Russische Nächte

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Nur für einen Abend frei, die Sorgen vergießen sich im Abendrot, versinken im dunklen Firmament

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Nur für einen Abend frei, die Sorgen vergießen sich im Abendrot, versinken im dunklen Firmament.

Der Wagen, in dem sie sich befindet, hält vor dem opulenten Palast, der von unzähligen Lampen angestrahlt, fast selbst zu leuchten scheint. Nur Sekunden später wird die Tür geöffnet und ihr eine Hand aus silberweißem Samt gereicht. Einer Schlange gleich begibt sie sich aus der Limousine, die wie ein schwarzer Panther in der Nacht verschwindet, nachdem sie von einem Pagen auf dem ausgerollten roten Teppich bis zum Eingang gebracht wird. Ihr wird der Weg zur Gaderobe gezeigt, an der sie ihren Pelz hinterlässt. Kurz hinter den großen prunkvollen Türen des Saals, etwas abseits an der Wand, hält sie inne, schließt kurz die Augen und saugt den Moment in sich auf.

Gelächter dringt an ihre Ohren, der Duft vom süßen Parfüm der Damen schleicht sich in ihre Nase, ein Lächeln blüht auf ihren roten Lippen. Nur ein Augenblick in dieser wunderschönen Welt des Prunks, doch sie fühlt sich wie neu geboren. Mit dem Öffnen ihrer Lider taucht sie völlig ein in die Nacht aus Musik und Tanz, ein warmes Licht schwebt im Raum, als würde feiner Goldstaub in der Luft zum Tanzen bitten. Bedächtig geht sie ein paar Schritte in Richtung eines Bediensteten und nimmt sich ein Glas Champagner von einem silbernen Tablett, nippt an dieser prickelnden Flüssigkeit und schaut sich ein wenig um. Frauen in endlos schönen Kleidern und Männer in feinsten Anzügen erheitern sich an Gesprächen, ein Orchester stimmt sich mit ein paar zarten Tönen ein, bis später zum Tanz geladen wird.

Ihr Glas ist leer und sie verliert an Mut, sich in diese Gesellschaft einzufügen. Enttäuscht stellt sie das Champagnerglas auf dem selben Tablett, des selben Bediensteten, ab und kehrt sich mit Tränen in den Augen Richtung Ausgang.

Dann, wie ein warmer Sonnenstrahl, spürt sie ein Augenpaar auf sich ruhen.

Die Gesellschaft eine Qual, Zwang und Regeln. Einladungen, die man widerwillig nicht ausschlägt, Kleidung in die man sich zwängt, um anderen zu gefallen.

Der Abend will nicht vergehen, er steht am Rande wie ein Außenseiter und beobachtet die Menschen, die sich prächtig amüsieren. Ein paar Unterhaltungen führt er aus Höfflichkeit, genau wie just in diesem Moment, als ein kleiner Luftzug sich durch den stickigen Saal bahnt und seinen Blick schicksalhaft zu ihr lenkt.

Da steht sie in ihrem langen roten Kleid wie ein Engel, voller Anmut, ihre Präsenz füllt den Raum für ihn und wie ein Magnet wird er von ihr angezogen. So begibt er sich sanften Schrittes, als gehe er auf Wolken, zu dieser zauberhaften Dame, die ihm ein schüchternes Lächeln schenkt. Charmant verbeugt er sich leicht und haucht einen Kuss auf ihre weiche Hand. Gerade will er ein Wort verlieren, als ein Walzer erklingt.

Ein Feuer in ihren Augen, die Glut in ihrer Seele geschürt, solch herrliche Melodie, die ihre Füße über den Boden schweben sehen will. Da schwingt der Gentleman sie gewieft mit einem hinreißenden Blick aufs Parkett und beginnt sich mit ihr im Kreise zu drehen, während die Welt um sie herum immer leiser wird. Sie blicken einander in die Seelen, verfließen zu einem Ganzen in dieser herrlichen Nacht. Drehung um Drehung verzaubern sie sich selbst. Schneller, immer schneller, als würden sie in den Himmel steigen wollen. Es gibt kein Halt mehr auf der Erde. Nur noch zärtliche Berührung und pochende Herzen, die zu dem Takt der Musik synchronisieren. Schwingung um Schwingung, vergessen sie sich und ihre Umgebung, schwirren in ihrer eigenen Sphäre.

Vergessen die Zeit und tanzen, bis die letzte Note verklungen, bis der letzte Gast sich zum Gehen wendet. Die Schuhe, längst durchgetanzt, erzählen von dem Glück, das ihnen widerfahren.

Ein scheuer Augenschein von ihr zu ihm.
Ein warmes Lächeln von ihm zu ihr.

Stumm küsst er zum Abschied ihre Hand in dieser lauen Nacht, der Mond hüllt sie in seidenes Silber, bevor sie mit ihrem roten Kleid elegant in dem schwarzen Panther verschwindet und dem Traume entflieht.

Stumm küsst er zum Abschied ihre Hand in dieser lauen Nacht, der Mond hüllt sie in seidenes Silber, bevor sie mit ihrem roten Kleid elegant in dem schwarzen Panther verschwindet und dem Traume entflieht

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Ich habe mit mir gehadert, es zu veröffentlichen, da es nicht sehr lang ist. Es entstand aus einem Gefühl heraus und ich weiß nicht, was ich dem noch hinzufügen könnte.

Wenn ihr es noch nicht getan habt, hört euch Shostakovichs Walzer No. 2 (oben verlinkt) parallel zum Lesen dazu an.

Verändert sich die Stimmung?

Nun schlussendlich die Frage: Top oder Flop?

~ unknown_warrior

Sea Salt & Candy CaramelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt