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Laut lachend drückte ich meine verkrampfte Hand in meine Seite, die langsam zu Stechen begann. Selbst vereinzelte Tränen fanden ihren Weg aus meinen zusammengekniffenen Augen und tropften still auf meine Brust, die durchgehend von meinen Lachern erschüttert wurde. Egal wie sehr ich es versuchte, immer wieder erschien der Anblick des panischen Gesichtes des Mannes vor meinem inneren Auge und versetzte mich jedes Mal aufs Neue in schallendes Gelächter. Es ging so weit, dass ich mich vor Schmerzen zusammenkrümmte, doch weiterhin einfach nicht aufhören konnte zu lachen.

Sein Gesichtsausdruck war wie ein Tattoo permanent in meinem Kopf sichtbar und wenn ich daran dachte, weshalb er solch eine Todesangst verspürt hatte, brach eine neue Welle an Gelächter in mir aus.

"I-Ich wollte doch n-n-nur mein Ge-Geschäft erledigen, d-d-da kommt dieses... dieses Monster u-u-und... und will mich auffr-r-ressen!"

Monster.

Daran erkannte man mehr als nur deutlich, dass er neu auf dieser Insel war, denn nur dann würde man ein solch harmloses Wesen als Monster betiteln.

Ein Raptor, das war ein Monster. Ein herzloses, blutrünstiges Monster, welches alles fraß, was nicht bei Drei auf den Bäumen war. Raptor kannten keine Gnade, ihnen war es egal, welches Wesen ihre nächste Mahlzeit war.

Bei der Aussage des braunäugigen Mannes hatte ich auch für einen kurzen Moment die Befürchtung, in der nächsten Sekunde zwischen den Zähnen eines solchen Monsters zu sterben.

Was ich wohl am wenigsten vermutet hatte, war, dass ein kleiner Dodo mit flatternden Flügeln durch die Tür hineinstürzt und panische Kreise drehte. Wahrscheinlich hatte der Mensch das kleine Tier aufgeschreckt und es bei seiner Flucht hierher gelockt.

Ein weiterer Schrei riss mich aus meinen Lachanfall und endlich gelang es mir, tief nach Luft zu schnappen und meine Lacher zu unterdrücken. Obwohl nun mein Bauch schmerzte, zog ich mich noch immer leise kichernd an der Wand hoch und schlich mich unauffällig zur Quelle des Schreies.

Wie ich es aus tränenverschleierter Sicht erkannte, wurde der Braunhaarige gerade von dem leicht pink schimmernden Dodo attackiert, falls man es so nennen konnte. Denn das kleine Wesen huschte nun wild durch den Raum und schlug dabei unbeabsichtigt mit seinen Flügeln gegen den an der Wand kauernden Menschen. Bevor einer der Beiden mich wahrnahm, stürzte ich mich blitzschnell auf den Dodo und drückte ihn fest an meinen immer noch nackten und blutverschmierten Oberkörper. Um das Tier zu beruhigend, strich ich langsam und sanft durch sein Gefieder. Anfangs wehrte sich der Dodo zwar noch mit Krallen und Federn, wodurch er meine bereits geschundene Haut zwar weiter zerkratzte, doch mit der Zeit entspannte er sich unter meinen zärtlichen Streicheleinheiten.

Aus dem Augenwinkel konnte ich nur unscharf ausmachen, wie sich der Mensch unsicher aufrappelte und mit kleinen Schritten näher zu uns trat. Dies schien auch der Dodo zu bemerken, denn erneut bohrten sich seine winzigen Krallen in meine Haut und er versuchte zappelnd aus meinen Griff zu entkommen. Dabei zerschnitt er die schützenden Blätter an meiner Haut und riss somit meine Wunden, die gerade dabei waren langsam zu verheilen, schmerzvoll wieder auf. Mit einem spitzen Schrei sackte ich zusammen, der Griff um das Tier lockerte sich und der Dodo suchte das Weite, während ich wimmernd auf die Knie fiel und meine Hände auf die blutenden Schnitte drückte.

Eine Zeit lang war ich nur darauf fokussiert, die Blutung zu stoppen, was mir schließlich auch gelang, als ich einen Teil meiner Stoffhose abriss und es auf die Wunden drückte. Kaum war dies geschafft, erhob ich meinen Kopf und blickte in den Raum, wobei die Verwirrung mir deutlich ins Gesicht geschrieben war.

Nicht weit von mir entfernt hielt der Mann, von dem ich eigentlich gedacht hatte, dass er eine panische Angst vor so gut wie allen Wesen hat, den pink schimmernden Dodo in seinen Händen und blinzelte wütend auf diesen hinab.

Immerse  [Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt