Mein Handywecker klingelte um halb zehn. Etwas schlecht gelaunt stand ich auf und ging ins Bad um mich fertig zu machen, ich zog mir einen großen Hoodie und eine Leggins an und band mir meine langen Haare zu einem Dutt. Auf dem Weg in die Küche, fiel mein Blick ins Wohnzimmer, wo Nico immer noch schlafend lag. In der Küche bereitete ich Frühstück vor und wollte ins Wohnzimmer wieder gehen um Nico zu wecken, doch der stand schon in der Küchentür und lächelte mich verschlafen an. Seine Haare waren verwuschelt und sein Gesicht sah etwas zerknautscht aus, da er auf der Seite gelegen hatte. "Guten Morgen der Herr", grinste ich ihn an und reichte ihm eine Tasse Kaffee. "Danke. Morgen Sonnenschein", grinste er ebenfalls zurück und nahm die Tasse. Dass er mich Sonnenschein nannte zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Zusammen setzten wir uns an den kleinen Tisch in meiner Küche und frühstückten. "Hast du gut geschlafen auf der Couch?", fragte ich ihn um die Stille zu unterbrechen. "Sehr gut danke", lächelte mich Nico mit vollem Mund an. Ich musste lachen, da ihm dabei ein Brotkrümel aus dem Mund fiel. "Hör auf mich aus zu lachen", empört aber trotzdem lachend stubst Nico mich an, dabei viel mir auch noch mein Brot aus der Hand und wir mussten noch mehr lachen. "Eyyy", lachte ich. Es tat so gut Mal wieder zu lachen, in letzter Zeit gab es für mich nämlich nur sehr wenig zu lachen.
"Ich muss gleich zur Arbeit, danach können wir direkt los fahren wenn du möchtest", schlug ich Nico vor. "Klar können wir machen, ich bringe dich hin und hol dich später wieder ab, du kannst ja dein Sachen gleich schonmal in mein Auto tun", bat er mir an. "Sehr gerne", grinse ich und nahm den letzten schluck von meinem Kaffe. Gemeinsam räumten wir noch die Küche auf und ich zog mich für die Arbeit um. Wir gingen gemeinsam zum Auto, ich packte meine große Sporttasche, mit den Sachen für die nächste Woche, in den Kofferraum und stieg zu Nico nach vorne ins Auto ein."Bis später", Nico zog mich zu einer Umarmung in seine Arme und flüsterte mir noch ins Ohr, "Ich werde dich vermissen". "Ich dich auch", hauchte ich zurück und verschwand im Laden. Mit einem breiten Grinsen und total motiviert machte ich mich an die Arbeit und bediente die Kunden. "Was ist denn bei dir los?", fragte mich Emily lachend. "Och nichts, ich bin nur Glücklich", grinse ich scheinheilig. "Jaja das kannst nem Baum erzählen, ich kenn dich doch zu gut. Was ist passiert?", Emily hakte weiter nach. "Nagut dann erzähl ich es dir, aber komm hier an die Seite", ich zog sie hinter mir her, "Also, du weißt ja, dass gestern Nico Santos hier nach mir aufgetreten ist?", beginne ich zu erzählen. "Ja das weiß ich",immer mehr Begeisterung steigerte sich in ihr. "Und da es gestern Abend so geregnet hat, hat er mich nach Hause gefahren. Ich hab ihm dann noch angeboten mit rein zu kommen und wir haben einen Film geguckt.", beende ich meinen Satz. "Aiiii wie süüüß", quiekte sie. "Shhh nicht so laut!", befahl ich ihr. "Oh sorry, ist denn noch was passiert?", fragte sie weiter voller Neugierde. "Ja...er hat bei mir geschlafen. Aber er auf der Couch und ich bei mir im Bett!", erkläre ich mit erhobenen Finger, damit Emily sich ja nichts falsches ausdenkt.
Um kurz vor 21 Uhr, räumte ich einen Tisch auf, als mich ein groß gebauter und mit Tattoos übersehter Mann mich zu ihm an den Tisch rief. Ich ging hin "Gibt es ein Problem?", fragte ich. "Ja allerdings! Vor einem Monat gab es noch das Hähnchen Filet, was ich immer gegessen habe! Doch jetzt gibt es das nicht mehr!", brüllt der Mann mich an. Mein herz fing an zu rasen, ich wurde nervös und ich bekam Panik. "Es tut mir leid, aber wir haben es von der Karte genommen", antwortete ich so ruhig wie ich konnte. Der Mann stand auf und kam auf mich zu "Ich will es aber jetzt essen", mit bedrohlicher Stimme schaute er mich an. "Wenn es nicht auf der Karte steht kann ich nichts für sie tun", ich drehte mich um und ging, dich der man hielt mich fest und schlug mir ins Gesicht. Vor Schmerz und Schreck fiel ich auf den Boden. "Steh wieder auf und schau mich an!", schreibt der Mann. Vor lauter Angst tat ich was er mir sagte. Als ich wieder stand, schlug er nochmal zu und wieder fiel ich auf den Boden. Genau in diesem Moment kam Nico in die Bar und Leo aus dem Lagerraum, beide sahen wie ich am Boden lag und der große Mann vor mir stand. "Hey!", schrie Nico und kam auf mich zu gerannt. Auch Leo rannte und drohte dem Mann die polizei zu rufen wenn er nicht sofort gehen würde. Der Unruhestifter verließ die Bar. "Mia? Komm steh auf er ist weg", Nico kniete sich neben mich und wollte sein Arm um mich legen, doch ich duckte mich weg aus Angst wieder geschlafen zu werden. "Alles gut, ich tu dir nichts, ich würde dir nur etwas antun", beruhigte er mich. Ich setzte mich auf und schaute Nico mit großen Augen an und sah wie besorgt er um mich war, ich fiel ihm um den Hals und musste aus lauter Angst und Panik weinen. Nico schloss seine Arme um mich und fuhr mit seinen Händen über meinen Rücken auf und ab.