Kapitel 2

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*Wusch*

Die U-Bahn rauscht an mir vorbei. Egal, dann warte ich eben auf die nächste. Ich setzte mich auf eine der Bänke und schlage die Akte erneut auf. Ich lese mir alles ganz genau durch und plötzlich weiß ich, wo ich hin muss. Tylers Lieblingsort ist eine Kellerkneipe am Rande der Stadt. Dort ist er jeden Tag. Ungeduldig warte ich auf die nächste U-Bahn. Als sie endlich kommt, löse ich ein Ticket und setzte mich auf einen der hinteren Plätze. Hier sitzt niemand, außer ein Teenager, der wahrscheinlich betrunken ist. Er murmelt seltsames Zeug vor sich hin. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Ungeduldig warte ich darauf, dass meine Haltestelle in Sicht kommt. Als die mechanische Stimme der U-Bahn endlich verkündet, dass die nächste Haltestelle "Randstation" sein wird, zittern meine Hände. Ich bin nur knapp davon entfernt, meinen Auftrag abzuschließen, aber irgendwas sagt mir, dass das zu einfach wäre. Mit einem quitschenden Geräusch hält die U-Bahn und ich steige aus. Hier ist es düster und das liegt nicht nur an den Abgasen, die in diesem Teil der Stadt besonders stark sind, sondern auch an dem Nebel, der in der Luft liegt. Mir wird mulmig, aber ich zwinge mich dazu, weiter zu gehen. Als ich die Kneipe erreiche, bleibe ich stehen. Sie sieht etwas schäbig aus. Die Fenster haben einen braunen Rahmen, der garantiert nicht original ist. Eines davon ist eingeschlagen. In der hinteren Ecke des Hauses ist das Dach eingestürzt. Und es stinkt. Ich kann nicht genau beschreiben nach was, aber ich kann sagen, dass es mir unmöglich erscheint, sich hier wohl zu fühlen. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch betrete ich die Kneipe. Drinnen sieht es anders aus. Alles ist von einem dichten Neben durchzogen, durch den ich nichts erkennen kann. Ich gehe durch einen langen Flur und öffne eine weitere Tür, aus der laute Stimmen drangen. Wie erwartet sitzen bis auf die Barfrau nur Männer an den Tischen. Ich gehe zur Theke und frage: "Entschuldigen Sie, kennen sie einen Tyler Dawis? Er soll hier jeden Tag zu Gast sein." Zuerst mustert die Frau mich nur etwas herablassig, doch dann antwortet sie mir: "Dieser Idiot ist das letzte Mal vor drei Tagen hier gewesen. Dabei hat er eine Menge Schulden, aber das Geld werde ich wahrscheinlich nie wieder sehen."

"Das ist wahrscheinlich, aber wissen Sie, wo er hin wollte? Hat er irgendwas erwähnt?" Die Frau überlegt und schließlich antwortet sie mir:"er wollte schon immer mal nach New York, aber mehr weiß ich auch nicht. Wenn Sie ihn finden, sagen Sie mir bitte bescheid." Ich bejahe mit einem Nicken und verlasse die Kneipe. Draußen atme ich tief durch. Mein nächstes Ziel ist also New York. Mit schnellen Schritten laufe ich zurück zur U-Bahn-Station und fahre zum nächsten Reisebüro. Eine Reise mit Rückflug zu buchen scheint mir sinnlos, da ich nicht weiß, wie lange ich für den Auftrag brauche. Also Buche ich nur einen Hinflug.

Dieser geht in 24 Stunden, so das ich noch genug Zeit habe, meinen Koffer zu packen und mich zu verabschieden.

Da ich keine Lust habe, heute noch einmal U-Bahn zu fahren, rufe ich meinen Vater an, damit er mich abholt. Keine 10 Minuten später ist er auch schon da. Nach dem wir uns begrüßt haben, erkläre ich ihm mein Vorhaben und er erwidert:"Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg meine Liebe und vergiss nicht, Ich Liebe Dich." "Ich liebe dich auch, Papa." Wir fahren nach Hause und dort packe ich meine Tasche. Als ich fertig bin, kommt Papa in mein Zimmer. Das muss ich euch beschreiben: Es ist in einem zarten grün gestrichen und es ist groß. Wenn man zur Tür herein kommt, sieht man rechts einen Schreibtisch, links einen Kleiderschrank und in der Mitte einen Boxsack hängen. Aber die Besonderheit kommt noch. Hinten in meinem Zimmer, mitten in der Wand ist mein Bett. Es ist ein ausgeschnittenes, tiefes rechteckiges Loch in der Wand, in dem eine Matratze liegt. Eine Leiter gibt es keine und so muss ich mir immer neue Wege überlegen, um da hoch zu kommen. Aber zurück zu Papa. Er überreicht mir mit einem Lächeln eine Kette. Sie ist schlicht. Ein einfaches Silberkettchen mit einem silbernen Amulett daran. Als ich das Amulett öffne, blickt mich meine Mutter mit sanftem Blick an. Sie ist vor 15 Jahren gestorben. Mein Vater sieht mich an und sagt: "Ich will, dass du weißt, dass sie immer bei dir ist." Mit diesen Worten verließ er mein Zimmer. Ich muss mir eine Träne verkneifen. Mit einem letzten Blick auf mein zimmer schließe ich den Koffer und rufe mir ein Taxi zum Flughafen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 25, 2014 ⏰

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Fight for love-Kämpfe für die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt