Kapitel 2

246 11 1
                                    

Es begann wieder zu Regnen. Doch diesmal störte es mich nicht. Lillys Worte taten so weh, obwohl es nur die Wahrheit war.  Sei nicht gleich eingeschnappt nur weil du noch nicht einmal weißt wer dein Vater ist. Traurig lief ich weiter. Es regnete jetzt richtig doll. Als ich zuhause ankam klingelte ich. Keiner machte auf. Ich klingelte nochmal- wieder nichts. Also blieb mir nichts anderes übrig als draußen zu warten. Meine Klamotten klebten an mir, ich hasste das gefühl. Ein Wassertropfen kullerte von meiner Stirn. Ich fragte mich wo Mom wohl steckte. Normalerweise war sie doch um diese Uhrzeit da. Mir war so kalt, dass ich zu Zittern anfing. Es wehte ein kalter Wind, der meine nassen Klamotten noch kälter machte. Endlich kam Mom. "Hey süße, tutcmir Leid, dass ich nicht rechtzeitig da war. Wie war dein Tag?" rief Mom fröhlich. Ihre gute Laune nervte mich extrem. Fast hätte ich gesagt ,dass mein Tag scheiße war, doch ich riss mich zusammen, zwang mich zu lächeln und sagte, der Tag sei ganz gut gewesen.  Zum glück glaubte Mom mir. Ich ging hoch in mein Zimmer un zog mir ein Frisches T-shirt, eine Jeans und ein Pulli an. Ich stellte mich vor den spiegel und schminkte mich neu. Ich schaute mich an und vedsuchte merkmale zu finden, die ich von meinem Vater hatte. Die eisblauen Augen? Die blonden Haare? Die Augen auf jeden Fall. Keiner in der Familie hatte solche Augen.  Aber die Haare könnte ich auch von meiner Oma geerbt haben. Ich versuchte mir vorzustellen wie mein Vater wohl aussah. Doch es war zu schweer, weil ich zu wenig über ihn wusste.

Ich ging runter und holte auf dem Weg zur Küche noch schnell die Post rein. Es war auch ein Brief für mich dabei. Mit einer Finnischen Briefmarke, aber kein Abs. Ich wunderte mich darüber. Ich legte Mom ihre post auf den Küchentisch und ging mit meinem Brief in mein Zimmer. Irgendwie war ich total gespannt was darin war. Ich öffnete den Umschlag und las erstaunt den Brief:

Liebe Mia

Es tut mir echt Leid, dass ich letzte Woche nicht geschrieben hab, ich hatte zu viel zu tun mit der Tour.

Ich hab versucht anzurufen, aber deine Mutter wollte nicht das ich mit dir Telefoniere.

Wenn ich das nächste mal bei The Voice bin, können wir uns vlt mal treffen <3

Dann kannst du auch mal die Band treffen.

Ich hoffe es geht dir gut!

Samu

Ps: Der Brief ist leider nicht so lang, wie gesagt hab ich echt viel zu tun...

Ich verstand zuerst gar nichts. Dann wurde mir klar, dass ich einfach Mom fragen konnte. Sie wollte ja nicht dass wir Telefonierten. So schnell wie ich konnte lief ich zu Mom. "Wer ist Samu?!" schrie ich. Mom starrte mich geschockt an. "Also, äh. Ich äh ... kenn keinen Samu"  sagte Mom. Und selbst ein kleines Kind hätte sofort gemerkt dass sie log. "Lüg mich nicht an!" schrie ich. "Samu, Samu ist dein Vater." gab Mom zu. Ich fing an zu weinen. "Du hast die Briefe weggeschmissen oder?" fragte ich mit zitterner Stimme. "Nicht weggeworfen. Ich hab alle noch. Ich wollte nicht, dass du sie siehst. Ich hatte Angst dass du zu Samu ziehen willst." sagte Mom und fing auch an zu weinen. "Es tut mir so leid"

"Wo sind die Briefe?" fragte ich.

"Ich hol sie" sagte Mom und ging in ihr Zimmer. In der Zeit nahm ich mir schon mal einen Teller Nudeln und begann zu essen. Was Samu wohl vorher geschrieben hatte? Mom kam mit einem Schuhkarton voll mit Briefen zurück. Ich nahm den Kartong und ging damit in mein Zimmer.

Samu hatte angefangen mir Briefe zu schreiben als ich 9 Jahre alt war. Damals hatte er ein Kuscheltier mitgeschickt. Ich drückte den Kuschelhund ganz fest an mich. Alle Briefe von Samu waren mega lieb. Für mich war klae: Ich musste ihn kennenlernen

Nothing is overWo Geschichten leben. Entdecke jetzt