Lässig lehnte ich vor meinem Auto und schaute die Schüler an, welche hektisch das Schulgebäude verließen.
Einige von ihnen blieben noch stehen und unterhielten sich mit ihren Freunden. Ich hingegen wollte einfach so schnell wie möglich nach Hause. Ich hatte viele Freunde in der Schule. Kein Wunder, so beliebt wie ich war. Dennoch gingen die ganzen Menschen mir auf die Nerven.Genervt schaute ich auf meine Armbanduhr und dann wieder zum Eingang. Wo blieb Charlie nur?
Normalerweise war sie immer einer der Ersten die nach dem Training fertig war und nach draußen stürmte.
Es war gar nicht ihre Art mich warten zu lassen. Es sei denn Coach Trimbelly hatte mal wieder überzogen.
Meine Schwester spielte im Mädchen-Fußballteam der Croswood High und war ebenfalls relativ beliebt.
Wir waren bekannt als die Krasinski-Zwillinge. Dabei waren wir nicht einmal Zwillinge. Ich war zwei Jahre älter als meine Schwester, jedoch sahen wir uns absolut ähnlich.
Sie sah einfach aus wie ich in weiblich.Das wird beide Fußball spielten lag wohl daran, dass wir beide die Gene meines Vater geerbt hatten, der vor vielen Jahren ein berühmter Fußballspieler in Russland gewesen war. Alexander Krasinski.
Er war sogar bei einer Weltmeisterschaft dabei, jedoch kamen sie mit seinem Team nicht sehr weit. Diese Weltmeisterschaft war auch das letzte Turnier an dem er teilnahm, da er sich dort verletzte und nie wieder als Profi spielen konnte.
Seine Begeisterung für diesen Sport hielt jedoch an und übertrug sich auf meine Schwester und mich.
Als wir noch jünger waren, sahen wir jedes Spiel von Spartak Moskau und waren demnach auch Fans dieser Manschaft. Wobei es mein Traum war einmal in England oder Deutschland zu spielen.Kaum waren wir in der High School hatten wir uns beide auch für Fußball eingetragen und meine Schwester war mehr als glücklich, dass es auch ein Mädchen Team gab.
Meine Schwester kehrte sich jedoch nicht um ihren Ruf. Wenn ihr etwas nicht passte, sagte sie es und Leute die nicht ehrlich zu ihr waren, konnte sie gar nicht abhaben.
Ganz im gegensatz zu mir, der alles tun würde um den Ruf nicht zu verlieren.
Erneut schaute ich genervt auf meine Armbanduhr. Ich wollte nach Hause.
Ich blickte auf und sah sie aus dem Augenwinkel aus der Halle kommen.
Mein Blick blieb jedoch an dem Mädchen hängen, welches mit ihr herauskam.Lange braune, gelockte Haare, gute Figur und ein unglaubliches Lächeln auf dem Gesicht.
Charlie verabschiedete sich lachend von ihr und kam in meine Richtung während ich nicht anders konnte als diesem unbekannten Mädchen hinterher zu starren.
Sie zückte ihr Handy während sie auf ein Auto zuging und einstieg. Und weg war sie. Eines der schönsten Mädchen, welches ich je gesehen hatte.
"Scott Krasinski", rief meine kleine Schwester und kam leicht wütend auf mich zu gelaufen.
"Hast du noch alle Tassen im Schrank. Was fällt dir ein Sarah auf das Festival einzuladen? Bist du noch ganz bei Sinnen!", fuhr sie mich an und kam aufgebracht vor mir zum stehen.
"Sarah?", fragte ich vorerst verwirrt nach, bis mir einfiel, dass ich sie ja morgen eingeladen hatte.
"Ja, Sarah aus meinem Team."
"Ach stimmt ja. Ja, ich hab sie zu morgen eingeladen", gab ich von mir jedoch war ich bei Gedanken immer noch bei dem Mädchen, welches die Halle mit Charlie verlassen hatte.
"Wieso tust du sowas?", fragte sie aufgebracht und fuchtelte wie wild mit den Händen herum.
"Keine Sorge, ich will nicht wirklich was von ihr. Werde ich ihr morgen nach dem Festival auch sagen. Du hattest recht. Sie ist absolut oberflächlich und nervig."
Charlie öffnete ihren Mund leicht um etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch wieder.
"Das du...nein! Das wirst du nicht tun!", rief sie aus und ich sah sie verwirrt an.
"Wieso denn nicht?"
"Weil wir am Freitag verdammt noch mal ein Spiel gegen die Chesters haben! Und Sarah ist einer meiner besten Spieler. Wenn du ihr das Herz brichst, wird sie nicht spielen können... Außerdem... Was ist aus dir geworden? Wo ist der Liebenswerte Scott hin, der alles für ein Mädchen tun würde? Und jetzt brichst du einem Mädchen nach der anderen das Herz? Hast du denn kein Gewissen? Keine Gefühle?", fuhr sie mich an.
"Ich hab keine Lust mehr die Schwester vom arroganten Schwein Scott Krasinski zu sein, welcher jedem Mädchen das Herz bricht! Ich habe keine Lust mehr dich zu rechtfertigen, wie toll du eigentlich bist. Denn das bist du nicht! Du bist ein arrogantes Arsch", fuhr sie mich an und wischte sich eine leichte Träne aus dem Gesicht.
"Genauso wie alle anderen Typen", flüsterte sie und ging um mich herum zur Autotür.
"Nur weil Emma dich gebrochen hat, heißt das nicht, dass du alle anderen brechen musst. Denn das macht dich nicht besser als sie... Ich weiß, dass du besser bist", sagte sie bevor sie ins Auto stieg.
Ich würde lügen, würde ich sagen, dass es mich nicht getroffen hatte.
Ich war wie Emma. Ich war nicht besser als sie. Aber so ging ich eben damit um. Anders konnte ich meine Gefühle nicht unterdrücken. Und sie an der Oberfläche zu lassen ließ mich schwach werden.Und ich konnte es mir nicht leisten schwach zu sein. Die Worte meiner Schwester hatten mich verletzt. Ich blickte zu ihr, wie sie im Auto saß und sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. Mit einem mal wusste ich was Sache war.
Ich setzte mich auf den Fahrrad sitzt startete den Motor und fuhr los.
Nach einer Weile blickte Charlie auf und fragte: "Wohin fahren wir?"
"Zu Petes", sagte ich grinsend und meine Schwester lächelte leicht.
"Dort waren wir ja ewig nicht mehr... Wieso fahren wir dort hin?"
Ich sah sie leicht lächelnd an.
"Es ging vorhin gar nicht so sehr um mich, richtig? Es ging um James, oder?", fragte ich vorsichtig, da ich nicht wusste wie ich mich gerade verhalten sollte. Ich war mir nicht einmal sicher, ob es wirklich um ihren Freund ging, aber ich hatte es im Gefühl.
Sie biss sich auf ihre Lippen und sah unter Tränen zu mir hoch.
"Er hat Schluss gemacht... Weil er sich anscheinend in Stella verliebt hat..."
"Stella? Wirklich? Stella Barkins?"
Sie nickte bloß.
"Er hat dich für Stella fallen gelassen?", fragte ich fassungslos und wütend zugleich.
"Wenn ich wüsste wo der Typ wohnt ich würde direkt hinfahren und ihm eine reinhauen...Niemand macht sowas mit meiner Schwester", rief ich wütend aus.
Ich konnte ihn noch nie leiden. Diesen aufgeblasenen Schnösel.
"Weißt du eigentlich...dass du genau das selbe mit der Schwester eines anderen machst?", fragte sie mich und das ließ mich inne halten.
Sie hatte verdammt noch mal recht.
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Stars can't shine without darkness
Novela JuvenilKennt ihr den Moment im Leben, wenn alles zerbricht? Wenn sich alles um einen herum in Zeitlupe abspielt und man alles verschwommen wahrnimmt? Wenn man von Gefühlen überwältig wird und seine Emotionen nicht mehr kontrollieren kann? Wenn man sich n...