Adam stand am Fenster und schaute in die Nacht hinaus. Seit der Begegnung mit Miranda vor drei Tagen hatte er keine Nacht mehr schlafen können. Draußen leuchteten die selben Straßenlaternen, unter denen er in jener Nacht gestanden hatte. Sein Handy vibrierte. Er holte es von seinem Nachttisch. Eine Nachricht von Jakob. Mal wieder. Adam hatte aufgehört zu zählen, wie viele es inzwischen waren. Außerdem wollte er seine Entschuldigung nicht hören. Seufzend legte er es zurück. Durch das runde Turmfenster sah er den Vollmond. Adam musste gähnen. Es wäre jetzt wirklich besser ins Bett zu gehen. Adam zog sein T-Shirt aus, schlug die Bettdecke zurück und legte sich hin. Er zog die Bettdecke über den Kopf und atmete den Duft ein. Warum? Adam seufzte, drehte sich auf die andere Seite und starrte weiter den Mond an. Die Geschehnisse der Nacht gingen ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sein Handy klingelte. Verdammt, er wollte schlafen! Genervt und sehr müde ging er ran. „Hi", sagte Jakob, vermutlich überrascht, dass Adam das Telefonat angenommen hatte. „Hi.", knurrte Adam genervt. Stille. „Also", unterbrach er das Schweigen. „Wenn du nichts zu sagen hast, es ist halb zwölf, ich gehe jetzt in's Bett." „Nein warte!", sagt Jakob hastig. „Ich.... Es tut mir leid.". Damit gab sich Adam nicht zufrieden: „Was tut dir Leid?" „Alles! Einfach alles!", brach es aus Jakob hervor. „Und das heißt?" „Wie ich dich behandelt habe, tut mir Leid. Ich hätte es ihm nicht sagen sollen." „Nein, hättest du nicht.", stellte Adam fest. „Hör zu, ich..." „Nein." Er wollte Jakob nicht hören. Er hatte Adam enttäuscht und verraten. Für sie. Adam ballte die Fäuste und legte auf. Das war alles Mirandas Schuld. Er legte sich in sein Bett und schloss die Augen. Sobald er eingeschlafen war, sah er wieder die Landstraße und das bewusstlose Mädchen vor sich. Jakob und Miranda links und rechts von ihm, sein Vater direkt vor ihm, mit geballten Fäusten. Adam wimmerte im Schlaf. „Was hast du dir dabei gedacht, Junge?!" „Ich..." Adam schaute verzweifelt zu Jakob. Sein bester Freund konnte ihm das doch nicht wirklich antun, oder? „Ich..." Sein Vater machte einen Schritt auf ihn zu. „ich war das nicht!", rief Adam verzweifelt. Mirandas Mundwinkel umspielte ein leichtes Lächeln. „Wer soll sie denn sonst angegriffen haben?! Ich wusste nicht, dass du sowas nötig hast.", meinte sein Vater enttäuscht. Niedergeschlagen blickte er zu Jakob. „Bitte, du weißt das ich sowas nie tun würde!" Erneut wich Jakob Adams Blick aus. „Ich würde bei vielen Dingen für dich Lügen, aber nicht bei solchen Sachen." Adam sah seinen Freund verwirrt an. Ihm war klar gewesen, das Jakob alles für Miranda tun würde, aber das? Als Miranda Adams Vater angerufen hatte und ihm erzählt hatte, Adam habe ein Mädchen vergewaltigt und bewusstlos geschlagen, hatte er gedacht, er könnte sich auf Jakob verlassen. Wie man sich täuschen konnte.
DU LIEST GERADE
short story
Short StoryEinfach eine short story, die uns Mal so eingefallen ist. Mit mehreren Kapiteln. Sorry!! Vielleicht möchtest du es ja trotzdem lesen.