch in der Hütte machen können, aber da niemand außer ihr und Melina den See kannte, war die Gefahr, dass jemand außer ihrer Freundin sie nackt sehen könnte, ziemlich gering. Als sie ihren Badeanzug aus der Tasche holte, zögerte sie. Was war das für ein Gefühl? Sollte sie den Badeanzug anziehen? Nein. Das wollten ihre Gefühle nicht. ''Was ist los, Engel?'', fragte Melina besorgt. ''Nichts schlimmes. Es ist nur... Ich hab das noch nie gemacht'', antwortete Annika mit leichtem zittern in der Stimme.

Eigentlich hatte Annika kein Problem ihren Körper zu zeigen, doch nackt schwimmen? Das kannte sie nicht. Selbst wenn sie allein im See schwamm, trug sie dabei immer ihren Badeanzug. Doch nun hatte sie wieder dieses kribbeln im Körper. Sie wollte ihrer Freundin zeigen, dass sie auch mal neues ausprobieren könnte. Mit einem verschlagenen lächeln packte sie den Badeanzug wieder in die Tasche.

''Schatz, du musst dich meiner Situation nicht anpassen'', sagte Melina mit liebevoller Stimme, als sie sah, wie Annika ihren Badeanzug wieder einpackte. ''Ich weiß, dass ich das nicht muss. Ich will es aber'', entgegnete Annika bestimmt. 

Als sich beide ihrer Kleidung entledigt hatten, nahmen sie sich bei der Hand und gingen ins Wasser.

Das Gefühl in Annika wurde immer stärker. Sie selbst war verwundert darüber, dass ihr Körper so reagierte. Das Gefühl der Lust kannte sie in Ihrem Alter nur, wenn Sie sich selbst befriedigte, doch nun, das war neu für Sie. Eine Mischung aus Lust, verlangen und Ekstase. Sie fühlte sich ein wenig Unwohl damit, doch konnte sie sich damit vorerst arrangieren.

Nach einer weile wollten die beiden Mädchen eine kleine Pause einlegen und etwas essen, deshalb schwammen sie zum Rand und setzten sich anschließend auf die Decke.

''Schatz, ich fühle mich irgendwie komisch. Mir ist nicht schlecht, es hat mehr mit dem Kribbeln im Bauch zu tun. Ich kann es nicht genau erklären'', sagte Annika mit hängendem Kopf.  ''Ich weiß was du meinst. Mir geht es nicht besser'', entgegnete ihr Melina. Auch Sie hatte dieses komische, kaum erklärbare Gefühl. Annika hob Melinas Kopf sanft an. Beide sahen sich lange in die Augen. Mit kurzem zögern bewegte Melina sich mit geschlossenen Augen leicht auf Annika zu, die ihr es gleich tat. Lage und Innig küssten sie sich. 

Dabei bemerkten sie nicht, dass sich ein Regenguss näherte. Erst als es anfing, dass die ersten Regentropfen auf dem Boden auftrafen, lösten sie sich voneinander. Annika schaute in den mittlerweile Wolkenverhangenen Himmel.

''Schnell, beeil dich! Sonst werden wir wieder fürchterlich nass!'', rief Annika hektisch, doch Melina war die Ruhe selbst. Der Regen war warm und trotzdem erfrischend. Annika bemerkte die Ruhe ihrer Freundin und wurde dadurch selbst ruhiger. Die beiden hatten ihre Sachen gepackt und schlenderten nun Hand in Hand durch den Wald in Richtung Hütte. Es war ihnen Egal, ob sie Nass wurden, ja, sie genossen es sogar regelrecht.

An der Hütte angekommen entledigten sich beide ihrer nassen Kleidung und hängen sie zum trocknen auf die überdachte Veranda. Danach bereiteten sie das Abendessen vor. Einen leckeren Salat mit frischen Kräutern aus dem Wald. 

Nachdem sie den Tisch abgeräumt hatten, ließen sie den Abend mit einem Buch ausklingen. Da sie beide einen ähnlichen Geschmack hatten, was Bücher betraf, fand sich für Melina in Annikas kleiner Bibliothek auch etwas gutes zum Lesen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 11, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Die Befreiung ihrer PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt