Andrew

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Ich trippele den weißen Ball zwischen meinen Füßen hin und her und renne, so schnell wie ich nur kann. Ich renne weiter und weiter und weiter an meinen Gegenspielern, die ich komplett ausblende, vorbei. Als Tunnelblick hat Coach das bezeichnet. Meine Gedanken? Ich will dieses verfickte Stipendium. Ich habe es verdammt nochmal verdient. Nur noch wenige Meter bis zum Tor, ich renne weiter und schieße den Ball in einem für den Torwart fast unmöglichen Winkel ins Tor. Ich höre die jubelnden Schreie meiner Mitspieler, die auf mich zu rennen und mich in den Arm nehmen, gratulieren und auf ihren Händen tragen

Ich fühle mich wie ein Gott. Ich bin verdammt nochmal Gott. Ich brauche keine Drogen um mich so zu vielen wie ich mich gerade fühle. Gib mir einen Ball und ein Tor und ich bin der glücklichste siebzehnjährige der verdammten Vereinigten Staaten von Amerika. Die Jungs lassen mich wieder runter. Coach kommt auf mich zugelaufen und klopft mir auf die Schulter: "Gut gemacht, Junge. Du hast dieses Team zu Regionalmeistern gemacht!"
Ich lächele, grinse und lache bis ich vor Freude sogar ein paar Tränen vergieße.

Minuten später renne wir in Richtung Kabine. Alison, eine Cheerleaderin, zieht mich an die Seite und fragt was ich heute noch so vor habe. Ich zucke grinsend meine Schultern und hauche: "Die Nacht ist noch jung", während ich weiter mit den Jungs renne.
Wir singen, lachen, tanzen, trinken. "Wir können in das Strandhaus meines Opas",meint einer der Jungs. "Der hat Unmengen an Whisky in seinem Keller. Der Typ ist verrückt."
Ich packe meine Sachen zusammen und scrolle dabei durch meine Nachrichten. Ich seufze und rufe durch die Kabine: "Sorry, Jungs ich kann nicht mit. Trinkt für mich mit und schickt mir besoffene Selfies von Alison und ihren Freundinnen.
Ein entsetztes Stöhnen macht sich in der Kabine breit. "Das ist nicht dein ernst, Bruder?", "Deine fünfte Absage in Folge, was ist los, bist du ein Feigling geworden?", höre ich einige Leute ihre Meinung durch den Raum rufen.
Ich nehme meine Tasche und mache die Tür auf. "Sorry, es ist noch etwas dazwischen gekommen", sage ich während ich die Tür zu knalle.

Ich steige auf mein Fahrrad und fahre nach Hause. Es ist schon spät und stockstill. Nur wenige Laternen lassen mich meine Weg erkennen. Was mich nicht stört, weil ich diesen Weg schon so oft wie ich nur denken kann gefahren bin.
Zuhause angekommen lehne ich mein Fahrrad an die Hausfassade. Ich klingele, doch niemand macht auf. Also gehe ich nach hinten in den Garten und klettere durch das offene Küchenfenster. Mich begrüßt nicht als Geschrei. Ich atme tief ein und aus. Ich liebe sie, aber warum kann ich nicht einfach ein normaler Teenager sein?

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Hey, what's poppin?
Es gab laaaange kein Update mehr, weshalb ich diesmal für euch ein (für dieses Buch) verhältnismäßiges langes Kapitel habe:)
Quick reminder, da es schon etwas länger her ist: Andrew ist Jacks und Ashlings Dealer.

Was glaubst du ist Andrews Geheimnis?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 26, 2020 ⏰

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